Fibromyalgie: Kann CBD zu mehr Lebensqualität verhelfen?

Was ist Fibromyalgie? 

Fibromyalgie, auch als Fibromyalgie-Syndrom, früher zudem als Muskel- oder Weichteilrheuma, bezeichnet, ist eine chronische Erkrankung, die durch diffuse Schmerzen und Druckempfindlichkeit gekennzeichnet ist.

Diese Symptome sind meist mit anderen auffälligen Zeichen wie starker Müdigkeit, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen verbunden.

In Deutschland sind schätzungsweise 1-2 % der Bevölkerung von Fibromyalgie betroffen. Diese Prävalenz soll mit zunehmendem Alter ansteigen und zwischen 40 und 50 Jahren am höchsten sein. Außerdem ist sie bei Frauen höher als bei Männern.

Die Ursache der durch die Fibromyalgie verursachten Schmerzen ist bis heute nicht bekannt, und es gibt keine spezifische Behandlung, mit der Fibromyalgie geheilt werden kann.

Die Behandlung zielt auf die Linderung der Symptome ab, die von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein können. Die Behandlung ist daher für jeden Betroffenen individuell.

Die Behandlung von Fibromyalgie beruht daher auf multidisziplinärem Fachwissen.

Was ist CBD? 

Cannabidiol (CBD) ist einer der Hauptbestandteile der Hanfpflanze (Cannabis Sativa), die auch als Cannabis bezeichnet wird. Die Cannabispflanze enthält etwa 100 physiologisch aktive chemische Substanzen, die als Cannabinoide bezeichnet werden. Der bekannteste ist Delta-9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC oder THC), das eine betäubende Wirkung aufweist, die durch ihr Abhängigkeitsrisiko und gesundheitsschädliche Auswirkungen bekannt ist. Andere Cannabinoide (HHC, HHCO und HHCP) sind oder werden in Deutschland verboten.

Dennoch macht CBD im Gegensatz zu THC nicht abhängig. Bestimmte therapeutische Verwendungszwecke von CBD wurden von den Gesundheitsbehörden untersucht und validiert, sodass eine Zulassung erteilt werden kann und Medikamente, die CBD enthalten, verschrieben und verabreicht werden können. In Deutschland ist das Medikament Epidyolex® zugelassen und ist in Kombination mit Clobazam zur Behandlung von epileptischen Anfällen im Zusammenhang mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom oder dem Dravet-Syndrom bei Patienten ab 2 Jahren indiziert.

Seit 2019 wird Cannabidiol (CBD) in verschiedenen Formen für seine tatsächlichen oder vermeintlichen Wirkungen im Bereich des Wohlbefindens vermarktet. Diese Produkte sind über E-Liquids für elektronische Zigaretten, in Kosmetika und in Lebensmitteln in Form von Öl, Kapseln, Süßigkeiten usw. erhältlich.

Welchen Nutzen hat CBD für die Symptome der Fibromyalgie? 

Bis heute gibt es keine heilende Behandlung für Fibromyalgie. Die Behandlungen, die Fibromyalgie-Patienten verschrieben werden, sind lediglich symptomatisch und zielen darauf ab, chronische Schmerzen und Entzündungen zu lindern.

Immer mehr Fibromyalgie-Patienten ersetzen Opioide - häufig zur Schmerzbehandlung eingesetzte Medikamente, zu denen Morphin, Fentanyl und Tramadol gehören - durch Cannabidiol-Produkte zur Schmerzbewältigung.

Die im Journal of Pain veröffentlichten Daten sind recht positiv und ermutigend, da CBD weniger Nebenwirkungen als Opioide hat, insbesondere im Hinblick auf die Abhängigkeit.

Der Hauptautor der Studie, Kevin Boehnke, Forscher an der Abteilung für Anästhesiologie der Universität Michigan, und sein Team befragten 878 Fibromyalgie-Patienten zu ihrer Verwendung von CBD bei der Behandlung chronischer Schmerzen. Die Ergebnisse zeigen Folgendes:

• Mehr als 70% der befragten Patienten ersetzen Opioide oder andere starke Schmerzmittel durch CBD
• Von diesen gibt ein Großteil an, dass sie den Opioidkonsum reduziert oder sogar eingestellt haben
  

Fibromyalgie-Patienten, die CBD verwenden, berichten von einer Linderung ihrer Symptome, einschließlich:

• Eine Verringerung der Schmerzen
  
• Eine Verbesserung des Schlafs
  
• Eine Verringerung der Angstzustände
  
• Eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens
  

CBD interagiert mit dem Endocannabinoid-System (ECS) des Körpers, das eine Rolle bei der Schmerzwahrnehmung, der Entzündungsreaktion und dem Schlaf-Wach-Rhythmus spielt. CBD kann auch eine beruhigende Wirkung haben und die Entspannung fördern.

Eine israelische Studie untersuchte die Wirkung von Cannabidiol bei 367 Patienten mit Fibromyalgie. Die Studienteilnehmer erhielten entweder CBD, ein THC-haltiges Cannabisprodukt oder ein Placebo. Diejenigen, die CBD verwendet hatten, berichteten von einer signifikanten Verringerung der Schmerzen und Schlafstörungen im Vergleich zur Placebogruppe. Diejenigen, die Cannabis mit THC eingenommen hatten, zeigten ebenfalls eine Verbesserung ihrer Symptome. Die alleinige Verwendung von CBD schien jedoch ausreichend zu sein, um die Symptome zu lindern.

Eine zweite Studie von italienischen Forschern untersuchte die Auswirkungen von CBD auf die Schmerzen und die Schlafqualität von 102 Fibromyalgiepatienten über einen Zeitraum von sechs Monaten. Die Studienteilnehmer erhielten entweder CBD oder ein Placebo. Die Patienten, die CBD verwendeten, zeigten im Vergleich zur Placebogruppe eine signifikante Schmerzreduktion und eine Verbesserung ihrer Schlafqualität.  

Fazit 

Die Ergebnisse dieser Studien legen nahe, dass CBD Patienten mit Fibromyalgie helfen kann, ihre Schmerzen und Schlafstörungen zu lindern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass weitere klinische Studien erforderlich sind, um die langfristigen Wirkungen und Folgen von CBD bei der Behandlung von Fibromyalgie zu bestätigen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass CBD mit einigen Medikamenten interagieren könnte, weshalb Sie am besten mit Ihrem Arzt sprechen sollten, bevor Sie etwas Neues ausprobieren.

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