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Deutsche Pflegeheime sind deutlich schlechter als bislang gedacht
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koechli2606
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koechli2606
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Hall Nana68,
auch von mir etwas Lesestoff zum Thema:
"Weisse Liste" bietet bessere Bewertung von Pflegeheimen
Pflege-TÜV: "Weisse Liste" bietet bessere Bewertung von Pflegeheimen
imago
Bewohner eines Pflegeheims mit Betreuer
Der Pflege-TÜV sollte Bedürftigen bei der Auswahl eines Heimes beraten. Doch das System zur Qualitätsprüfung wurde als zu lasch kritisiert. Nun hat die Bertelsmann Stiftung die Daten neu ausgewertet.
Es trifft Menschen oft dann, wenn sie nicht damit rechnen: Nach einer Krankheit, die sich plötzlich verschlechtert, oder einem Unfall sind manche auf Hilfe angewiesen. Doch wo bekommt man dann die Betreuung und Pflege, die man sich wünscht?
Für besseren Durchblick bei der Wahl eines guten Pflegeheims hat die Bertelsmann Stiftung nun ihr Vergleichsportal Weisse-Liste.de neu aufgestellt und die Daten des Pflege-TÜVs neu aufbereitet.
Mit Prozentwerten zur Pflegequalität statt Durchschnittszahlen zum Gesamtabschneiden von Einrichtungen soll transparenter werden, wie einzelne Pflegeanbieter bei den Prüfungen des medizinischen Dienstes der Krankenkassen abschneiden, teilte die Stiftung mit. Das unabhängige Portal ist ein gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen.
Das Problem bei der Aufstellung der Bewertung: Der sogenannte Pflege-TÜV mit Schulnoten für Pflegeheime steht wegen mangelnder Aussagekraft schon lange in der Kritik und wird derzeit überarbeitet. Weil aber erst 2019 mit neuen Prüfergebnissen zu rechnen sei, haben die Experten die Daten nun anders aufbereitet. Auf diese Weise sollen Pflegebedürftige und Angehörige leichter erkennen können, wie gut die Pflegequalität jeweils ist.
Deutliche Unterschiede bei der Bewertung
In die Bewertung flossen nur Daten aus den Bereichen Pflege und Medizin ein. Gute Werte bei weniger zentralen Aspekten, etwa die Gestaltung von Aufenthaltsräumen oder die Schriftgröße von Speiseplänen, können so gravierende Pflegemängel nicht länger ausgleichen.
Während die Pflegeheime nach der umstrittenen Berechnungsmethode mit Schulnoten fast durchweg "sehr gut" abschnitten, lasse die Neuauswertung Unterschiede deutlicher hervortreten, teilt die Bertelsmann Stiftung mit. So erfüllten nur elf Prozent der Heime und 29 Prozent der Pflegedienste die Prüfkriterien tatsächlich zu 100 Prozent.
Der 2009 eingeführte Pflege-TÜV hatte über 10.400 Pflegedienste und Pflegeheime in Deutschland bewertet und die Noten ins Internet gestellt. Allerdings hatten Politiker, Patientenvertreter und Experten kritisiert, dass die Qualitätsprüfung ein geschöntes Bild zeige. Es kämen zu viele Bestnoten heraus.
Pflege - Was müssen Sie wissen?
Die Grundlagen
Jeder Krankenversicherte ist auch pflegeversichert - gesetzlich oder privat. Was diese Pflegeversicherung im Bedarfsfall übernimmt, hängt von der Pflegestufe ab. Entweder wird vom Versicherungsgeld ein Teil der professionellen Pflege bezahlt oder das Geld wird ausbezahlt. Die gesamten Pflegekosten sind fast immer höher als das Geld der Pflegeversicherung.
- Knapp ein Drittel der Menschen benötigt nach dem 80. Geburtstag fremde Hilfe im Alltag. Derzeit beziehen knapp 2,5 Millionen Menschen Leistungen der Pflegeversicherung, der Großteil von ihnen ambulant.
- Die Politik setzt darauf, dass jeder Deutsche sich zusätzlich um eine Eigenvorsorge, zum Beispiel eine Zusatzversicherung kümmert. Hierfür gibt es Pflege-Rentenversicherungen, die wie eine Lebensversicherung funktionieren. Entweder es werden nach Kostennachweis die Pflegekosten übernommen, teilweise oder ganz, oder es wird ein von den tatsächlichen Kosten unabhängiges Pflegetagegeld bezahlt. Unter bestimmten Voraussetzungen wird die Pflegezusatzversicherung staatlich gefördert.
- Die Pflegebedürftigkeit kann jederzeit - nicht nur im Alter - auf Antrag festgestellt werden. Als pflegebedürftig gilt, wer voraussichtlich für mindestens sechs Monate wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung im Bereich der Körperpflege, Ernährung, Mobilität oder der hauswirtschaftlichen Versorgung in erheblichem oder höherem Maße Hilfe benötigt. Den Antrag für Pflegeleistungen stellt man bei der Pflegekasse. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen erstellt nach einem Hausbesuch ein Gutachten über die Pflegebedürftigkeit.
- Es gibt drei Pflegestufen: erhebliche Pflegebedürftigkeit (Stufe I), Schwerpflegebedürftigkeit (Stufe II) und Schwerstpflegebedürftigkeit (Stufe III), zusätzlich noch eine Härtefallregelung. Unterschieden wird vor allem nach dem zeitlichen Pflegeaufwand.
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Mehr Informationen
Bundesgesundheitsministerium: Ratgeber zur Pflege (PDF)
- Bundesgesundheitsministerium: Wie erkenne ich ein gutes Heim?
- Bundesgesundheitsministerium: Pflege-Neuasrichtungs-Gesetz
- Bundesgesundheitsministerium: Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung
- GKV-Spitzenverband: Pflegenoten-System
- Stiftung Warentest: Themenpaket Pflege und Versicherung
- Stiftung Warentest: Buch "Pflege zu Hause"
- Stiftung Warentest: Buch "Eltern unterstützen, pflegen, versorgen
koechli2606
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koechli2606
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Hallo,
hier noch eine Infobroschure zum Thema Pflegereform 2017, was wohl bald einen eigene Diskussion werden könnte....
koechli2606
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Mal wieder etwas Lesestoff:
Deutsche Pflegeheime sind deutlich schlechter als bislang gedacht
Bekommen Patienten regelmäßig Medikamente, trinken sie genug? Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung entlarvt die Ergebnisse des offiziellen Pflege-TÜVs als viel zu positiv.
Von Kim Björn Becker
Die Qualität von Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten in Deutschland ist deutlich schlechter als vom offiziellen Pflege-TÜV des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen bislang dargestellt. Aus einer neuen Auswertung der Pflege-Noten durch die Bertelsmann-Stiftung geht hervor, dass nur elf Prozent der Heime und 29 Prozent der Hilfsdienste alle wichtigen Kriterien erfüllen. Für den Bericht wurde etwa vorrangig bewertet, ob Pflegebedürftige regelmäßig ihre Medikamente bekommen, ob sie ausreichend trinken und nicht gegen ihren Willen oder ohne Gerichtsbeschluss ans Bett gefesselt werden. Zwischen zwei und vier Prozent der Einrichtungen erfüllen demnach nicht einmal ein Drittel der Vorgaben.
Diese neue Auswertung zeichnet damit ein negativeres Bild von der Qualität der Betreuung, als die Noten des Medizinischen Dienstes suggerieren. Beim Pflege-TÜV schneiden deutlich mehr Einrichtungen hervorragend ab: Etwa jedes vierte Heim und fast jeder zweite ambulante Dienst erreicht dort die Bestnote von 1,0. Der Pflege-TÜV steht aber schon länger in der Kritik, weil seine Ergebnisse oft nicht aussagekräftig sind. So ist es zum Beispiel möglich, dass gravierende Versäumnisse bei der Wundversorgung der Patienten ausgeglichen werden können, wenn die Speisekarte des Pflegeheims gut lesbar ist.
Gröhe: Pflege-TÜV trägt zur Verunsicherung bei
Bei der neuen Auswertung hingegen werde nur berücksichtigt, "was wirklich beim Patienten ankommt", sagte Stefan Etgeton, Gesundheitsexperte der Bertelsmann-Stiftung, der Süddeutschen Zeitung. Die neuen Ergebnisse, die am Dienstag in Gütersloh vorgestellt wurden, offenbarten eine "starke Kluft zwischen der Pflegequalität und dem, was die bisherigen Noten abbilden".
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Seit 1999 prüft der Medizinische Dienst alle Pflegeheime und ambulanten Pflegedienste regelmäßig nach einem festgelegten System. Dabei erhielten die Pflegeeinrichtungen bundesweit die Durchschnittsnote 1,3. Selbst Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat bereits zugegeben, dass der Pflege-TÜV in seiner bisherigen Form sogar zur "Verunsicherung" beiträgt. Seit Jahresbeginn arbeitet das Ministerium daran, ein neues Bewertungsverfahren zu entwickeln.
Die Ergebnisse sollen spätestens Ende 2017 vorliegen. Bis dahin sollen die umstrittenen Bewertungen jedoch bestehen bleiben. Über das Internetportal "Weisse Liste" der Bertelsmann-Stiftung sollen sich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen derweil auf einer besseren Grundlage über die Stärken und Schwächen einzelner Einrichtungen informieren können. Die Stiftung will zudem, dass in Zukunft stärker als bislang die Lebensqualität der Senioren bewertet wird.
Zugleich forderte die Deutsche Stiftung Patientenschutz Gröhe am Dienstag dazu auf, die Pflege deutlich schärfer kontrollieren zu lassen. Vor dem Hintergrund des im April bekannt gewordenen Abrechnungsbetrugs sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch, Betrug in der Pflege sei "nichts Neues". Jeder Patient benötige eine Identifikations-Nummer, darüber hinaus müssten Abrechnungen in Zukunft ausschließlich elektronisch erfolgen. Nur das schaffe die Möglichkeit, "wirksam Betrügern auf die Spur zu kommen", so Brysch.
sueddeutsche.de
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