Aggressivität bei der Parkinson-Krankheit verstehen: Ursachen, Erscheinungsformen und Lösungen
Veröffentlicht am 11.04.2024 • Von Claudia Lima
Die Parkinson-Krankheit ist weithin für ihre motorischen Symptome wie Zittern, Muskelsteifheit und Gleichgewichtsstörungen bekannt. Es gibt jedoch einen weniger bekannten, aber ebenso wichtigen Aspekt dieser Erkrankung: die Aggressivität. Diese kann für die Betroffenen und ihre Angehörigen verwirrend sein.
Was sind die Ursachen und Symptome dieser Aggressivität? Wie kann man etwas dagegen tun?
Finden Sie die Antworten in unserem Artikel!
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Parkinson und Aggressivität?
Die Parkinson-Krankheit ist eine progressive neurologische Erkrankung, die durch die Degeneration von Nervenzellen in einem Bereich des Gehirns gekennzeichnet ist. Diese Degeneration führt zu einer verminderten Produktion von Dopamin, einem wichtigen Neurotransmitter, der an der Kontrolle der Körperbewegungen beteiligt ist.
Zu den klassischen Symptomen der Erkrankung gehören Tremor, Muskelsteifheit, Bradykinese (langsame Bewegungen) und Gleichgewichtsprobleme.
Die Parkinson-Krankheit kann auch die verhaltensbezogenen und emotionalen Aspekte der Patienten beeinflussen.
Der Zusammenhang zwischen Parkinson und Aggressivität beinhaltet eine Wechselwirkung zwischen biologischen, neurologischen, psychologischen und sozialen Faktoren.
Verschiedene Mechanismen können die Ursache sein ...
Was könnten die Ursachen für Aggressivität bei Parkinson sein?
Neurologische Veränderungen
Die Parkinson-Krankheit wird mit Veränderungen im Gehirn in Verbindung gebracht, insbesondere in den Regionen, die an der Kontrolle von Emotionen und Verhalten beteiligt sind. Diese Veränderungen können die emotionale Regulation stören und zu aggressiven Reaktionen führen.
Konkret ist die Parkinson-Krankheit durch eine allmähliche Abnahme der Dopaminproduktion im Gehirn gekennzeichnet. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der an der Regulierung von Stimmung und Verhalten beteiligt ist. Eine Störung des Systems von Dopamin kann bei Patienten mit Parkinson zu Aggressivität beitragen.
Nebenwirkungen von Medikamenten
Einige Medikamente, die zur Behandlung der Symptome der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden, wie z. B. Dopaminagonisten (Motilium®, Paspertin®, Atosil®), können Verhaltensnebenwirkungen wie Aggressivität hervorrufen.
Stress und Angstzustände
Das Leben mit einer chronischen Krankheit wie Parkinson kann eine Quelle für Stress und Angst sein. Chronischer Stress kann bei manchen Menschen aggressive Reaktionen auslösen und so die mit der Parkinson-Krankheit verbundenen aggressiven Verhaltensweisen verschärfen.
Kognitive Veränderungen
Die bei Parkinson häufig auftretenden kognitiven Veränderungen wie Denk- und Gedächtnisstörungen können ebenfalls zur Aggressivität beitragen, indem sie die Verarbeitung von Emotionen stören und das Urteilsvermögen und die Entscheidungsfindung beeinträchtigen.
Wie äußert sich die Aggressivität bei der Parkinson-Krankheit?
Aggressionen bei Parkinson-Patienten können sich auf unterschiedliche Weise äußern, z. B. in Form von Wutausbrüchen, verbal aggressivem Verhalten oder sogar körperlich gewalttätigem Verhalten.
Diese Manifestationen können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten sowie auf seine zwischenmenschlichen Beziehungen und sein emotionales Wohlbefinden haben.
Die Erscheinungsformen der Aggressionen bei Parkinson-Patienten sind je nach Person und Schweregrad der Erkrankung unterschiedlich. Dennoch sind hier einige häufige Symptome aufgeführt:
- Erhöhte Reizbarkeit: Patienten können leicht frustriert oder verärgert werden und stark auf Situationen reagieren, die sie zuvor nicht gestört hätten
- Impulsives Verhalten: eine Tendenz, ohne nachzudenken zu handeln, was zu aggressiven Reaktionen führen kann
- Verbale oder körperliche Feindseligkeit: Dazu können böse Worte, Drohungen oder sogar Gewalttätigkeiten gegenüber anderen gehören
- Intensive und plötzliche Stimmungsschwankungen: Die Betroffenen können in einem Augenblick von einem ruhigen Zustand in einen aufgeregten oder wütenden Zustand übergehen
Wie geht man mit Aggressionen bei der Parkinson-Krankheit um?
Der Umgang mit Aggressionen bei Parkinson-Patienten kann medikamentöse Maßnahmen zur Behandlung der mit Depression und Angst verbundenen Symptome sowie nicht-medikamentöse Maßnahmen wie eine kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und andere umfassen.
Den Patienten kann eine Neubewertung der medikamentösen Behandlung vorgeschlagen werden. In einigen Fällen kann eine Anpassung der Medikamente, die zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden, dazu beitragen, die Aggressivität zu verringern. Dies kann eine Änderung der Dosierung oder eine Umstellung auf andere Medikamente beinhalten.
Die regelmäßige Ausübung geeigneter körperlicher Aktivitäten bringt Ruhe und verringert eine chronische Müdigkeit. Dies gilt für körperliche Aktivitäten wie Gehen, Schwimmen oder Radfahren und für Entspannungsübungen wie Meditation, Yoga oder tiefes Atmen.
Auch das Angebot psychologischer Unterstützung für Patienten und ihre Angehörigen kann ihnen helfen, mit den emotionalen Auswirkungen, die mit Parkinson verbunden sind, umzugehen.
Die Angehörigen von Menschen mit Parkinson und das medizinische Team spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Aggressionen. Für sie ist es wichtig, die Faktoren zu verstehen, die zur Entwicklung von Aggressionen bei den Erkrankten beitragen, wirksame Kommunikationsstrategien zu erlernen und bei Bedarf professionelle Unterstützung zu suchen.
Aggressives Verhalten ist ein unterschätztes Problem bei der Parkinson-Krankheit. Daher ist es wichtig, das Bewusstsein bei Betreuern, Pflegekräften und Familien zu schärfen.
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Alles Gute!
Quellen:
La maladie de Parkinson, sante.gouv.fr
Médicaments dopaminergiques, sante.gouv.fr
Prise en charge de la maladie de Parkinson en 2024, vidal.fr
Maladie de Parkinson et agressivité, comment gérer ?
Maladie de Parkinson, la dopamine serait-elle responsable de troubles du comportement, topsante.com
Kommentare
Sie werden auch mögen
Parkinson: Sich mit anderen Patienten und Angehörigen auszutauschen ist sehr wichtig
13.04.2018 • 5 Kommentare