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Die gelenkbedingten Erscheinungsbilder bei CED (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa)

Veröffentlicht am 25.07.2024 • Von Candice Salomé

Colitis ulcerosa (Hämorrhagische Colitis) und Morbus Crohn sind zwei entzündliche Darmerkrankungen (CED). Häufige Symptome sind u. a. Bauchschmerzen und chronischer Durchfall, aber diese Erkrankungen sind in etwa 20 % der Fälle auch mit extradigestiven Manifestationen verbunden.

Am häufigsten sind rheumatologische Erscheinungsformen.

Von Rheuma spricht man, wenn Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, eines Gelenks oder im Bereich der Muskeln, Sehnen oder Bänder, die ein Gelenk umgeben, auftreten.

Aber wie hängen CED und Gelenkmanifestationen genau zusammen? Wie äußern sie sich? Und wie werden sie behandelt?

Wir verraten es Ihnen in unserem Artikel!

Die gelenkbedingten Erscheinungsbilder bei CED (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa)

Was versteht man unter CED? 

Zu den CED (chronisch entzündlichen Darmerkrankungen) gehören Colitis ulcerosa (CU) und Morbus Crohn (MC). Beide Erkrankungen zeichnen sich durch eine Entzündung der Wand des Verdauungstraktes aus.

Bei MC kann die Entzündung auf allen Ebenen des Verdauungstrakts - vom Mund bis zum Anus - auftreten, auch wenn sie am häufigsten im Darm zu finden ist.

Bei CU ist die Entzündung im Rektum und im Dickdarm lokalisiert.

Beide Erkrankungen verlaufen in Schüben, die von Remissionsphasen unterbrochen werden. Während der Schübe treten häufig folgende Symptome auf:

  • Bauchschmerzen
  • Häufige, manchmal blutige Durchfälle
  • Oder auch ein Befall der Analregion (Fissur, Abszess)

In 20 % der Fälle treten bei CED-Patienten auch extradigestive Manifestationen wie Arthritis (Gelenkentzündung), Psoriasis (Hautentzündung) oder Uveitis (Augenentzündung) auf.

Welche Gelenkmanifestationen gibt es bei CED?

Gelenkmanifestationen treten tendenziell bei 10-20% der Patienten mit Morbus Crohn und bei 5-10% der Patienten mit CU auf. Insgesamt sind diese Erscheinungsformen bei Frauen häufiger.

Sie können an der Wirbelsäule (Hals, Rücken, Nieren), an den Iliosakralgelenken (Gesäß), an den Gelenken der Gliedmaßen (Ellenbogen, Handgelenke, Knie, Knöchel) und an den Fersen auftreten.

Sie treten am Ende der Nacht auf und neigen dazu, die Person am frühen Morgen aufzuwecken. Sie gehen mit einem „morgendlichen Lockern“ aufgrund von Steifigkeit einher. Manchmal schwillt das Gelenk an, was auf das Vorhandensein von Synovialflüssigkeit hindeutet. Dies kann das Gehen beeinträchtigen.

Etwa 5 % der CED-Patienten sind durch ihre Gelenkbeschwerden dauerhaft beeinträchtigt.

Die Gelenkmanifestationen bei CED sind bei beiden Erkrankungen (CU und MC) ähnlich und gehören zur Gruppe der Spondyloarthritiden. Sie äußern sich durch eine periphere Gelenkbeteiligung oder eine axiale Gelenkbeteiligung, die denen von Spondylitis ankylosans ähneln.

Periphere Gelenkbeteiligung 

Der periphere Gelenkbefall betrifft die Gelenke der Gliedmaßen (vor allem die unteren Gliedmaßen). Dieser Befall verläuft parallel zur Verdauungserkrankung (CU oder MC). Der Gelenkschub kann sogar dem Verdauungsschub vorausgehen.

Außerhalb der Schübe normalisieren sich die Gelenke wieder.

Axiale Gelenkbeteiligung

Der axiale Gelenkschaden betrifft die Wirbelsäule und die Iliosakralgelenke. Wenn diese Beeinträchtigung nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie die Gelenke versteifen und die Wirbelsäule verformen.

Diese Erscheinungen entwickeln sich unabhängig von der Erkrankung (CU oder Crohn) und müssen von einem Rheumatologen überwacht werden. Dieser wird die notwendige Behandlung und Rehabilitation verschreiben.

Die axiale Gelenkbeteiligung wird häufig mit dem HLA-Antigen B27 in Verbindung gebracht.

HLA-Antigene sind Gewebegruppen-Antigene, die die „Blutgruppe“ der Körperzellen bilden. Es gibt Dutzende von HLA-Antigenen, und jeder Mensch besitzt nur eines davon. Das HLA-Antigen B27 wird häufig bei Personen mit axialem Rheuma gefunden. Nicht jeder, der das HLA-B27-Antigen hat, bekommt jedoch im Laufe seines Lebens Rheuma. Der Nachweis dieses Antigens kann dem Arzt nützliche Hinweise für die Behandlung geben.

Wie wird die Gelenkbeteiligung bei CED behandelt?

Periphere Gelenkbeteiligung

Die periphere Gelenkschädigung heilt in der Regel gleichzeitig mit dem Verdauungsschub, den sie begleitet. Die Behandlung richtet sich daher in erster Linie nach der Behandlung des Verdauungsschubes. Wenn die Schmerzen jedoch sehr stark sind, kann der Arzt Paracetamol verschreiben, um die Schmerzen zu lindern, bis sie abklingen.

Axiale Gelenkbeteiligung

Der Befall der Achsengelenke ist schwieriger zu behandeln. Häufig sind Infiltrationen erforderlich, d. h. Injektionen eines Mittels, das die Entzündung in dem betroffenen Gelenk hemmt. Außerdem wird Wirbelsäulengymnastik verordnet, um langfristige Komplikationen zu verringern.

Außerdem wird Sulfasalazin (Salazopyrin®) verschrieben, um axiale Gelenkbeteiligungen zu behandeln.


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