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Mediziner planen erste Gebärmutter-Transplantation in Deutschland

Veröffentlicht am 19.07.2016 • Von Giovanni Mària

Mediziner planen erste Gebärmutter-Transplantation in Deutschland

Mediziner planen erste Gebärmutter-Transplantation in Deutschland

Ärzte in Erlangen wollen künftig Gebärmütter transplantieren, um Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch zu helfen. Doch das Verfahren ist extrem aufwendig – und birgt Risiken.

Für viele Frauen ist ein eigenes Kind der größte Wunsch. Doch nicht für alle kann dieser Traum in Erfüllung gehen. Manche Frauen haben keine funktionierende Gebärmutter - entweder von Geburt an oder weil sie das Organ durch Krankheit  oder Unfall verloren haben. Ein Team aus Erlanger Ärzten will ihnen helfen: Die Mediziner des Universitätsklinikums wollen Gebärmütter transplantieren - zum ersten Mal in Deutschland.

Es ist ein Eingriff, der nicht ohne Risiko ist: für die potenzielle Organspenderin, die Empfängerin und auch für das womöglich später darin wachsende Kind. Der Erlanger Gynäkologe Matthias Beckmann ist jedoch überzeugt, dass das Risiko beherrschbar ist und sich lohnt. Denn für die betroffenen Frauen sei es die einzige Möglichkeit, auf legalem Weg in Deutschland ein eigenes Kind zu bekommen.

"Ich bin nicht besonders risikofreudig. Aber die Gesetzgebung treibt die Frauen in die Illegalität", sagt Beckmann mit Blick auf das hiesige Verbot von Leihmutterschaft und Eizellspende. "Diesen Frauen kann man in Deutschland derzeit einfach nicht helfen. Das heißt, wir müssen ein ganz anderes Verfahren finden." Auch zwei Gruppen in Heidelberg und Tübingen planen den Eingriff.

Dass die Transplantation machbar ist und dass damit gesunde Kinder geboren werden können, hat der Gynäkologe Mats Brännström in Schweden gezeigt. Im Jahr 2014 brachte in Göteborg zum ersten Mal weltweit eine Frau mit einer gespendeten Gebärmutter ein gesundes  Baby auf die Welt. Inzwischen sind fünf Kinder auf diese Weise geboren worden. Auch in anderen Ländern wurde die OP versucht. Weltweit gebe es publizierte Daten von knapp 20 Fällen, in denen die Transplantation geklappt habe, sagt Beckmann. Die Dunkelziffer der Misserfolge sei sicher "zwei- bis dreimal so hoch".

Alter der transplantierten Gebärmutter egal

Infrage kommen für die OP Frauen, bei denen die Gebärmutter wegen einer genetischen Veränderung von Geburt an fehlt oder zu klein ist - betroffen sind 5000 bis 10.000 Frauen in Deutschland. Und solche, die das Organ durch eine bösartige Erkrankung  oder durch Infektion oder Unfall verloren haben. Am liebsten würden die Erlanger Organe von lebenden Verwandten transplantieren - etwa die Gebärmutter der Mutter oder der Schwester. Weil die Eingriffe dann besser planbar sind als bei Organspenden von hirntoten Unfallopfern. "Das müssen wir aber auch in Betracht ziehen", sagt Beckmann. Das Alter der Gebärmutter sei im Gegensatz zum Alter der Eierstöcke beim Kinderkriegen egal.

Empfängerinnen müssen wie nach jeder Transplantation Medikamente nehmen, die das Abwehrsystem des Körpers  unterdrücken. Daher wollen die Ärzte nach Transplantation, künstlicher Befruchtung und Schwangerschaft die Gebärmutter wieder entfernen.

Für den ersten Eingriff sind viele Vorarbeiten nötig: In Erlangen wird seit zehn Jahren die Gebärmutter erforscht - ihre Funktionen und Mobilität, wie sie an Blutgefäße angeschlossen ist und wie die Wehentätigkeit funktioniert. Nun soll die Transplantation in Tierversuchen mit Schafen getestet werden.

Für viele dafür nötige Schritte hätten die Mediziner erprobte Standardtechniken, sagt der 55-Jährige. Neu entwickelt werden müsse eine Technik beim Einsetzen der Gebärmutter: Bei vielen Frauen, die von Geburt an keinen Uterus haben, seien die Blutgefäße zu kurz. Plastische Chirurgen wollen ein künstliches Gefäß anlegen, das die Verbindung zwischen Uterus und Blutgefäß überbrückt.

Gebärmutter-Transplantation: "Anfangs waren wir alle sehr skeptisch"

Noch ist unklar, ob der Freistaat dem Uni-Klinikum dafür die Genehmigung erteilt. Eine Entscheidung darüber werde "nach sorgfältiger Abwägung aller entscheidungsrelevanten Aspekte getroffen", teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums mit.
Beckmann sagt, wenn alles gut laufe, "haben wir im Frühjahr nächsten Jahres die Genehmigung und das Know-how". 100.000 Euro werde der Eingriff schätzungsweise kosten - die Finanzierung ist noch unklar.

Die Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (DGRM) lehnte Gebärmutter-Transplantationen vor vier Jahren noch ab. Nach den erfolgreichen OPs von Brännström hat sich dies geändert: "Anfangs waren wir alle sehr skeptisch. Man konnte sich das nicht vorstellen, dass das beim Menschen funktioniert", sagt Jan-Steffen Krüssel vom Beirat der DGRM. "Da hat uns Herr Brännström eines Besseren belehrt."

Das Verfahren funktioniere - auch wenn es mit bis zu zwölf Stunden OP-Dauer extrem aufwendig sei. Claudia Wiesemann vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin  an der Uni Göttingen sagt: "In der Summe halte ich es für ethisch vertretbar, das auszuprobieren."

Quelle: stern.de

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Autor: Giovanni Mària, International Traffic Manager

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4 Kommentare


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Abgemeldeter Nutzer
am 19.07.16

Mediziner planen erste Gebärmutter-Transplantation in Deutschland

Ärzte in Erlangen wollen künftig Gebärmütter transplantieren, um Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch zu helfen. Doch das Verfahren ist extrem aufwendig – und birgt Risiken.

Für viele Frauen ist ein eigenes Kind der größte Wunsch. Doch nicht für alle kann dieser Traum in Erfüllung gehen. Manche Frauen haben keine funktionierende Gebärmutter - entweder von Geburt an oder weil sie das Organ durch Krankheit oder Unfall verloren haben. Ein Team aus Erlanger Ärzten will ihnen helfen: Die Mediziner des Universitätsklinikums wollen Gebärmütter transplantieren - zum ersten Mal in Deutschland.

Es ist ein Eingriff, der nicht ohne Risiko ist: für die potenzielle Organspenderin, die Empfängerin und auch für das womöglich später darin wachsende Kind. Der Erlanger Gynäkologe Matthias Beckmann ist jedoch überzeugt, dass das Risiko beherrschbar ist und sich lohnt. Denn für die betroffenen Frauen sei es die einzige Möglichkeit, auf legalem Weg in Deutschland ein eigenes Kind zu bekommen.

"Ich bin nicht besonders risikofreudig. Aber die Gesetzgebung treibt die Frauen in die Illegalität", sagt Beckmann mit Blick auf das hiesige Verbot von Leihmutterschaft und Eizellspende. "Diesen Frauen kann man in Deutschland derzeit einfach nicht helfen. Das heißt, wir müssen ein ganz anderes Verfahren finden." Auch zwei Gruppen in Heidelberg und Tübingen planen den Eingriff.

Dass die Transplantation machbar ist und dass damit gesunde Kinder geboren werden können, hat der Gynäkologe Mats Brännström in Schweden gezeigt. Im Jahr 2014 brachte in Göteborg zum ersten Mal weltweit eine Frau mit einer gespendeten Gebärmutter ein gesundes Baby auf die Welt. Inzwischen sind fünf Kinder auf diese Weise geboren worden. Auch in anderen Ländern wurde die OP versucht. Weltweit gebe es publizierte Daten von knapp 20 Fällen, in denen die Transplantation geklappt habe, sagt Beckmann. Die Dunkelziffer der Misserfolge sei sicher "zwei- bis dreimal so hoch".

Alter der transplantierten Gebärmutter egal

Infrage kommen für die OP Frauen, bei denen die Gebärmutter wegen einer genetischen Veränderung von Geburt an fehlt oder zu klein ist - betroffen sind 5000 bis 10.000 Frauen in Deutschland. Und solche, die das Organ durch eine bösartige Erkrankung oder durch Infektion oder Unfall verloren haben. Am liebsten würden die Erlanger Organe von lebenden Verwandten transplantieren - etwa die Gebärmutter der Mutter oder der Schwester. Weil die Eingriffe dann besser planbar sind als bei Organspenden von hirntoten Unfallopfern. "Das müssen wir aber auch in Betracht ziehen", sagt Beckmann. Das Alter der Gebärmutter sei im Gegensatz zum Alter der Eierstöcke beim Kinderkriegen egal.

Empfängerinnen müssen wie nach jeder Transplantation Medikamente nehmen, die das Abwehrsystem des Körpers unterdrücken. Daher wollen die Ärzte nach Transplantation, künstlicher Befruchtung und Schwangerschaft die Gebärmutter wieder entfernen.

Für den ersten Eingriff sind viele Vorarbeiten nötig: In Erlangen wird seit zehn Jahren die Gebärmutter erforscht - ihre Funktionen und Mobilität, wie sie an Blutgefäße angeschlossen ist und wie die Wehentätigkeit funktioniert. Nun soll die Transplantation in Tierversuchen mit Schafen getestet werden.

Für viele dafür nötige Schritte hätten die Mediziner erprobte Standardtechniken, sagt der 55-Jährige. Neu entwickelt werden müsse eine Technik beim Einsetzen der Gebärmutter: Bei vielen Frauen, die von Geburt an keinen Uterus haben, seien die Blutgefäße zu kurz. Plastische Chirurgen wollen ein künstliches Gefäß anlegen, das die Verbindung zwischen Uterus und Blutgefäß überbrückt.

Gebärmutter-Transplantation: "Anfangs waren wir alle sehr skeptisch"

Noch ist unklar, ob der Freistaat dem Uni-Klinikum dafür die Genehmigung erteilt. Eine Entscheidung darüber werde "nach sorgfältiger Abwägung aller entscheidungsrelevanten Aspekte getroffen", teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums mit.
Beckmann sagt, wenn alles gut laufe, "haben wir im Frühjahr nächsten Jahres die Genehmigung und das Know-how". 100.000 Euro werde der Eingriff schätzungsweise kosten - die Finanzierung ist noch unklar.

Die Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (DGRM) lehnte Gebärmutter-Transplantationen vor vier Jahren noch ab. Nach den erfolgreichen OPs von Brännström hat sich dies geändert: "Anfangs waren wir alle sehr skeptisch. Man konnte sich das nicht vorstellen, dass das beim Menschen funktioniert", sagt Jan-Steffen Krüssel vom Beirat der DGRM. "Da hat uns Herr Brännström eines Besseren belehrt."

Das Verfahren funktioniere - auch wenn es mit bis zu zwölf Stunden OP-Dauer extrem aufwendig sei. Claudia Wiesemann vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin an der Uni Göttingen sagt: "In der Summe halte ich es für ethisch vertretbar, das auszuprobieren."

Quelle: stern.de


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Abgemeldeter Nutzer
am 19.07.16

Also mal ehrlich. Das Leben ohne Kids ist auch nicht übel...

Gruß vom

Jonas


koechli2606
am 18.08.16

Hallo,

es ist geglückt:

 http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/erfolg-in-schweden-weltweit-erstes-baby-nach-gebaermutter-transplantation/10792780.html

 Update05.10.2014 13:07 Uhr

 Erfolg in Schweden : Weltweit erstes Baby nach Gebärmutter-Transplantation

 Eine 36-jährige Schwedin hat als erste Frau weltweit nach einer Gebärmuttertransplantation ein gesundes Kind bekommen, teilten ihre Ärzte von der Universitätsklinik Göteburg mit. Der Uterus war eine Organspende einer 61-jährigen Freundin der Familie.

 von Jana Schlütter

 Erfolgreich. Professor Mats Brännström (rechts), der die Transplantation durchführte, mit Teammitgliedern im Jahr 2012.Foto: dpa

 Der erste Schrei des kleinen Jungen – 1775 Gramm schwer und 40 Zentimeter groß – war selbst für gestandene Forscher unwirklich. „Wir konnten es nicht glauben“, sagt Mats Brännström von der Universität von Göteborg in Schweden. „Es war ein bisschen wie bei der Geburt des eigenen Kindes“, sagt seine Kollegin Liza Johannesson.

 Denn was sich im September in diesem Kreißsaal abspielte, war kein normaler Kaiserschnitt. Die 36-jährige Mutter hatte erst im Jahr 2013 einen Uterus transplantiert bekommen, eine 61-jährige Freundin der Familie hatte das Organ gespendet. Die Schwedin ist die erste Frau weltweit, die nach einer solchen Operation ein gesundes Kind zur Welt gebracht hat.

 Erfolg nach 15 Jahren Forschung

 Für die Brännström und seine Kollegen ist es ein großer Erfolg nach etwa 15 Jahren Forschung, den sie im Fachblatt „Lancet“ beschreiben. Für die Mutter war bereits die Schwangerschaft ein Wunder. Durch das genetisch bedingte Rokitansky-Syndrom wuchs sie ohne Vagina und Gebärmutter auf. Während die Vagina geformt werden konnte, war der Wunsch nach einem eigenen Kind trotz funktionsfähiger Eierstöcke für sie unerfüllbar. Bis ihr die Studie der Universität Göteburg Hoffnung machte.

 Die schwedischen Forscher haben insgesamt neun Frauen eine Gebärmutter eingepflanzt. Sieben Mal ging es gut – auch bei der damals 35-Jährigen. Sie bekam bereits 43 Tage nach der Transplantation erstmals eine Periode, ein Jahr danach war sie schwanger. Ihr wurde einer von elf Embryonen eingesetzt, die schon vor der Operation durch eine künstliche Befruchtung entstanden waren und seitdem auf Eis lagen.

 "Man kann also Frauen, die keine Gebärmutter haben, behandeln"

 Die Schwangerschaft verlief bis zur 31. Woche weitgehend normal. Drei Mal gab es leichte Abstoßungsreaktionen, die die Ärzte jedoch gut behandeln konnten. Der Fötus wurde über Nabelschnur gut versorgt und entwickelte sich wie jeder andere. Als die Frau wegen einer Präeklampsie ins Krankenhaus musste, wurde der Kaiserschnitt von der 34. auf die 31. Woche vorverlegt. Ob die Komplikation mit der Transplantation zu tun hat, ist unklar.

 Mutter und Kind geht es mittlerweile gut. Der Junge konnte nach zehn Tagen die Frühchenstation verlassen. „Man kann also Frauen, die keine Gebärmutter haben, behandeln“, sagt Brännström. „Unsere Patientin hat sogar die Möglichkeit, es ein zweites Mal zu probieren.“ Danach wird das Organ wieder entfernt, damit sie nicht lebenslang Medikamente nehmen muss, die eine Abstoßung vermeiden.

 Bevor diese Technik jungen Frauen mit einem Kinderwunsch zugute kommen kann, die entweder eine Erbkrankheit haben oder denen zum Beispiel wegen einer Krebsbehandlung die Gebärmutter entfernt wurde, muss zumindest die ganze Studie beendet sein. "Wir brauchen mehr Daten", sagt Brännström. "Routine wird die Operation auch in vielen Jahre nicht sein."

 zur Startseite

 Autor

 ·         Jana Schlütter


koechli2606
am 18.08.16

Und noch eine Nachricht zu diesem Thema:

http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2012/07/457317/ein-baby-fuer-tuerkische-gebaermutter-empfaengerin-aerzte-arbeiten-an-naechster-medizinischer-sensation/

 Ein Baby für türkische Gebärmutter-EmpfängerinÄrzte arbeiten an nächster medizinischer Sensation

Deutsch Türkische Nachrichten  |  27.07.12, 11:44

Am Akdeniz Universtitätskrankenhaus könnte sich bereits in wenigen Wochen die nächste medizinische Sensation ereignen. Die Mediziner bereiten dort die Einsetzung eines Embryos vor. Empfängerin ist aber nicht irgendeine Frau. Es handelt sich um Derya Sert. Bei ihr gelang die erste erfolgreiche Gebärmutter-Transplantation der Welt.

Themen: Akdeniz, Antalya, Derya Sert, Dr. Ömer Özkan, Gebärmutter, Gebärmuttertransplantation, Türkei

Am 9. August 2011 gelang Ärzten an der jungen Frau ein medizinisches Wunder. Erstmals überhaupt hatten sie einer jungen Frau die Gebärmutter einer verstorbenen Spenderin eingepflanzt (auch Wochen später sah alles gut aus – mehr hier). Die 22-Jährige kam ohne Uterus zur Welt. Mit der Transplantation unter der Leitung von Professor Dr. Ömer Özkan, die ohne größere Komplikationen verlief, wurde sie im vergangenen Sommer ein Stück mehr zur Frau.

Seit der Transplantation hatte Derya bereits elf Mal ihre Menstruation. Wie das Universitätskrankenhaus weiter berichtet, soll der eingesetzte Uterus voll funktionsfähig sein. Jetzt will das Ärzteteam den nächsten Schritt gehen und plant die Verpflanzung bisher eingefrorener Embryonen vornehmen. Die von ihrem Ehemann befruchteten Eizellen sollen im kommenden September übertragen werden. Gelingt auch dieser Eingriff, haben es die türkischen Mediziner mit einer erneuten Premiere zu tun. Dann wäre Derya die erste Frau auf der Welt an der dieser Eingriff unter diesen Umständen durchgeführt wurde.

Bereits die Transplantation im vergangenen Sommer schürte die Hoffnungen unter Millionen von unfruchtbaren Frauen auf der ganzen Welt, die eines Tages ein eigenes Kind im Arm halten wollen. Wird Derya nun wirklich schwanger, scheint es zudem wahrscheinlich, dass andere Länder wie die USA, Schweden und Japan sich nun ebenfalls in der Gebärmutter-Transplantations-Chirurgie versuchen werden.

Dosis der Immunsuppressiva wurde reduziert

Dr. Münire Erman Akar, Leiter der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie am Klinikum in Akdeniz, erklärte gegenüber den türkischen Medien, dass man bereits damit begonnen habe die Dosis der Immunsuppressiva, die bisher zur Vermeidung einer Organabstoßung eingenommen wurden, zu reduzieren. Sobald diese Dosis auf ein Minium heruntergefahren worden sei, könne man mit dem Embryo-Transfer beginnen. Derzeit stünden den Ärzten hierfür acht hochwertige Embryonen zur Verfügung. Um eine Mehrlingsschwangerschaft zu vermeiden, bekäme die junge Frau aber nicht mehr als einen pro Versuch eingesetzt.

„Falls der erste Versuch scheitert, wird das Team alle zwei Monate einen weiteren Embryo einpflanzen“, so Akar weiter. Gleichzeitig weist der Mediziner jedoch darauf hin, dass Patientinnen wie Derya höheren Gefahren von Bluthochdruck, Frühgeburten oder intrauteriner Wachstumsretardierung ausgesetzt seien. Falls es zu einer Schwangerschaft kommt, werde das Baby deshalb schon in der 33. oder 34. Woche per Kaiserschnitt geholt. Darüber hinaus werde die Patientin während der gesamten Schwangerschaft im Krankenhaus unter Beobachtung stehen und der Uterus nach der Geburt entfernt. Letzteres müsse geschehen, damit die Patientin nicht ihr gesamtes Leben lang  Immunsuppressiva, die auch mit einem höheren Krebsrisiko verbunden sind, einnehmen müsse.

Mehr zum Thema:

Sensation in Türkei: Erste Gebärmutter-Transplantation der Welt
Geht diesmal alles gut?: Dritte Gesichtstransplantation in der Türkei erfolgreich abgeschlossen
Zurück im Leben: Erster türkischer Gesichtstransplantations-Patient beginnt wieder zu arbeiten

 Zu den anderen Transplantationen werde ich demnächst eine eigene Diskussion einstellen, da dies Thema eng mit dem Thema ORGANSPENDE zusammenhängt.

koechli2606

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