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Welche Vorteile hat die Phytotherapie bei Multipler Sklerose (MS)?

Veröffentlicht am 30.05.2024 • Von Candice Salomé

Viele Patienten mit chronischen Krankheiten, wie z. B. Multiple Sklerose (MS), neigen dazu, sich alternativen Heilmethoden zuzuwenden, die auch als Komplementärmedizin bezeichnet werden. Dazu gehört unter anderem die Phytotherapie. Sie beruht auf dem Prinzip der vorbeugenden oder heilenden Behandlung mit Pflanzen.

Aber welche Pflanzen können bei der Behandlung von Multipler Sklerose (MS) hilfreich sein? Welche Empfehlungen und Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten, wenn man sich der Phytotherapie zuwendet?

Wir sagen Ihnen alles in unserem Artikel!

Welche Vorteile hat die Phytotherapie bei Multipler Sklerose (MS)?

Warnhinweis 

Patienten, die Heilpflanzen verwenden möchten, sollten dies mit Vorsicht tun. Die Phytotherapie darf nämlich weder die Erkrankung verschlimmern, einen Rückfall oder Komplikationen verursachen, noch mit den ihnen verschriebenen Medikamenten interagieren. Vor jeder Verwendung einer Heilpflanze sollten Sie Ihren Arzt und/oder Apotheker informieren, um Komplikationen, die manchmal schwerwiegend sein können, zu vermeiden.

Was bedeutet Phytotherapie?

Das Wort stammt von den griechischen Wörtern „phytos“ für Pflanze und „therapeuo“ für pflegen. Die Phytotherapie definiert sich durch die Verwendung von Pflanzen oder pflanzlichen Arzneimitteln (Pulver, Ampullen, Kräutertees usw.), mit denen die verschiedenen Beschwerden des menschlichen Körpers auf natürliche Weise behandelt werden können.

Mithilfe von Pflanzen kann der Körper mit den Stoffen versorgt werden, die er benötigt, um sein lebenswichtiges Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Es ist unmöglich, genau zu wissen, wann Heilpflanzen zum ersten Mal verwendet wurden, aber es ist davon auszugehen, dass sie bereits von prähistorischen Menschen zur Heilung, Ernährung und sogar zum Töten verwendet wurden.

Als Ergänzung zu den Behandlungen der traditionellen Medizin erfreut sich die Pflanzenheilkunde immer größerer Beliebtheit und ihre Wirksamkeit wird von der wissenschaftlichen Gemeinschaft zunehmend anerkannt. Die meisten Pflanzen enthalten nämlich sogenannte aktive (phytochemische) Inhaltsstoffe. Folglich hat jede dieser Heilpflanzen unterschiedliche biologische Wirkungsweisen auf unseren Organismus.

Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass Sie immer mit Ihrem Arzt sprechen sollten, bevor Sie zusätzliche Mittel in Ihre Standardbehandlung(en) aufnimmt. Die Phytotherapie kann nämlich Wechselwirkungen mit der traditionellen Behandlung haben.

Außerdem bedeutet die Tatsache, dass sie natürlich ist, nicht, dass sie übertrieben angewandt werden sollte. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die empfohlenen Dosen strikt eingehalten werden.

Was ist Multiple Sklerose (MS)? 

Multiple Sklerose ist eine chronische entzündliche Autoimmunerkrankung des Nervensystems.

MS äußert sich in Störungen, die die Motorik, die Sensibilität, das Visuelle und das Gleichgewicht betreffen, die langfristig zu Behinderungen führen können. Die MS verläuft meist in Schüben, deren Intensität und Anzahl von Patient zu Patient variiert.

Sie ist die häufigste Ursache für schwere nicht-traumatische Behinderungen bei jungen Erwachsenen.

>> Wenn Sie mehr über Multiple Sklerose erfahren möchten, lesen Sie unser Informationsblatt hierzu <<

Welche Pflanzen können bei der Behandlung von Multipler Sklerose (MS) hilfreich sein?

Mithilfe der Phytotherapie können einige Symptome der Multiplen Sklerose gelindert und somit die Lebensqualität der Patienten verbessert werden.

Linderung der Schmerzen bei Multipler Sklerose (MS)

Bei Entzündungs- oder Gelenkschmerzen kann die Rinde der Silberweide in abgekochter Form verwendet werden. Halten Sie dazu einfach das Wasser einige Minuten lang kochend heiß und lassen Sie die Pflanze ihre wohltuende Wirkung entfalten.

Auch Mädesüß wird zur Verwendung als Aufguss empfohlen. Hierzu wird das Wasser nach dem Kochen nicht mehr weiter gekocht und der Tee maximal 3/4 Minuten ziehen gelassen.

Beide Pflanzen haben eine entzündungshemmende und damit schmerzlindernde Wirkung.

Linderung von Angstzuständen und Schlafstörungen

Laut einem Artikel in der medizinischen Fachzeitschrift Planta Medicina wirkt Baldrian aufgrund seiner angstlösenden Wirkung auf den Schlaf ein. Laut der European Medicine Agency wirkt er auch bei mäßiger nervlicher Anspannung und Schlafstörungen. Die Passionsblume hingegen soll laut der European Medicine Agency sowohl auf den Schlaf als auch auf Angstzustände einwirken.

Linderung von Verdauungsstörungen

Melisse ist krampflösend und eignet sich, wenn funktionelle Verdauungsstörungen vorliegen. Außerdem wird gegen Verstopfung eine milde Pflanze wie Psyllium (auch Ispaghul genannt) empfohlen. Sie ist zwar nur eingeschränkt wirksam, hat aber kaum Nebenwirkungen.

Linderung der Spastik 

Laut einer Metaanalyse aus dem Jahr 2019, die eine Bestandsaufnahme der Phytotherapie bei MS vornimmt, könnte Cannabis sativa gegen Spastik wirksam sein, während THC in Kombination mit Cannabidiol gegen Muskelkrämpfe, bestimmte Symptome beim Wasserlassen und eine bessere Schlafqualität wirken könnte.



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avatar Candice Salomé

Autor: Candice Salomé, Gesundheitsredakteurin

Candice ist Content Creator bei Carenity und hat sich auf das Schreiben von Gesundheitsartikeln spezialisiert. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen Psychologie, Wellbeing und Sport. 

Candice hat einen... >> Mehr erfahren

1 Kommentar


Helene
am 25.06.24

Bin grade eingestiegen , ich antworte gerne später !

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