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Was passiert, wenn man sich fälschlicherweise als Privatpatient ausgibt? Wie lange müssen Kassenpatienten auf einen Facharzttermin warten?
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Alle Kommentare
Abgemeldeter Nutzer
Hallo,
außer beim Orthopäden und beim Zahnarzt habe ich in Deutschland eigentlich bisher immer relativ schnell einen Facharzttermin bekommen und das als Kassenpatientin. Liege im Schnitt bei einer Woche für einen Termin beim Frauenarzt, bei maximal zwei Wochen für den Augenarzt, bei etwa drei Wochen für einen Termin beim Hautarzt.
Von diesem neuen Gesetz höre ich zum ersten Mal.
LG
Loreley
Abgemeldeter Nutzer
Also ich wollte im Oktober bei meinem Zahnarzt einen Termin zur Zahnreinigung. Die Ansage war: Vor März geht da gar nichts. Habe hinterher einen Bekannten anrufen lassen, der Privatpatient ist, der bekam innerhalb einer Woche einen Termin angeboten.
Normal finde ich das nicht. Abhilfe könnte man meiner Meinung nach dadurch schaffen, dass Ärzte für Privatpatienten den gleichen Tarif berechnen müssen wie für Kassenpatienten.
Abgemeldeter Nutzer
Hallo!
Ich persönlich habe schon relativ lange keinen Facharzt mehr gebraucht. Bei meinem Zahnarzt komme ich im Notfall am gleichen Tag dran, bei meinem Hausarzt auch.
Vor sehr vielen Jahren war ich privatversichert und weiß daher, dass es einige Praxen gibt, die sich für Privatpatienten extra Zeiten aufheben, um die auf jeden Fall versorgen zu können, weil's halt einfach finanziell viel mehr bringt. Manche hatten sogar eigene Wartezimmer mit besserer Ausstattung (da war ich echt erstaunt), vielleicht auch, damit den anderen nicht auffiel, dass Kassenpatienten auch in der Praxis viel länger warten mussten. (War aber keinesfalls die Regel, habe ich nur vereinzelt beobachtet.)
Finde daher insgesamt gesehen den Vorschlag von Nana nicht schlecht, das gesetzlich so zu regeln, dass Ärzte für alle Patienten die gleiche Bezahlung bekommen. Problem erledigt, wir leben ja nicht in einer Feudalgesellschaft, in der diejenigen mehr Rechte haben, die sich mehr leisten können.
Gruß
Verena
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Abgemeldeter Nutzer
Hallo,
manchmal kann es sehr lange dauern, bis man als Kassenpatient einen Facharzttermin angeboten bekommt.
Was passiert eigentlich, wenn man am Telefon vorgibt, Privatpatient zu sein, obwohl man Kassenpatient ist? Wie lange muss ein Kassenpatient auf einen Facharzttermin warten? Wie kommt man innerhalb von vier Wochen zu einem Termin, wenn kein Notfall vorliegt?
Hierzu ein Artikel aus dem Spiegel:
Lügen für schnellen Arzttermin: "Klar bin ich privat versichert"
Das Knie schmerzt plötzlich, die Sehschärfe verschlechtert sich ungewöhnlich schnell, man hat einen Knoten in der Brust ertastet: In diesen und ähnlichen Situationen wollen viele Betroffene möglichst schnell mit einem Arzt sprechen. Doch gerade bei Fachärzten ist es als Kassenpatient schwer, innerhalb weniger Tage einen Termin zu bekommen, wenn kein akuter Notfall vorliegt.
Wer privat versichert ist, hat weitaus größere Chancen auf zeitnahe Beratung. Eine von den Grünen in Auftrag gegebene Erhebung in Hessenhatte 2013 gezeigt: Kassenpatienten mussten im Schnitt 20 Tage länger auf einen Facharzttermin warten als Privatversicherte.
Was tun? Manche Kassenpatienten lügen am Telefon, wenn sie gefragt werden, wie sie versichert sind - um einen früheren Termin zu bekommen. Ist das sinnvoll?
Christiane Lange von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.
Muss ein Patient am Telefon sagen, ob er gesetzlich oder privat versichert ist?
Nein, als Patient hat man nicht die Verpflichtung, von sich aus mitzuteilen, ob man gesetzlich oder privat krankenversichert ist. Sofern man aber am Telefon gefragt wird, welchen Versicherungsstatus man besitzt, sollten Patienten die Wahrheit sagen.
Inwiefern muss der Arzt prüfen, ob jemand die Wahrheit sagt?
Der Arzt hat keine Nachforschungspflicht. Sofern man sich als Privatpatient am Telefon ausgibt, darf der Arzt davon ausgehen, dass diese Angaben zutreffen.
Was passiert, wenn vor Ort rauskommt, dass ein Patient am Telefon geflunkert hat?
Wenn jemand am Telefon angibt, dass er privat krankenversichert ist und der Arzt ihm in einem Zeitraum einen Termin gibt, in dem er ausschließlich Privatpatienten behandelt, darf er den Patienten nach Hause schicken und auf andere Sprechzeiten verweisen. Eine Pflicht zur sofortigen Behandlung besteht nur im Notfall.
Im Juli hat der Bundesrat dasVersorgungsstärkungsgesetz verabschiedet, laut dem gesetzlich Versicherte künftig spätestens binnen vier Wochen einen Facharzttermin bekommen sollen, wenn sie eine Überweisung vom Hausarzt vorlegen können. Neue Servicestellen sollen helfen, die Termine zu vermitteln. Findet sich keine Möglichkeit, in dieser Zeit einen niedergelassenen Facharzt zu sehen, kann der Patient ein Krankenhaus aufsuchen. Die Servicestellen sollen Ende Januar die Arbeit aufnehmen, Ärzte und Kassen diskutieren noch über verschiedene Details.
Schon jetzt bieten einige Krankenkassen an, bei der Vermittlung von Facharztterminen zu helfen. Eine Untersuchung von Stiftung Warentestergab 2012, dass dieser Service tatsächlich die Wartezeit um einige Tage verringert. Im Schnitt lagen zwischen dem ersten Anruf und dem Facharzttermin 20 Tage.
Quelle: spiegel.de
LG
Andrea