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koechli2606
Guter Ratgeber
koechli2606
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Hallo Loreley,
das ist mal wieder eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Ich will aber mal versuchen, etwas dazu zu schreiben.
In erster Linie scheint es mir darauf anzukommen, wie nahe und in welchem Verhältnis du zu dieser Person stehst. Ich denke, bei einem nahen Angehörigen kann man anders damit umgehen als mit einer Person aus dem Bekanntenkreis.
Wenn die Diagnose tatsächlich endgültig ist, müßte die Unterstützung einen andere sein als z.Bb. bei der Diagnose "Krebs mit Ende offen"
(Ich hoffe, ich habe jetzt keinem vor den Kopf gestoßen. Dann entschuldige ich mich im voraus dafür.)
Zudem liegt meiner Meinung auch viel daran, wie die betreffende Person mit der Krankheit selbst umgeht. Hat sie sich z.B. schon ganz oder teilweise aufgegeben, wird's schwieriger. Kämpft die Person aber trotzdem noch gegen die Krankheit an, solltest du sie bei diesem kampf in jeder Art und weise unterstützen.
Ich kann hier "nur" auf die Erfahrungen zurückgreifen, die ich mit meiner Mutter gemacht habe.
Meine Mutter hatte in ihrem Leben 3 verschiedene Krebskrankheiten:
Gebärmutterhalskrebs, bei der dieGgebärmutter entfernt werden musste. Und in einer Zeit, in der die Behandlungsmethoden nicht so modern waren wie heutzutage. Sie bekam damals Radiumeinlagen und musste mehrmals 24 bewegungslos liegen.
Danach wurde die Diagnose "Blasenkrebs" gestellt. Wobei festgestellt wurde, daß der Darmausgang ebenfalls angegriffen war und mit operiert werden musste. Endergebnis: 2 künstliche Ausgänge.
Anschliessend 9 Monate Reha, Bestrahlung, Chemo, Kur, etc. Alles hintereinander weg...
Nach der Entlassung aus der Klinik habe ich dann ihre Versorgung übernommen - mit allen Nachteilen für mich, die das so mit sich bringt.
Kurz nach ihren 80. Geburtstag wurde sie dann mit der "freudigen Mitteilung" überrascht: Es ist Brustkrebs: Endergebnis: 1 Brust weniger, wieder Klinik, Kur, Reha...
das ist in wenigen Worten das, was mich bewogen hat, meine mutter selbst zu versoregn und nicht in ein Heim abzuschieben. Ich habe dann, als es schlimmer wurde, von "eben auf gleich" meine Arbeit aufgegeben, um rund um die Uhr für sie dasein zu können. Es wurden fast 4 Jahre...
Wie aber ging meine Mutter mit der ganzen Geschichte um?
Sie war immer schon ein "Kämpfertyp", hat sicvh selten unterkriegen lassen. Ihr leben lang hart gearbeitet, war immer für die Familie da, hat auf vieles verzichtet, damit wir es gut hatten. Als Geschäftsfrau (meine Eltern hatten damals eine Bäckerei) überall beliebt und geachtet.Sie hat damals schon für andere ziemlich viel getan. das hat sie auch während ihrer Krebskrankheit nicht anders gemacht. Sie hat immer dagegen angekämpft. Und nicht nur das: Sie hat auch in den diversen Kliniken immer noch anderen Mut gemacht und versucht, sie wieder zu motivieren. Was ihr in einigen Fällen auch gelungen ist. In einigen Kliniken wurde sie auch mit "labileren" Patienten zusammengelegt, die sie dann positiv beinflusst hat.
Solange es ging, hat sie ihre Einkäufe z. B. selbst erledigt - sie wollte einfach in die Stadt und ihre Bekannten wiedersehen, klönen und schwatzen. Als es dann vom laufen her nicht mehr ging, haben wir es im Rollstuhl gemacht.
Die alten Gewohnheit solange es geht, aufrecht erhalten.
Als sie dann wirklich bettlägerig wurde, habe ich alles getan, um sie so gut wie möglich zu unterhalten, zu versorgen und ihr das leben so angenehm wie möglich zu machen.
An ihrem Sterbetag hatte ich das Glück, bei ihr sein zu können, sie festzuhalten und mich so von ihr verabschieden zu können.
Sie wurde trotzdem noch 89 Jahre alt und starb an Herzversagen - Metastasen waren keine mehr da...
Was ich damit sagen will:
Ich glaube, es ist wichtig, die betreffende Person zu motivieren, doch irgendwie dagegen anzukämpfen, sich nicht aufzugeben.
Ansonsten solltest du vielleicht mal Rat bei einem Hospiz suchen, die dir bestimmt besser helfen können als jemand aus der Community.
Ich wünsche dir alles gute bei dieser Sache.
koechli2606
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koechli2606
Guter Ratgeber
koechli2606
Zuletzt aktiv am 12.01.23 um 18:02
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Hallo Andrea,
ein anscheinend wirklich "heikle" Thema.
Es ist schwer, dazu etwas zu schreiben. Wer nicht zumindest einmal dabei war und jemanden bis zum 2letzten Atemzug" begleitet hat, kann das m. E. ohnehin schwer etwas zu sagen. Mir ist es auch nicht leicht gefallen, bis zum Schluss bei meiner Mutter zu bleiben.
Ich hatte eine verdammt lange zeit daran zu knabbern, das für mich zu verarbeiten. Aber ich bin froh, sie bis zu ihrem Tod begleitet zu haben und sie festhalten konnte.
Mein ratist nach wie vor: Am besten Rat in einem Hospiz oder beim Pfarrer / Pastor zu suchen. Vielleicht hilft auch ein Gespräch mit dem / einen Arzt. das alles sind Personen, die mehrmals so eine Situation erlebt haben oder eine Begleitung gemacht haben und daher das nötige Wissen mitbringen sollten.
Ich wünsche Loreley, dass sie die richtigen Personen findet, die ihr wirklich helfen können.
GLG koechli2606
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Zuletzt aktiv am 31.10.23 um 13:52
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Hallo, ich kann nur Koechli2606 beipflichten.
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B.W.
Rentner1
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Hallo, die Argumentation von Koechli 2606 scheint mir sehr vernünftig zu sein.
Aus meinem Verwandtenkreis ist auch jemand an Krebs erkrankt, in Aurich, der jenige ist dann auch in Hospiz nach eigener Wahl
gegangen. Dort hat man ihn rund um die Uhr versorgt.
Dort ist der jenige auch eingeschlafen.
Mit dem Hospiz ist m.E. eine gute Lösung für das Problem
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B.W.
Anwart
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Anwart
Zuletzt aktiv am 14.12.18 um 16:47
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schwieriges Thema, kann ich nichts dazu sagen so etwas habe ich in meiner Familie nicht, dafür habe ich ein anderes Problem in der Verwanztschaft der Sohn meines Neffen 26 hat vor einer Woche die Diagnose bekommen das seine Nieren nur noch 30% an Leistung bringen, das ist auch ein schönes Thema!, um Info`s zu bekommen wie eine eventuelle Nierenspende ( Lebendspende ) aus der Verwandschaft zu leisten ist, das ist auch ein Dilemma da mal jemand an die Strippe zu bekommen der sich da richtig auskennt.
lg
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Hallo!
Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, und vielen Dank für eure Antworten, v. a. die sehr ausführliche und persönliche von koechli2606 .
In der Familie habe ich das auch schon ein paarmal hinter mir. Und selbst wenn es mir da vom Emotionalen her schwerer fiel, bin ich mir jetzt, wo es sich um einen guten Bekannten handelt, unsicherer.
In meinem Fall geht es um einen Freund, den ich nunmehr seit etwa fünf Jahren kenne und bei dem Ende 2014 Lungenkrebs festgestellt wurde. Die Chemo verlief zunächst sehr gut, eine Operation gab es nicht, doch jetzt wächst der Tumor wieder und die Ärzte haben ihm im Juni mitgeteilt, dass er noch maximal ein Jahr habe.
Wir sehen uns etwa einmal im Monat und machen seither meist, worauf er Lust hat. Ich hoffe ja, noch etwas länger zu leben. Über die Krankheit reden möchte er nicht unbedingt, sondern das Ganze so gut wie möglich vergessen, wenn er da ist. Ich finde das irgendwie schwierig, denn schließlich ist sie ja irgendwie da. Es fällt mir schwer zu tun, so als sei nichts.
LG
Loreley
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Hallo!
Wie unterstützt man eine Person, die an Krebs erkrankt ist und weiß, dass sie noch maximal ein Jahr zu leben hat?
LG
Loreley