Rollstuhl und Rollator: Wie kommt ihr damit klar?

Barriere Freiheit ist kein geschützter Begriff. Die einzelnen Landesbauordnungen geben Bauherren verschiedene Möglichkeiten das Prädikat zu bekommen auch wenn keine eigentliche Freiheit herrscht. Wichtig ist hier die DIN-18040 (1-3) diese regeln die Barriere Freiheit. Inwieweit diese in den Bundesländern angewandt wird, regelt die LBO und die gültige Liste der technischen Bestimmungen.

Wenn ein Bau oder öffentlicher Raum Rollstuhlgerecht ist, kann man diesen nutzen. Barriere frei wäre er auch dann, wenn dies auch ein Blinder oder Tauber kann. Und dann auch nur wenn dies so in der LBO etc angedacht ist.

Sehr kompliziert und immer im Einzelfall zu prüfen. Hier sind die Innenminister gefragt, diese Normen auch umzusetzten. Und da sind wir nun angekommen beim ledigen Thema Geld und der Umsetzung der UN-BRK. Bei der letzten Prüfung der UN ist Deutschland ja glatt durchgefallen.

Dies wird sich aber auch nicht ändern solange wir einen "schwarze Null Schäuble" und eine vorzeige Rollifahrer Koch haben. Die ja bei jeder Gelegenheit betonen wie gut es Rollifahrern in Deutschland geht. Ist ja auch kein Wunder, da die ja durch ihre Stellung oder öffentliche Wahrnehmung alles in den Ar........... bekommen. Aber die 99,9999 Prozent der anderen nicht. Was aber auch daran liegt, das wir betroffenen uns lieber verstecken als zu recken.

Danke für die Erklärung, Absatan . Für mich hieß barrierefrei bisher auch geeignet für Rollifahrer.

Um was für eine UN-Prüfung geht es da genau?

Dass prominente Rollifahrer nicht mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie der Durschnittsdeutsche, der im Rollstuhl sitzt, ist klar... Vielleicht vergessen die das manchmal oder aber sie kümmern sich nicht besonders um die Probleme von anderen Rollstuhlfahrern, weil sie die Tatsache, dass sie selbst im Rollstuhl sitzen nicht zu sehr in den Vordergrund stellen möchten (nur eine Vermutung, vielleicht völlig falsch).

Mir persönlich sind die Probleme nicht ganz fern, da ich Rollifahrer in der Familie habe.

Sie UN prüft regelmäßig die Umsetzung der UN-BRK. Und da ist Deutschland leider, sagen wir mal, Durchgefallen.

Wird es auch weiter, wenn es die Finanzminister sind, die dies zu tragen haben.

Und das verstecken der Behinderung finde ich total falsch. Wieso??? 

Moin Moin,

leicht war es bei mir nicht, ich wurde von "jetzt auf gleich" ziemlich krank. Ich habe, bis auf kleine Momente in der Reha, im Ganzen 9 Monate stramm gelegen. Die Ärzte wissen nicht genau, wie meine Erkrankung heisst, wobei mir das am unwichtigsten ist, hat das Kind halt keinen Namen, man einigte sich dann auf eine Polyneuropathie mit unklarer Genese (aha!).

Aber ich will gar nicht, vom eigentlichen Thema abweichen, ich war nach dieser langen Liegezeit total glücklich über meinen Rolli. Ich konnte mich wieder "frei" bewegen, das war schon toll. Hier zuhause haben wir das Bad umbauen lassen, es gibt ja Gott sei dank einen Zuschuss von den Krankenkassen. Nach draußen geht es mit meinem Treppensteiger. Das Türen zu schmal sind, kenne ich auch, in meinem Fall haben wir die Tür zum Bad verbreitern lassen.

Manchmal ist es halt nicht so einfach, und dann bin ich doch wieder froh, von A nach B zu kommen, ohne nach meinem Mann rufen zu müssen =o)

Am schlimmsten ist es für mich, wenn Menschen mich mit diesem "ach Gott, so jung" Geschwafel nerven. Ja hab ich mir auch nicht so ausgesucht! ABER ich lebe noch...und es geht mir gut

In diesem Sinne, man muss sich immer mit beiden Seiten der Medaille befassen....

mal wieder...

Ich hatte mal wieder viel Zeit, die Wartezeit zu überbrücken.  Dabei fand ich im Stern 13/2016 folgenden Bericht, den ich sehr beeindruckend fand. Ich finde, er gibt nicht nur Behinderten, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, neuen Mut. Ich meine, es zeigt uns ALLEN, dass es nichts bringt, wenn wir, egal welche Leiden wir auch haben mögen, "den Kopf in den Sand" stecken.

Wenn wir versuchen, das für uns umzusetzen, was Janis uns in dem Bericht versucht zu vermitteln - geht's uns allen iregnd  ann besser.

  liche Grüße koechli260 - und viel    bei der Umsetzung.

Eine Anmerkug:
Ich zeige nur den Anfang des Berichtes.

Janis McDavid wurde ohne Arme und Beine geboren. Das hält den 24-jährigen Studenten aus Bochum nicht davon ab, ein Leben auf der Überholspur zu führen. Auch wenn das viel Kraft und Willen erfordert.

Sie stimmen Ihre Kleidung auf die Farbe Ihres Rollstuhls ab. Kann es sein, dass Sie eitel sind?

Ziemlich. Meine Freunde lachen mich aus, weil ich an keinem Spiegel vorbeilaufen kann, ohne hineinzuschauen.

Was mögen Sie an sich?

Mir gefallen mein Gesicht und meine Frisur. Aber noch mehr mag ich, dass ich mich mittlerweile mögen kann. Früher durfte man mich nicht fotografieren.

Sie sind knapp einen Meter groß, wiegen 30 Kilogramm und haben weder Arme noch Beine.

Genau. Man könnte wohl sagen, ich entspreche nicht dem klassischen Schönheitsideal. Trotzdem kann ich mich mittlerweile attraktiv finden. Aber klar: Von anderen Menschen werde ich sicher manchmal als halber Mensch wahrgenommen.

Warum bestehen Sie auf der Formulierung: Ich habe keine Arme und Beine? Sie sagen nie: Mir fehlen Arme und Beine.
Weil ich sie nicht vermisse. Ich habe nicht das Gefühl, inkomplett zu sein. Mir wurde ja nichts amputiert, sondern ich bin so auf die Welt gekommen.

http://wwJanis -Mann ohne Arme und Beine "Mir fehlt nichts. Ich bin glücklich"w.stern.de/panorama/gesellschaft/mann-ohne-arme-und-beine--mir-fehlt-nichts--ich-bin-gluecklich---janis-mcdavid-im-gespraech-6774910.htmlHallo

Hallo ChaosHH und alle anderen!

Ich glaube, die Leute wissen halt einfach nicht, wie sie sich Rollifahrern gegenüber verhalten sollen und sind da einfach unglaublich unsicher.

Vielleicht das einfach mal mit alten und neuen Bekannten thematisieren?

Mir hat mal ein Rollifahrer gesagt "Geh' einfach ganz normal mit mir um. Wenn ich Hilfe brauche, frag' ich schon" und das hat mir unglaublich geholfen, da ich mich bis dahin immer gefragt habe "Muss ich jetzt fragen, ob ich die Tür aufmachen sollen, schafft er es über die Schwelle oder soll ich einfach schieben...". War mir einfach unsicher, ob ich ungefragt helfen soll oder nicht, ob der Rollstuhl ein Thema sein kann oder ob ich einfach so tun soll, als ob er nicht da ist, ob es den Rollifahrer stört, darüber zu reden etc.

Gruß

Verena

Danke für die ausführliche Erklärung, Absatan!

LG

Loreley

Danke für die vielen Antworten. Habe ein ganz schlechtes Gewissen dass ich mich erst jetzt wieder melde, war aber die letzte Zeit sehr beschäftigt.

Grund ist zwei meiner Bekannten sind seit letztem Jahr im Rollstuhl.

Wer möchte sich noch austauschen und wer möchte sich zu Verenas Beitrag äußern?

Ich würde Verenas Beitrag gerne benutzen. Ich habe im Juni einen Workshop an der UNI zum Thema Inklusion und Behinderungen.

Ober Thema ist zwar Sprache und Grenzen, aber der spiegelt genau das da was ich im täglichen Alltag erlebe.

Also bitte geb mir die Info. Ansonsten hat die damit recht.