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Blütenduft lässt Tumorzellen absterben
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Blütenduft lässt Tumorzellen absterben
Neue Erkenntnisse von Bochumer Riechforschern können zu neuen Therapien gegen Darmkrebs führen. Blütenduft der Heckenpflanze Liguster erwies sich im Tierversuch als wirksam gegen Tumorzellen im Darm.
armkrebs ist zwar eine Erkrankung, die sich durch rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen praktisch ganz vermeiden lässt. Doch wenn es eben doch zu einer Erkrankung gekommen ist, immerhin trifft dieses Schicksal in Deutschland täglich ungefähr 170 Menschen, gilt es bestmögliche Therapien anzuwenden. Neue Erkenntnisse von Riechforschern könnten jetzt eine neuartige Therapie gegen Darmkrebs ermöglichen.
Wissenschaftler um Professor Hanns Hatt und Lea Weber von der Ruhr-Universität Bochum berichten in der Fachzeitschrift „Plos One“, dass sich das Wachstum von Darmkrebszellen mit dem Duftstoff Troenan bremsen lässt.
Die Forscher hatten in Tumorzellen aus dem Enddarm den Riechrezeptor OR51B4 entdeckt. Er kommt dort in großen Mengen vor. Sie analysierten daraufhin, welcher Duftstoff diesen Rezeptor aktiviert und wie sich die Aktivierung auf die Zellen auswirkt.
Darmkrebszellen können Ligusterblüten riechen
Die Forscher identifizierten das Molekül Troenan als Aktivator für den Rezeptor OR51B4. Diese Substanz duftet nach Ligusterblüten. Liguster (Ligustrum vulgare) ist eine Strauchpflanze, die häufig als Hecke genutzt wird. Sie wird auch Rainweide, Beinholz, Tintenbeerstrauch, Tintenbeertraube, Zaunriegel oder Hartriegel genannt.
Die Duftforscher vom Bochumer Lehrstuhl für Zellphysiologie kooperierte mit Wissenschaftlern der Abteilung für Molekulare Gastroenterologische Onkologie der Ruhr-Universität, die von Professor Stephan Hahn geleitet wird. Die für die Studie erforderlichen Gensequenzierungen wurden von Forschern am Cologne Center for Genomics durchgeführt.
Um zu untersuchen, wie der Duftstoff Troenan auf Tumorzellen wirkt, entnahmen die Forscher Gewebeproben von Tumorpatienten. Bei den Krebszellen handelte es sich um die Zelllinie HCT116.
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Nachdem die Krebszellen mit Troenan in Kontakt gekommen sind, wuchsen nicht mehr so schnell und bewegten sich zudem langsamer als zuvor. Das könnte nach Einschätzung der Forscher die Bildung von Metastasen erschweren. Durch die Troenan-Behandlung starben zudem Krebszellen in erheblichen Umfang ab.
Duftstoff Troenan als Therapie bei Darmkrebs
Um diese Laborbefunde zu bestätigen, führten die Wissenschaftler Experimente mit gentechnisch veränderten Mäusen durch, die menschliche Darmkrebszellen ausgebildet hatten. Auch hier konnten die Krebszellen erfolgreich mit dem Duft bekämpft werden.
Bislang liegen die Heilungschancen bei einer chirurgischen Entfernung eines Darmkrebses nur bei etwa 50 Prozent. Sie hängen stark vom Krankheitsstadium ab, in dem der Darmkrebs entdeckt wird. Eine gezielte pharmakologische Behandlung gibt es bisher nicht, nur die allgemeine Chemotherapie. Troenan könnte mithin erstmals zu einer zielgerichteten Therapie führen.
„Wir gehen davon aus, dass unsere Ergebnisse einen neuen Ansatz für die Darmkrebstherapie ermöglichen könnten“, sagt Professor Hanns Hatt. Die Tumoren im Darm sind jedenfalls in den meisten Fällen mit einer Koloskopie zu erreichen, sodass der Duftstoff an den Ort der Erkrankung gebracht werden kann. „Es ist denkbar, dass eine rektale oder auch orale Aufnahme den Duftstoff Troenan in den wirksamen Konzentrationen direkt an den Tumor bringen würde. Hierzu sind allerdings noch klinische Studien mit Patienten notwendig."
aus: welt.de