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Große Hygienemängel in Wiesbadener Klinik
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22.01.16 um 13:46
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Horst-Schmidt-Kliniken: Frühchen mit Krankenhauskeim besiedelt
Bei Frühgeborenen in den Wiesbadener Horst-Schmidt-Kliniken wurden lebensbedrohliche multiresistente Keime gefunden. Die Klinik steht schon länger in der Kritik: Kürzlich hatte eine Fernsehreportage über gravierende Hygienemängel berichtet.
Nach Vorwürfen wegen Hygienemängeln an den Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) in Wiesbaden muss sich das Krankenhaus jetzt auch mit multiresistenten Keimen auf der Frühgeborenenstation auseinandersetzen. Bei neun Frühgeborenen habe sich die Besiedelung mit MRSA bestätigt, teilten die HSK mit. Die Kinder seien Träger des Keims, eine Infektion liege aber nicht vor. Die Babys wurden isoliert, die Eltern informiert. Vorsorglich nehme man keine weiteren Frühgeborenen auf, teilte die Klinik mit.
Derweil hat Christiane Hinninger, die Fraktionsvorsitzende der Wiesbadener Grünen, die Reaktion des Magistrats auf eine Reihe von Missständen in den HSK als „halbherzig und wenig glaubwürdig“ bezeichnet. „Wenn Oberbürgermeister Gerich sich jetzt erschüttert zeigt, stellt sich die Frage, ob er in der Vergangenheit stets weggehört hat, wenn über die HSK diskutiert wurde.“ Hinninger erinnerte daran, dass der Betriebsrat schon zu Beginn des vergangenen Jahres mehr als 90 000 Überstunden sowie zahlreiche Arbeitszeitverstöße und Überlastungsanzeigen beklagt habe. Die schwarz-rote Koalition habe aber immer nur achselzuckend darauf verwiesen, dass das sogenannte operative Geschäft bei Helios liege.
Möglichkeiten der Stadt sind begrenzt
„Es ist auch für mich unbefriedigend“, hatte Imholz beispielsweise im vergangenen Sommer in einer Sitzung der Stadtverordneten zugegeben. „Aber unsere Mitwirkungs- und Einwirkungsmöglichkeiten sind begrenzt.“ Festgeschrieben wurden sie, als die Stadt 49 Prozent ihres verschuldeten Krankenhauses im Frühjahr 2012 für eine Viertelmilliarde Euro an die Rhön-Klinikum AG veräußerte. Sie wollte weiterhin die Mehrheit in ihren Händen halten, aber die Organisation des Betriebes gern dem privaten Konzern überlassen. Er wisse, wie man effiziente Strukturen schaffe, hieß es damals. Als Rhön seinen Minderheitsanteil im Jahr 2014 an Helios weiterverkaufte, wurde der mit der Stadt abgeschlossene Konsortialvertrag bekräftigt. Ein Vetorecht hat die Kommune nur, wenn es um den Fortbestand der HSK als Maximalversorger geht. Würde beispielsweise der Juniorpartner auf die Idee kommen, die Kinderklinik zu schließen, könnte die Stadt dies verhindern.
Jetzt erinnern Gerich und Imholz daran, dass die Geschäftsführung zugesagt habe, weiterhin eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau sicherzustellen. Zu den Konsequenzen sagt Gerich nur: „Daran muss sich die Geschäftsführung auch messen lassen.“ Tatsächlich hatte Geschäftsführerin Corinna Glenz aber noch mehr versprochen, als sie die Stellenstreichung im Juni 2014 ankündigte: „Mehr Leistung mit weniger Personal.“
Die Hygienemängel „ziehen sich durchs ganze Haus“
Gerich betont, dass die in einer Reportage des Fernsehsenders RTL dokumentierte Situation in der Notaufnahme „Anlass zur Besorgnis“ gebe. Hygienische Mängel seien in einem Krankenhaus nicht zu akzeptieren, erst recht nicht in einer Klinik, bei der die Stadt Mehrheitseigner sei. Imholz kündigte an, dass das Gesundheitsamt die Hygieneaspekte mit der Geschäftsführung der Kliniken erörtern werde. Neu sind sie allerdings keineswegs. Der kommissarische Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, Michael Forßbohm, berichtete, dass seine Behörde das Krankenhaus im vergangenen Jahr achtmal kontrolliert habe, davon siebenmal unangekündigt. Die Hygienemängel „ziehen sich durchs ganze Haus“.
Wie Hinninger, so erinnert auch der Stadtverordnete Veit Wilhelmy (UFW) daran, dass es seit der Teilprivatisierung der HSK immer wieder Berichte über Mängel gegeben habe. „Vor allem seit Helios die HSK betreibt, haben viele Bürger hautnah erlebt und realisiert, was für Unternehmen wie Helios zentral ist: nicht die Patientenversorgung, sondern der Profit.“ Die Linke erinnert daran, dass man mit einem Bürgerbegehren vergeblich versucht habe, die Teilprivatisierung zu verhindern. Sie kündigte an, mit der Forderung „Patienten vor Profiten - Gesundheit ist keine Ware“ in den Kommunalwahlkampf zu ziehen. Der sozialdemokratische Stadtverordnete Simon Rottloff meinte, die HSK seien nur eines von vielen Beispielen dafür, „dass unser Gesundheitssystem in der aktuellen Form nicht mehr funktioniert, zumindest nicht mehr für Patienten und Angestellte“.
aus: faz.net