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Orthorexie: Wenn gesundes Essen zur Sucht wird
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Zum letzten Kommentar gehenAbgemeldeter Nutzer
Interessanter Artikel. Betroffen bin ich davon definitiv nicht.
Abgemeldeter Nutzer
Da sieht man doch wieder: Fertigsosse und gegrillt Würstchen schaden gar nicht.
Böse Frage: Haben Veganer jetzt Orthorexie oder nicht?
Gruß vom
Jonas
Abgemeldeter Nutzer
Was ist denn die "Paleo-Diät"?
Abgemeldeter Nutzer
Kannte ich auch nicht, aber schau mal hier:
Was ist die Paleo Diät?
Stark vereinfacht ausgedrückt sei die Steinzeiternährung die artgerechte Ernährung für den Menschen: Viel Gemüse, hochwertige Tierprodukte, Obst, kein Getreide, keine Hülsenfrüchte.
(...)
Woher kommt die Paleo-Diät?
Die Paleo Diät oder auch Steinzeiternährung beschreibt ein sehr einfaches und seit hunderttausenden von Jahren bewährtes Konzept, das zum idealen Körpergewicht, optimaler Gesundheit und Leistungsfähigkeit führe soll. Im Vordergrund steht die Qualität, nicht die Quantität der Lebensmittel. Es handelt sich nicht um einen ausgefeilten Plan, sondern lediglich um die natürliche Ernährung des Menschen. Es geht dabei nicht darum, das Leben in der Steinzeit zu imitieren.
Die Paleo Diät (oder Paläo Diät) orientiert sich an der Ernährung unserer Jäger-und-Sammler Vorfahren (daher auch der Name Steinzeiternährung): Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse, Obst und Nüsse. Anwender der Paleo Diät essen genau das, worauf die Evolution den Menschen in hunderttausenden von Jahren vorbereitet hat und sind dadurch schlank, leistungsfähig und überdurchschnittlich gesund.
aus: urgeschmack.de
Dort gibt's noch einiges mehr an Infos. Wie seriös die Seite ist, sehe ich allerdings nicht. Soll laut Autor auch bei MS, Diabetes und Akne helfen. Stelle ich vielleicht als eigenes Thema ein...
Gruß von
Nana
Abgemeldeter Nutzer
Abgemeldeter Nutzer
Danke für die Info, Nana68 . Wusste zwar, dass es Leute gibt, die so leben, den Begriff kannte ich allerdings nicht.
Abgemeldeter Nutzer
Die essen wenigstens Fleisch die Paleoaner.
Abgemeldeter Nutzer
Also da gibt man einer normalen Ernährung einen Namen schon ist es Diät?
Sollte man sich überlegen ob man so nicht noch Geld verdienen kann.Carediät? Esst alles was Ihr wollt und ihr seid gesund.
Abgemeldeter Nutzer
So ganz gängig ist das ja jetzt nicht. Die Anhänger der Paleo-Diät verzichten komplett auf Getreideprodukte. Ich denke, so verbreitet ist das jetzt nicht...
Bin auch der Meinung, man sollte halt möglichst von allem etwas essen und das Ganze abwechslungsreich gestalten.
Den Satz "esst alles, was ihr wollt", würde ich so aber nicht unterstützen. Viele meiner Bekannten wären da rund um die Uhr bei Fertigkost oder Süßigkeiten und manche ausschließlich bei Fleisch... Denke, so war das aber auch nicht gemeint.
Abgemeldeter Nutzer
Naja, ich meinte eher dass man gemischt, alles essen sollte was einen bekommt. Nicht immer ist das was einen Menschen bekommt auch das was ihm schmeckt.Und einseitige Ernährung ist mit meinen saloppen Spruch auf keinen Fall gemeint.
Aber Frage ist mit dem weglassen von Getreide nicht Gebackenens oder Mehl gemeint, sind denn dann Körner nicht dabei? Ich glaube nicht dass die Steinzeitmenschen die nicht gegessen haben.Wilden Hafer und Hirse usw. gab es doch bestimmt auch schon zu dieser Zeit, als es Unkraut gab
Ich halte einfach nicht viel von Diäten, jeder sollte doch wissen wie er mit seiner Gesundheit umgeht, wenn er nur FastFood oder nur Torten reindreht. Auch was er sich leisten kann oder wie er seine Krankheit evtl. mit Ernährung beeinflussen will und kann.
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Orthorexie
Wenn gesundes Essen zur Sucht wird
Der Zwang nach gesunden Lebensmitteln bestimmt ihren Alltag: Menschen mit Orthorexie streichen Zucker, Weizenprodukte oder Fett vom Speiseplan, was zu einer extrem einseitigen Ernährungsweise führen kann. Das ist nicht nur ungesund – sondern macht auf Dauer auch krank.
Die einen schwören auf grüne Smoothies, die anderen auf sogenanntes Clean Eating ohne verarbeitete Lebensmittel. Andere essen nur vegane Speisen oder ernähren sich nach der Paleo-Diät, die der Ernährung der Steinzeit nachempfunden ist. Viele Menschen beschäftigen sich intensiv mit der Frage: Was ist das richtige Essen für mich? Doch ausgerechnet das kann krankhaft werden – wenn der Wunsch nach gesundem Essen zur Besessenheit wird. Fachleute sprechen dann von Orthorexie.
"Orthorexie ist eine Fixierung auf den Verzehr von ausschließlich gesunden Lebensmitteln", erklärt Friederike Barthels vomInstitut für experimentelle Psychologie der Universität Düsseldorf. Dabei gibt es allerdings ein Problem: "Die Definition, was gesund ist, ist individuell verschieden. Dadurch besteht die Gefahr, dass es eben nicht mehr gesund ist, sondern sehr einseitig und sehr extrem."
Kein Öl, kein Zucker, kein Weizen – die selbst auferlegten Essregeln sind drastisch
Die US-Bloggerin Jordan Younger etwa sorgte für Aufsehen, als sie ihre Essstörung öffentlich machte. Die junge blonde Frau schreibt im Internet über gesunde Ernährung und einen veganen Lebensstil. Doch der wurde für sie zum Problem: "Ich habe in einer Blase des Verzichts gelebt", schreibt sie auf ihrem Blog, der inzwischen"The Balanced Blonde" heißt. "Komplett vegan, ausschließlich pflanzlich, nur glutenfrei, ölfrei, zuckerfrei, mehlfrei, ohne Dressing oder Soße." Sie habe ihr Leben danach ausgerichtet, was sie essen kann – und was nicht.
"Betroffene verlieren oft die sozialen Kontakte, weil ein Restaurantbesuch mit Freunden und Familie für sie kaum noch möglich ist", erklärt Helmut Schatz, früherer Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, die sich mit Hormonen und Stoffwechsel beschäftigt. Orthorexie ist ihm zufolge zunächst einmal eine Essbesonderheit. "Stellt sich aber ein Zwang ein und leidet der Mensch darunter, dann wird es krankhaft."
Bloggerin Younger konnte Freunde irgendwann nur noch auf einen frisch gepressten Saft treffen – und bekam Schwierigkeiten, wenn die Saftbar "ihre" Sorte nicht vorrätig hatte. Inzwischen hat sie die Orthorexie nach eigenen Angaben überwunden und ein Buch über ihre Essprobleme veröffentlicht.
Esszwang kann zu Untergewicht und Mangelzuständen führen
"Man spricht immer dann von einer psychischen Störung, wenn sie das Alltagsleben der Betroffenen dominiert", sagt Cora Weber, Fachärztin für Psychosomatische Medizin an der Berliner Charité. Zu dem psychischen Aspekt kämen körperliche Probleme wie Untergewicht. "Sie lassen immer mehr Nahrung weg, was zu Mangelzuständen führen kann", erklärt Weber. "Die Hormonsituation im Körper stellt sich um."
Orthorexie ist derzeit kein anerkanntes Krankheitsbild. Nach Ansicht von Experten hängt sie aber eng zusammen mit der Anorexie, also Magersucht. "In beiden Fällen selektieren Betroffene ihre Ernährung sehr genau und streichen viele Lebensmittel vom Speiseplan", erklärt Psychologin Barthels. "Es sind im Grunde verschiedene Facetten des Weglassens von Nahrung."
Fachärztin Weber zufolge handelt es sich auch um ein Zeitgeist-Phänomen, das mit der Rückbesinnung auf die Natur, aber auch mit den Lebensmittelskandalen der jüngsten Zeit zu tun hat. "Es ist der Wunsch nach Kontrolle und Gesundheit." Auch aus dem jüngst veröffentlichten Werte-Index des Trendforschers Peter Wippermann geht hervor, dass Gesundheit für die Deutschen die höchste Bedeutung hat – noch vor Freiheit und Erfolg.
Orthorexie betrifft vor allem jüngere Frauen
Bundesweit ist Orthorexie allerdings noch nicht weit verbreitet. In Studien neigen Barthels zufolge etwa ein bis drei Prozent der Teilnehmer zu entsprechendem Verhalten. Ein Prozent verhalte sich extrem. Vor allem jüngere Frauen seien betroffen.
Aber was ist eigentlich gesund? "Ein Richtwert sind die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung", erklärt Wissenschaftlerin Barthels. Diese empfiehlt neben pflanzlichen Lebensmitteln vor allem reichlich Getreideprodukte, Kartoffeln, Obst und Gemüse. Barthels: "Ein Stück Schokolade ist kein Weltuntergang. Die Wochenbilanz sollte stimmen."
aus: stern.de