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Warum im Mittelalter jeder, der zum Arzt ging, bluten musste
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06.12.16 um 15:39
Igitt...
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Warum im Mittelalter jeder, der zum Arzt ging, bluten musste
Früher galt der Aderlass als Allheilmittel. Heute sehen Ärzte das anders
Wer blutet, muss zum Arzt? Im Mittelalter war die Devise noch eine andere: Wer beim Arzt ist, muss bluten! 150 bis 180 Milliliter des Lebenssafts sollten jedem Patient abgenommen werden. Der Aderlass galt damals als Allheilmittel. Als Vorbeugung gegen Herzinfarkte oder Schlaganfälle, zur Therapie von Gicht – mit einem Aderlass machte man nach dem medizinischen Weltbild des Mittelalters alles richtig.
Am ersten bis fünften Tag nach Vollmond sollte er durchgeführt werden, und zwar beim nüchternen Patienten. Man berief sich bei dieser irrwitzigen Methode auf den griechischen Arzt Hippokrates (460 bis 370 v.Chr.), den Vater der sogenannten Viersäftelehre. Ihm zufolge walten im menschlichen Körper vier Flüssigkeiten: Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle.
Alle Krankheiten erklärten Hippokrates und andere Mediziner weltweit bis ins 19. Jahrhundert hinein mit Unausgewogenheiten im System der vier Säfte. Zu viel Blut konnte also ein Problem sein. Abhilfe schafft dann – der Aderlass.
Jahrhundertelang wurde er besonders in der High Society geradezu als Wellness-Kur angesehen. Erst im 18. Jahrhundert zeigte sich allmählich, dass der Aderlass kein Universalrezept ist. Im Gegenteil: In den meisten Fällen schwächt er den kranken Patienten zusätzlich und raubt ihm wertvolle Energie, um mit einer Krankheit fertigzuwerden.
Der damalige US-Präsident George Washington (1732 bis 1799) war wohl einer der Letzten, dem wegen einer Kehlkopfinfektion mehr als 1,5 Liter Blut entnommen wurden. In Frankreich war die Blutentnahme durch Blutegel Mitte des 19. Jahrhunderts noch einmal verbreitete Praxis. Der jährliche Bedarf lag zwischen 1827 und 1836 bei fünf bis sechs Millionen Tieren – sie mussten importiert werden.
Auch heute wird der Aderlass noch angewandt – wo er wirklich Sinn macht, etwa bei einer krankhaften Vermehrung der roten Blutkörperchen oder bei manchen Krankheiten des Eisenstoffwechsels. Bald könnte die Methode wieder etwas öfter zum Einsatz kommen: Seit Kurzem mehren sich die Hinweise, dass häufiger Aderlass offenbar einen Bluthochdruck senken kann.
Gesehen auf: apotheken-umschau.de
Gruß von
Nana