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Patienteninterview: "Ich lebe mit meinem Diabetes, aber nicht für meinen Diabetes"
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Hallo Brombaer ,
danke für deine Antwort.
Mich würde auch noch interessieren:
Inwiefern passt du deine Ernährung dem Diabetes an? Du hast gesagt, dass du keine zuckerhaltigen Getränke zu dir nimmst, wie sieht das mit fester Nahrung aus? Isst du da so ziemlich alles oder worauf achtest du?
Gruß
Verena
Brombaer
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Brombaer
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Halloli Verena,
ich versuche mit meiner Ernährung nicht zuzunehmen, d.h. meine Fettpölsterchen zu erhöhen, da eine Fettzelle mehr Insulin für die Versorgung braucht als eine Muskelzelle. Ausserdem bevorzuge ich Essen mit einem geringen glykämischen Index (Produkte, die den Blutzucker nicht schnell steigen lassen - der Normwert dabei ist der Blutzuckeranstieg bei 100 g Apfel).
Ich trotzdem esse worauf ich Lust habe, wobei ich immer ein Auge auf geringen Fettgehalt und Kohlehydratmenge habe, Fettgehalt wegen zunehmen, KH wegen Spritzmenge. Ansonsten stehe ich auf gesunde und ausgewogene Ernährung (nah an den Ernährungsempfehlungen der Deutsche Ernährungsgesellschaft) - viel Vollkorn, Gemüse, Obst, relativ wenig Fleisch, wenig Süßigkeiten/Kuchen.
Dabei kommt es trotzdem vor, dass ich mal einen Kuchen esse oder auch mal ein Eis (ich wohne leider direkt neben einer Eisdiele). Bei Currywurst mit Fritten sind die Fritten fettreduziert und die Currysosse selbstgemacht.
Vor dem Einkauf eines neues Produkten wird die Inhaltsliste und die Verteilung der Kohlehydrat/Fett/Eiweiße gelesen und ggf. das Produkt wieder weggelegt.
Wo ich besonders vorsichtig bin, sind alkoholhaltige Getränke, da z.B. ab 2 Gläsern Wein mein Blutzucker 2 bis 2 1/2 Tage über 200 mg/dl liegt und ich denn nicht runtergespritzt bekomme. D.h. ich verzichte nicht immer darauf, aber ich entscheide mich bewusst dafür ink. der Konsequenzen.
Ein bisschen ist meine Essenleitsatz - alles ist möglich, aber in alles in Maßen (maßvoll), nicht in Massen.
Gruss ... Sabine
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Danke, Brombaer ! Wie sieht für dich ein gesundes Frühstück für jemanden mit Prädiabetes aus?
Brombaer
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Halloli,
ehrlich gesagt, kann ich Dir keine Tipps geben, da ich mich schon länger nicht mehr mit Prädiabetes und Ernährung auseinandergesetzt habe.
Ich tendiere bei meinem eigenen Frühstück unter Berücksichtigung meines Typ1-Diabetes zu 1 Scheibe Vollkornbrot (am liebsten Schwarzbrot) mit fettreduzierten Schnittkäse oder Frischkäse belegt und dazu Tomaten-, Gurken und/oder Radieschenscheiben. Gerne auch mal fettreduzierten Joghurt mit ein paar frischen Beeren (Erd-, Him-, Blau- oder Johannisbeere) und einer Tasse schwarzen Kaffee (ohne Milch und Zucker) oder aromatisierter Schwarztee.
Da steigt mein Blutzucker nicht extrem schnell an und ich kann mir vorstellen, dass dies auch bei Prädiabetes gut ist, da deine Bauchspeicheldrüse nicht auf Hochtouren gegenregulieren muss.
Wichtig ist mir, dass das Frühstück so satt macht, dass ich erst zur Mittagsessenzeit wieder Hunger bekomme und somit auch das Insulin vollständig abgearbeitet ist, wenn die nächste Dosis kommt. Dies dürfte auch für Prädiabetes gut sein, da eine ständig hoher Insulinspiegel kann die Resistenz fördern und damit den Ausbruch des Typ2 beschleunigen.
Gruss ... Sabine
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Hallo,
wir haben ein weiteres Interview mit einer Person geführt, die an Diabetes erkrankt ist. Es handelt sich dieses Mal um ein Mitglied unserer deutschen Plattform:
Könnten Sie sich bitte kurz in etwa drei Sätzen vorstellen (Alter, Beruf, Gegend, aus der Sie kommen…)?
Ich heiße Sabine und arbeite als mathematisch-technische Assistentin bei einem Gerichtssachverständigen für Verkehrsunfallrekonstruktion in Aachen.
An welchem Diabetes-Typ sind Sie erkrankt und seit wann?
In meinem 3. Lebensjahr wurde der Typ-1-Diabetes diagnostiziert. Dies war vor rund 46 Jahren, im Jahr 1970.
Was waren Ihre ersten Symptome?
Nach meiner Mutter habe ich oft im Bad aus dem Wasserhahn getrunken, da ich trotz häufigem Trinken extremen Durst hatte. Vor dieser Zeit lag ich lange im Krankenhaus wegen einer beidseitigen Hüftdysplasie, die operiert wurde. Ich vermute, dass dabei der Körper so überlastet war, dass er sein schwächstes Glied angegriffen hat, und das war wohl die Bauchspeicheldrüse.
Wie war es für Sie, als Kind/Jugendliche mit Diabetes aufzuwachsen?
Ich denke, ich wurde bzw. musste durch meinen Diabetes eigentlich zu schnell erwachsen werden. Mir fehlt ein bisschen eine unbekümmerte Kindheit. Ich habe mich mit ca. 6 Jahren selbst gespritzt und vieles schon eigenständig gemacht. Mein Diabetes hat mir schon früh ein hohe Eigenverantwortung und Verantwortung für andere beigebracht. Was im Nachhinein gesehen für mich ambivalent ist.
Wird Ihr Diabetes schon immer mit einer Pumpe behandelt? Weshalb haben Sie sich für diese Art der Behandlung entschieden?
In den Anfangsjahren wurde ich von meinen Eltern gespritzt, die dafür noch ein Kombinations-Insulin mit Glasspritzen benutzten, die nach jeder Injektion abgekocht werden mussten. Mit 6 Jahren habe ich dann selber gespritzt. Mit ca. 19 Jahren bin ich dann auf eigenen Wunsch auf ICT-Therapie umgestiegen und habe mich relativ lange gegen die Pumpentherapie gewehrt. Erst als ich aufgrund eines vom Markt genommenen Insulins um 3 Uhr nachts noch eine Basalinsulindosis geben musste, habe ich auf diese Injektionsform gewechselt. Jetzt bin ich sehr begeistert davon, da man mit keiner anderen Injektionsform so gut die körpereigene Insulinversorgung nachbilden kann. Sport und andere Aktivitäten oder auch Krankheiten sind besser abzufangen und die Pumpen bieten heute die Kopplung mit den kontinuierlichen Blutzuckermesssystemen.
Wie wirkt sich Ihr Diabetes heute auf Ihr Leben aus? Gibt es Dinge, die Sie besonders beachten müssen? Fühlen Sie sich durch den Diabetes in Ihrer Lebensqualität eingeschränkt?
Ich lebe halt nach dem Motto: Ich lebe mit meinen Diabetes, aber nicht für meinen Diabetes. In allen Lebenssituationen, die ein gewisses Maß an Kontrolle benötigen, wie z.B. Autofahren, Sport u.ä., wird vorab der Blutzucker getestet und entsprechend die Insulindosierung angepasst oder die Aktivität ggf. auch zurückgestellt. Das Einzige, was ich schade finde, ist, dass ich bei allen zuckerhaltigen Getränken vorsichtig sein muss bzw. sie mir verkneife. Ansonsten fühle ich mich durch meinen Diabetes nicht in der Lebensqualität eingeschränkt. Ich mache all die Dinge, worauf ich Lust habe unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel.
Sie engagieren sich auch in Selbsthilfegruppen. Was motiviert Sie dazu? Wem würden Sie zum Besuch einer solchen Gruppe raten?
Die Selbsthilfegruppenmitglieder haben so viele Erfahrungen mit ihrem chronischen Diabetes gemacht, der ein 24-Stunden-Job ist, wovon es keinen Urlaub gibt, dass ich nicht jede schlechte Erfahrung wiederholen muss. Die Gruppe gibt mir Unterstützung und viele lustige Dinge mit Diabetes, die ich gerne auch zurückgebe. Selbsthilfegruppen sind für jeden chronisch Erkrankten etwas. Ein Austausch von Personen, die selbst betroffen sind, zeigt, dass man nicht alleine mit seinen Sorgen und Nöten ist und Hilfe dort schneller vermittelt werden kann als bei einer zeitreglementierten Sitzung beim Arzt.
Wohin kann man sich wenden, wenn man an Diabetes oder an einer anderen Krankheit erkrankt ist und eine Selbsthilfegruppe (SHG) sucht?
In vielen Städten gibt es die Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfe (KIS) oder eine Abteilung des Paritätischen. Dort können Adressen vor Ort angefragt werden. Oft wissen auch die behandelnden Ärzte oder Apotheken oder Krankenhäuser über Gruppen Bescheid. Und wie immer im Internet nach dem eigenen Krankheitsbild und einem entsprechenden Verein suchen. Oft stellen sich Selbsthilfegruppen auch auf medizinischen Messen zum Krankheitsbild vor. Oder wenn man andere Betroffene kennt, dort mal fragen, ob diese in einer SHG sind.
Gibt es noch andere Dinge, die Sie uns gerne mitteilen möchten?
Neben der mir sehr wichtigen Arbeit in den Selbsthilfegruppen bei der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes finde ich es wichtig, dass sich jeder Diabetiker auch auf der politischen Seite für Diabetiker engagiert. Viele Schwierigkeiten im Bezug auf Hilfsmittel oder Insuline, aktuell z.B. die kontinuierliche Blutzuckermessung, gründen letzten Endes auf politischen Entscheidungen bzw. Gesetzen. Dort müssen wir Diabetiker gemeinsam das Wort erheben, denn wenn alle Diabetiker Deutschlands (jeder 8. Deutsche ist Diabetiker) gemeinsam politisch aktiv (z.B. für den Diabetesbericht NRW bzw. BRD) werden, dann kann es sich keine Partei leisten, diese vielen Wähler zu enttäuschen. Diesbezüglich bin ich auch im Parlamentarischen Frühstück im Landtag NRW in Düsseldorf tätig.
Vielen Dank, dass Sie sich so viel Zeit für dieses Interview genommen haben, und weiterhin alles Gute!
LG
Andrea