In Abhängigkeit vom Ort des Auftretens unterscheidet man verschiedene Formen von Arthrose:
Die Wirbelsäulenarthrose ist die häufigste Form und verläuft oft "still" oder asymptomatisch. Sie betrifft insbesondere den oberen und unteren Abschnitt der Wirbelsäule, d. h. die Halswirbel und die Lendenwirbel.
Im Bereich der Halswirbel äußern sich die Schmerzen vor allem durch eine Halssteifigkeit. Diese Region ist für Arthrose sehr anfällig, da es sich hier um den beweglichsten Teil der Wirbelsäule handelt. Die Lendenwirbelarthrose tritt entweder beidseitig oder nur auf einer Seite der Wirbelsäule auf. Sie kann sich bemerkbar machen, wenn die betroffene Person beim Schlafen ihre Lage verändert.
Die Handarthrose tritt sehr häufig auf, insbesondere in Form der Fingerarthrose, die nach der Wirbelsäulenarthrose die häufigste Form von Arthrose ist. Für die Handarthrose wurden genetische Faktoren nachgewiesen, es sind sogar regelrechte "Arthrosefamilien" bekannt.
Im Bereich der Hände unterscheidet man drei verschiedene Arten von Arthrose:
- Die Handgelenkarthrose entwickelt sich insbesondere nach einem Trauma: Ein Bruch oder eine Verstauchung in der Jugend kann sich erst nach Jahren bemerkbar machen und Schmerzen verursachen.
- Die Daumenarthrose (oder "Rhizarthrose") tritt am Daumenansatz auf und betrifft besonders häufig Frauen. Sie ist oft schmerzhaft und verursacht Bewegungseinschränkungen. Sie beeinträchtigt die Motorik und erschwert das Greifen. Es besteht das Risiko, dass die Deformation so stark wird, dass das Greifen unmöglich wird, weil das Zusammenspiel des Daumens mit den vier anderen Fingern nicht mehr funktioniert.
- Die Arthrose an den anderen Fingern ("Fingerarthrose") tritt besonders bei Frauen nach der Menopause auf. Diese Form der Arthrose befällt die Gelenke zwischen den einzelnen Fingergliedern. Charakteristisch für die Fingerarthrose sind Schmerzen und Deformitäten, so genannte Knoten.
OFT SIND DIE TRAGENDEN GELENKE BETROFFEN
Die Hüftarthrose, auch als "Coxarthrose" bezeichnet, betrifft Männer und Frauen gleichermaßen.
Man unterscheidet zwei Arten von Hüftarthrose:
- Die primäre Hüftarthrose wird auch als "idiopathische" Hüftarthrose bezeichnet, d. h. es liegt keine erkennbare Ursache vor. Sie tritt in der Regel nach dem 60. Lebensjahr auf.
- Die sekundäre Hüftarthrose steht mit einer Missbildung, einer Krankheit oder einem anderen Grundleiden in Zusammenhang, das schließlich die Arthrose verursacht. Im Allgemeinen tritt diese Form der Hüftarthrose früher auf als die primäre Hüftarthrose.
Schmerzen sind das erste Signal einer Coxarthrose. Diese treten im Allgemeinen im Bereich der Leistenbeuge auf und strahlen in den vorderen oder inneren Oberschenkel aus. Die Schmerz kann auch im Gesäß auftreten und von dort in den hinteren Oberschenkel ausstrahlen oder auch Schmerzen im Knie oder einen isolierten Schmerz im hinteren Oberschenkel auslösen. Die Schmerzen nehmen unter Belastung zu.
Die Zerstörung des Knorpels tritt im Bereich des Hüftgelenks auf, das zwischen dem Becken und dem Oberschenkelknochen sitzt und den Oberschenkelkopf mit der Hüftpfanne (knöcherne Vertiefung des Beckens, in welcher der Oberschenkelkopf liegt) verbindet.
Langfristig können Gelenkkopf und Gelenkpfanne durch Implantation einer Totalendoprothese der Hüfte ersetzt werden. Diese Operation erzielt ausgezeichnete Ergebnisse, und nach der Durchführung eines Physiotherapieprogramms lassen sich sehr gute Erfolge beobachten.
Die Kniearthrose, auch als "Gonarthrose" bezeichnet, ist ebenfalls sehr häufig. Wie bei Coxarthrose sind hier sowohl die primäre (idiopathische) als auch die sekundäre Form anzutreffen.
Die primäre Gonarthrose tritt ohne erkennbare Ursache auf; ihr Auftreten wird jedoch durch bestimmte Faktoren begünstigt, so zum Beispiel durch ein erhebliches Übergewicht und Fehlstellungen der Oberschenkelknochen-Schienbein-Achse, wie dies etwa beim Varus-Morphotyp mit O-Beinstellung oder Valgus-Morphotyp mit X-Beinstellung der Fall ist; darüber hinaus sind Personen über 50 Jahre und Frauen besonders häufig betroffen.
Die sekundäre Gonarthrose kann vor allem durch Fehlstellungen der Knochenenden, einen Bruch oder eine traumatöse Gelenkprellung bedingt sein. Sie ist vor allem bei jungen Leuten anzutreffen, die sich mehrfach die Kniescheibe verrenkt haben.
Die Kniearthrose manifestiert sich meistens im Bereich von Oberschenkelknochen und Schienbein; in diesem Fall handelt es sich um eine Arthrose, die vom Betroffenen besser und länger toleriert wird. Eine Gonarthrose kann auch im Bereich des Femoropatellar-Gelenks, also zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe, auftreten.
Weitere Formen von Arthrose sind z. B. Schulterarthrose, Ellenbogenarthrose, Sprunggelenkarthrose usw.
Schließlich gibt es noch die so genannte diffuse Arthrose oder "Polyarthrose". Hierbei handelt es sich um eine Form von Arthrose, die gleichzeitig alle Gelenke des Körpers befallen kann.
Aktualisiert am: 18.12.18