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8 Irrtümer über Epilepsie!

Veröffentlicht am 17.11.2022 • Von Claudia Lima

Epilepsie ist eine chronische neurologische Erkrankung, die durch eine abnormale elektrische Aktivität im Gehirn gekennzeichnet ist. Diese äußert sich in Anfällen, die als „epileptische Anfälle“ bezeichnet werden. Es gibt verschiedene Arten von Anfällen, weshalb man auch von verschiedenen Epilepsien spricht.
Aufgrund des Unwissens über die Erkrankung gibt es viele Irrtümer und Missverständnisse rund um die Erkrankung.

Was sind die gängigen Irrtümer über Epilepsie?

Wünschen Sie sich Antworten? Lesen Sie unseren Artikel!

8 Irrtümer über Epilepsie!

Was ist Epilepsie? 

Epilepsie gruppiert mehrere Epilepsien und ist eine chronische neurologische Erkrankung des Gehirns, an der man in jedem Alter leiden kann. Sie ist nach der Migräne die häufigste neurologische Erkrankung.

Sie ist definiert durch die spontane Wiederholung von Anfällen, die auf übermäßige elektrische Entladungen in einer Gruppe von Gehirnzellen zurückzuführen sind. Diese Entladungen können in verschiedenen Teilen des Gehirns auftreten. Die Anfälle sind oft nur von kurzer Dauer und je nach Form und Intensität werden verschiedene Arten unterschieden.

Um mehr über Epilepsie zu erfahren, lesen Sie unseren Artikel: Alles, was Sie über Epilepsie wissen müssen!

Aktuell sind in Deutschland etwa 800 000 Menschen von Epilepsie betroffen, weltweit sind es über 50 Millionen. Nach Schätzungen der WHO könnten 70 % der Menschen, die mit Epilepsie leben, anfallsfrei bleiben, wenn ihr Zustand richtig diagnostiziert und behandelt würde.

Bei etwa 50 % der Fälle weltweit sind die Ursachen der Erkrankung noch unbekannt.

Epilepsie hat einen starken Einfluss auf das Leben des Patienten. Während der Betroffene vielleicht nur selten Anfälle hat, wirken sich diese aufgrund ihrer Unvorhersehbarkeit und ihrer manchmal spektakulären Art stark auf das tägliche Leben aus. Dies erklärt, warum diese Erkrankung am häufigsten mit Angstzuständen und Depressionen einhergeht.

Die Erkrankung ist nach wie vor wenig bekannt und es gibt viele Vorurteile, so dass Betroffene und ihre Familien mit Stigmatisierung und Diskriminierung konfrontiert sein können. 

Welche Irrtümer gibt es zu Epilepsie ?

Epilepsie ist eine seltene Krankheit

Falsch! Epilepsie ist eine Erkrankung, über die wenig gesprochen wird, von der aber etwa 800 000 Menschen in Deutschland betroffen sind. Damit ist sie die neurologische Erkrankung, von der in Europa am meisten Menschen betroffen sind.

Epilepsie ist eine psychische Erkrankung 

Falsch! Es handelt sich um eine neurologische Erkrankung. Allerdings kann ein Patient während eines Anfalls oder kurz vor einem Anfall Verhaltensstörungen oder Störungen der automatischen Gesten aufweisen. Außerdem ist zu beachten, dass Epilepsie nicht zu einer Hirnschädigung führt, die eine Geisteskrankheit auslösen könnte.

Epilepsie ist eine Erbkrankheit 

Falsch und in seltenen Fällen wahr! Eine Reihe von Epilepsien hat einen genetischen Ursprung, ohne dass sie von den Eltern vererbt wurden. Dies ist der Fall, wenn eine Genmutation auftritt. Idiopathische Epilepsien weisen einen mehr oder weniger nachweisbaren genetischen Charakter auf. Die genetische Veranlagung führt nicht dazu, dass die Epilepsie eine Erbkrankheit ist, also vererbt werden kann.

Es ist wichtig, sie von Epilepsiefällen zu unterscheiden, die durch eine Erkrankung verursacht werden, die ihrerseits genetisch vererbt wird.

Bei einem epileptischen Anfall kann man seine Zunge verschlucken

Falsch! Da die Zunge ein Muskel ist, der am Mundboden befestigt ist, ist es physisch unmöglich, die Zunge zu verschlucken. Es wird daher dringend davon abgeraten, sie durch Einführen der Finger zurückzuhalten, da dies zu einem Biss führen kann. Einem Epileptiker, der einen Anfall hat, sollte man nichts zwischen die Kiefer schieben, da er es sonst verschlucken oder sich die Zähne beschädigen könnte.

Bei einem epileptischen Anfall muss der Patient unter Kontrolle gebracht werden

Falsch! Um zu verhindern, dass sich der Patient während eines Anfalls verletzt, ist es wichtig, seine Bewegungen nicht zu blockieren. Man sollte ihn hinlegen, in die sichere Seitenlage bringen und seinen Kopf schützen. Der Anfall nimmt seinen Lauf und kann nicht gestoppt werden.

Ein Epileptiker ist in seinen beruflichen und privaten Aktivitäten eingeschränkt

Falsch! Obwohl manche Menschen schwerer von epileptischen Anfällen betroffen sind, beeinträchtigt die Epilepsie in den meisten Fällen nicht die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit. Mit der Erlaubnis des Arztes und wenn man von Menschen umgeben ist, die über die Epilepsie Bescheid wissen, kann ein Patient zur Schule gehen, reisen und sich sportlich betätigen. Es wird empfohlen, die Risiken im Vorfeld sorgfältig abzuwägen.

Es ist für eine Person mit Epilepsie möglich, Videospiele zu spielen. Es ist heute selten, dass epileptische Anfälle phototriggered sind, d. h. durch einen Bildschirm ausgelöst werden, und dies betrifft nur eine kleine Anzahl von sogenannten photosensitiven Personen. Die Entwickler von Videospielen berücksichtigen die Arten von visuellen Sequenzen, die epileptische Anfälle auslösen können.

Was berufliche Tätigkeiten betrifft, so haben Menschen mit Epilepsie die gleichen Fähigkeiten und die gleiche Intelligenz wie andere Menschen.

Für den Führerschein gibt es gesetzliche Bestimmungen, in denen die Voraussetzungen für den Erwerb des Führerscheins festgelegt sind.

Frauen mit Epilepsie sollen nicht schwanger werden

Falsch! Eine Schwangerschaft ist möglich, auch wenn sie besonders überwacht wird, da sie als Risikoschwangerschaft gilt. Eine Überwachung und Zusammenarbeit zwischen dem Neurologen und dem Frauenarzt ist wünschenswert. Frauen mit Epilepsie haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, ein Baby mit angeborenen Anomalien zu bekommen.

Mit den heutigen Behandlungsmethoden lassen sich die epileptischen Anfälle vorhersagen

Falsch! Epilepsiebehandlungen können die Häufigkeit von Anfällen verringern, aber sie können sie nicht stoppen oder vorhersagen. Eine richtige Einnahme der Behandlung und ein gesunder Lebensstil tragen zur Wirksamkeit der Behandlung bei. Dennoch sind nicht alle wirksam. Zur Erinnerung: Es gibt verschiedene Epilepsien und verschiedene Arten von Anfällen.

 
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