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Behandlung von COPD mit Radiofrequenz-Energie

Veröffentlicht am 21.02.2022 • Von Claudia Lima

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung oder COPD ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Bronchien, deren Hauptursache das Rauchen ist. Sie betrifft Raucher und auch Nichtraucher.

In Deutschland sind etwa 8% der erwachsenen Bevölkerung betroffen.

Während die Symptome bei COPD nur langsam auftreten können und die Diagnose durch eine einfache Untersuchung gestellt werden kann, wie steht es um die wissenschaftlichen Entwicklungen bei der Behandlung der COPD?

Was ist die pulmonale Denervierung durch Radiofrequenztherapie?

Wenn Sie Antworten wünschen, lesen Sie unseren Artikel!

Behandlung von COPD mit Radiofrequenz-Energie

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder COPD, auch chronische Bronchitis genannt, ist durch eine fortschreitende Verengung und dauerhafte Obstruktion der Atemwege gekennzeichnet.

Etwa 80% der Fälle sind auf das Rauchen zurückzuführen, obwohl das Rauchen entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht der einzige Risikofaktor ist. Die Erkrankung kann u. a. auch durch Luftverschmutzung, berufliche Exposition in industrieller Umgebung und im Zusammenhang mit dem Erbgut verursacht werden.

Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit an COPD zu erkranken in Deutschland bei beiden Geschlechtern deutlich zu. Bei Frauen ab 65 Jahren lag sie bei 11%, bei Männern bei 12,5%. Die Häufigkeit bei Frauen nimmt jedoch zu, was auf das veränderte Rauchverhalten zurückzuführen ist, da Frauen immer häufiger rauchen. Diese entwickeln im Gegenzug frühere und schwerere Formen der Erkrankung.

Was sind die Symptome und Komplikationen bei COPD? 

Die Hauptsymptome der COPD sind chronischer Husten, Auswurf, Kurzatmigkeit und Dyspnoe.

Bei COPD kommt es zu Exazerbationen, d.h. Episoden, in denen sich die Symptome verschlimmern. Es gibt eine Möglichkeit, die Atemnot bei COPD-Patienten zu messen, nämlich den mMRC-Grad (Modified Medical Research Council), der das Risiko einer Exazerbation in 5 Stadien von 0 bis 5 einteilt.

Die häufigsten Komplikationen der COPD sind Emphysem und chronische Ateminsuffizienz, aber auch osteo-muskuläre und psychiatrische Folgen.

Wie kann COPD diagnostiziert werden? 

Die Diagnose der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) basiert auf der Beobachtung der angegebenen Symptome durch den behandelnden Arzt und darauf, dass diese mindestens drei Monate pro Jahr und mindestens zwei Jahre hintereinander auftreten. Wenn dies der Fall ist, verschreibt der Arzt eine spezielle Untersuchung, einen Lungenfunktionstest, der mithilfe eines Spirometers durchgeführt wird, das die Atemkapazität misst.

Der Lungenfunktionstest kann durch eine Messung der Blutgase und eine Gehübung ergänzt werden, um die Auswirkungen der Erkrankung auf den Alltag zu beurteilen. Außerdem kann eine Röntgenaufnahme der Lunge dazu dienen, Schädigungen festzustellen.

Die Symptome der COPD entwickeln sich langsam und werden fälschlicherweise mit dem Älterwerden in Verbindung gebracht, weshalb sie oft übersehen werden.

Wie kann man COPD vorbeugen und behandeln? 

Zur Behandlung der COPD muss zunächst mit dem Rauchen aufgehört und die Belastung durch den Rauch anderer Personen reduziert werden.

Anschließend werden je nach Schweregrad der Erkrankung Bronchodilatatoren, Kortikosteroide und Antibiotika zur Behandlung der Symptome verschrieben. Es können auch Atemrehabilitationssitzungen durchgeführt werden, um das Atmen zu erleichtern und den Atem wiederzuerlangen. Bei der Behandlung von Patienten im Stadium der Ateminsuffizienz ist eine Sauerstofftherapie erforderlich.

Bei schwerer COPD sind die möglichen chirurgischen Eingriffe die Reduktion des Lungenvolumens oder die einfache oder doppelte Lungentransplantation. Als Alternative zu einer Operation und bei günstigen Bedingungen ist auch das Einsetzen einer endobronchialen Klappe möglich.

Für die Betroffenen ist eine Impfung gegen Grippe (1 Mal im Jahr) und gegen Pneumokokken (1 Mal alle 5 Jahre) notwendig. Die Impfung gegen COVID-19 wird dringend empfohlen.

Um COPD vorzubeugen, sollten Sie gute Atemgewohnheiten entwickeln und beibehalten, wie z.B. das Meiden von verrauchten und verschmutzten Gebieten, die Steigerung der Atemkapazität durch Atmen durch den Bauch, das Üben des Kerzenausblasens, Bewegung, das Vermeiden enger Kleidung, die das Abdomen einengt, und die Beobachtung der Wetterbedingungen vor dem Verlassen des Hauses, damit Sie nicht zu heiße oder zu kalte Luft einatmen, die die Atembeschwerden noch verstärkt.

Pulmonale Denervierung durch Radiofrequenz, wie sieht diese Behandlung aus? 

2019 hat das US-amerikanische Unternehmen Nuvaira™ eine groß angelegte internationale Studie zu einer nicht medikamentösen Behandlung der COPD gestartet. Diese Studie findet in rund 20 medizinischen Zentren in den USA und 13 in Europa statt. Ziel ist es, die Wirksamkeit der Radiofrequenz-Lungendenervation bei der Behandlung der COPD zu bewerten.

Bei dieser Behandlung namens Airflow 3 wird eine Sonde mithilfe eines Videoendoskops durch den Mund des Patienten eingeführt und eine Radiofrequenzthermolyse in beiden Lungen durchgeführt. Dies ist eine Ergänzung des therapeutischen Ansatzes zur Behandlung von COPD.

Die Radiofrequenztherapie beruht auf der Aussendung sehr hochfrequenter elektromagnetischer Wellen, die durch die Hautschichten laufen und im subkutanen Gewebe Wärme erzeugen. Die erzeugte Wärme wirkt in der Tiefe, ohne die Oberfläche, d.h. die Haut, zu verbrennen. Man spricht dann von Thermolyse oder Zerstörung durch Hitze.

Dadurch würden etwa 50% der Bronchialnerven, die unter anderem die Kontraktion der Bronchialmuskeln steuern, zerstört und deaktiviert werden. Diese Kontraktion ist bei COPD abnormal. Der Eingriff ist nicht-chirurgisch und erfolgt in einem einzigen Verfahren, das als Bronchoskopie bezeichnet wird, und wird unter Vollnarkose durchgeführt.

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Quelle: Nice, centre d’essai pour une étude internationale 

Die erwarteten Ergebnisse sind die Verringerung der Kurzatmigkeit und des Risikos von Lungeninfektionen wie Bronchitis und Lungenentzündung und damit die Begrenzung von Exazerbationen. Bewertet wird auch die Verbesserung des physischen und psychischen Zustands der Patienten.

Die Studie richtet sich an COPD-Patienten im Alter von 40 bis 75 Jahren, die mehrere Zulassungskriterien erfüllen, wie z.B. mindestens zwei Exazerbationen im vergangenen Jahr, mindestens zwei Monate lang nicht geraucht haben, eine Basismedikation einnehmen und die Messung einiger Werte wie Sauerstoffsättigung, BMI (Body-Mass-Index) und FEV1 (maximales Ausatemvolumen in 1 Sekunde), etc...

Bis heute haben fast 300 Patienten von dieser therapeutischen Studie profitiert, die immer noch läuft. In den USA gilt dies noch als experimentelles Instrument, das auf die Zulassung durch die amerikanische FDA wartet. In Europa hat der Versuch die behördliche Genehmigung für die CE-Kennzeichnung erhalten. Das Unternehmen Nuvaira™ hat nun eine zusätzliche Finanzierungszusage in Höhe von 50 Millionen US-Dollar erhalten, um die Studie abschließen zu können.

Die Teilnahme an dieser internationalen Studie ist noch möglich, alle Informationen sind auf ihrer Website verfügbar: Radiofrequenztechnologie - Klinische Studie Airflow 3.

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