COVID-19 und chronische Krankheiten: Patienten sind besorgt
Veröffentlicht am 22.04.2020 • Aktualisiert am 25.04.2020 • Von Candice Salomé
Carenity hat eine Umfrage durchgeführt, um in Echtzeit die Auswirkungen der COVID-19-Epidemie auf den Zugang zu medizinischer Versorgung und die Lebensqualität chronisch Kranker zu messen, einer Bevölkerung, die in diesem Zusammenhang besonders betroffen ist.
Während sich die Aufmerksamkeit auf die Behandlung der von COVID-19 betroffenen Menschen konzentriert, ist das Risiko, dass chronische Patienten die Therapie abbrechen, real.
210 chronische Patienten haben auf unsere Umfrage geantwortet. Wir wissen mehr über ihre Erfahrungen mit der Epidemie und der Kontaktsperre
210 Patienten aus Deutschland und Angehörige haben auf unsere seit dem 19. März durchgeführte Umfrage geantwortet. Es sind überwiegend Frauen (70%) mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren.
Eine große Mehrheit dieser Befragten lebt in einer Wohnung mit mindestens 2 Zimmern (56%), einem Haus mit Garten (37%) und 5% in einer Einzimmerwohnung.
94% der Befragten haben chronische Krankheiten, darunter sind die 3 häufigesten:
Die Mehrheit der Befragten leidet an COPD (31%), Typ-2-Diabetes (28%) und Asthma (13%). Viele Patienten sind von mehreren chronischen Krankheiten betroffen.
81% der Patienten unterziehen sich derzeit einer umfassenden Behandlung ihrer chronischen Krankheit.
Wenige Patienten werden positiv auf COVID-19 getestet
In unserer Studie ist die Zahl der auf das Coronavirus getesteten Personen sehr gering (nur 7%). Unter ihnen waren nur 1,90% positiv.
Wir konnten auch den Patientenbericht von Tim veröffentlichen, einem 34-jährigen jungen Mann, der seit seiner Kindheit Asthmatiker ist und mit dem Coronavirus infiziert war.
Wenn auch Sie positiv auf COVID-19 getestet worden sind und darüber berichten möchten,
zögern Sie nicht, uns per E-Mail unter contact@carenity.com zu kontaktieren.
Seit Beginn der Pandemie haben 54% der Befragten die Häufigkeit ihrer Arztbesuche geändert (49% gehen seltener zum Arzt).
Von den 81% der Patienten, die sich in Behandlung befinden, haben 12% die Häufigkeit der Einnahme ihrer Medikamente geändert und 4% haben die Einnahme ihrer Medikamente ganz eingestellt.
Es wird empfohlen, dass Patienten vor einer Änderung ihrer Behandlung den Rat ihres Arztes einholen.
Seit Beginn der Pandemie hatte mehr als jeder zehnte Patient Schwierigkeiten, seine Behandlung zu finden
Seit Beginn der Gesundheitskrise hatten 15% aller befragten Patienten Schwierigkeiten, ihre Behandlung in Apotheken zu finden.
Nicht alle Pathologien sind auf die gleiche Weise betroffen. Die am stärksten betroffenen Pathologien sind die folgenden:
COPD-Patienten hatten in den letzten Tagen mehr Schwierigkeiten, ihre krankheitsmodifizierenden Medikamente in den Apotheken zu finden.
Seit Beginn der Epidemie hatte 1 von 5 Patienten Schwierigkeiten, einen Arzt zu finden.
26% der Patienten mit COPD und 15% der Patienten mit Typ 2-Diabetes hatten Schwierigkeiten, einen verfügbaren Arzt zu finden.
31% der Befragten haben eine medizinische Beratung oder Operation absagen oder verschieben lassen.
Stress und Einsamkeit bei Patienten
Was das Arbeitsleben betrifft, so sind 12% der Befragten krankgeschrieben, 3% sind Telearbeit und 3% Kurzarbeit.
Auf der Frage "Wie gut respektieren Sie auf einer Skala von 1 bis 10 die Barrieregesten?" respektieren die Befragten sie gut mit einer Durchschnittsnote von 9 von 10 für die folgenden Gesten: Hände waschen, in den Ellbogen niesen, sich nicht die Hand geben, Abstand halten und zu Hause bleiben.
Die Epidemie hat erhebliche Auswirkungen auf den Stress und die soziale Isolation der Befragten. Ihr Stressniveau liegt im Durchschnitt bei 6,1 von 10 und ihre Isolation bei 6,4 von 10.
38 % der Befragten sind aufgrund ihrer chronischen Pathologie besorgt über die Auswirkungen von COVID-19 auf ihre Gesundheit und 16 % haben Angst um ihre Angehörigen. 15 % sorgen sich um die ökonomischen Auswirkungen und die Überlastung der Krankenhäuser beunruhigt 10% der Befragten, während 10% die weltweite Ausbreitung des Virus befürchten.
Informationsquellen: die große Kluft zwischen Nutzung und Vertrauen
67% der Befragten nutzen das Fernsehen, um sich über die aktuelle Situation auf dem Laufenden zu halten. Soziale Netzwerke (54%) und offizielle Regierungsseiten (40%) sind die häufigsten Informationsquell, gefolgt von Gesundheitswebsites (33%).
Die Quellen, denen die Befragten am meisten Glauben schenken, sind jedoch sehr unterschiedlich. Ärzte (39%) sind wegen der Qualität der Informationen am beliebtesten, gefolgt von offiziellen Regierungs-Websites (39%), dem Fernsehen (31%) und Angehörigen der Gesundheitsberufe (außer Ärzten mit 18%). Soziale Netzwerke und Radio (beide 10%) werden als weniger glaubwürdig eingeschätzt.
1 von 4 Patienten hat einen Mangel an Informationen über seine Krankheit und über COVID-19 empfunden
Fast jeder vierte Patient fühlt sich nicht ausreichend über die mit seiner Krankheit verbundenen Risiken informiert. Viele Patienten haben Fragen wie:
"Welche zusätzlichen Risiken sind mit meiner Krankheit verbunden?"
"Ich würde gerne die mit meiner Behandlung verbundenen Risiken kennen?"
"Muss ich irgendwelche zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen treffen?"
Im Artikel Coronavirus und chronische Krankheiten, der in unserem Gesundheitsmagazin veröffentlicht wurde, geben wir konkrete Antworten für Patienten mit chronischen Krankheiten, die mit der COVID-19-Pandemie konfrontiert sind.
Von Carenity durchgeführte Umfrage unter 210 befragten Patienten oder Angehörigen von Patienten in Deutschland.
Machen Sie sich Sorgen um Ihre Gesundheit? Haben Sie Angst, zu Ihrem Arzt zu gehen?
Zögern Sie, für Ihre übliche Versorgung ins Krankenhaus zu gehen?
Setzen Sie Ihre Behandlung normal fort? Sind Sie in einer Apotheke mit einem Mangel an Ihren Arzneimitteln konfrontiert worden?
Fehlen Ihnen Informationen über den Ausbruch von COVID-19?
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