Rheumatoide Arthritis und Arthrose: Was sind ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede?
Veröffentlicht am 07.03.2022 • Von Courtney Johnson
Es gibt über 100 Arten von Arthritis und verwandten Gelenkerkrankungen. Die beiden, von denen Sie vielleicht am ehesten gehört haben, sind rheumatoide Arthritis (RA) und Arthrose.
Worum handelt es sich bei diesen beiden Gelenkerkrankungen? Inwiefern ähneln sie sich? Und worin unterscheiden sie sich?
Wir verraten es Ihnen in unserem Artikel!
Was ist eine Arthritis? Was sind rheumatoide Arthritis und Arthrose?
Arthritis ist eine sehr häufige, aber schlecht verstandene Erkrankung. Obwohl viele von uns Arthritis als eine einzige Krankheit bezeichnen, handelt es sich tatsächlich nicht um eine einzige. Arthritis ist ein Sammelbegriff für über 100 verschiedene Erkrankungen, die die Gelenke betreffen, darunter rheumatoide Arthritis (RA) und Arthrose.
Beide Erkrankungen betreffen die Gelenke, haben aber unterschiedliche Ursachen und Symptome.
Rheumatoide Arthritis ist eine systemische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem übertrieben gegen den Körper reagiert und die Schleimhaut der Gelenke, die sogenannte Synovia, angreift. Dieser Immunangriff führt zu einer Entzündung der Synovialis, die Flüssigkeit produziert, die sich in den Gelenken ansammelt und Schmerzen, Entzündungen, Steifheit und eine verminderte Flexibilität der Gelenke verursacht.
Arthrose ist eine degenerative Störung, bei der es zu einer Abnutzung des Knorpels kommt, der sich allmählich abbaut, was dazu führt, dass die Knochen aneinander reiben. Diese Reibung zwischen den Knochen legt die kleinen Nerven frei, was Schmerzen bringt. Obwohl das Immunsystem nicht an der Arthrose beteiligt ist, kann es dennoch zu einer leichten Entzündung kommen.
Etwa 5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Arthrose, von Rheumatoider Arthritis sind etwa 0,3 - 1% der Bevölkerung, schätzungsweise 550 000 Personen, betroffen.
Inwiefern ähneln und unterscheiden sich rheumatoide Arthritis und Arthrose?
Rheumatoide Arthritis und Arthrose haben mehrere gemeinsame Symptome, nämlich:
- Gelenkschmerzen und -steifheit
- Eine eingeschränkte Beweglichkeit der betroffenen Gelenke
- Eine Schwellung der Gelenke (bei rheumatoider Arthritis noch stärker)
- Symptome, die morgens am stärksten ausgeprägt sind
Merkmale der rheumatoiden Arthritis
Rheumatoide Arthritis ist eine systemische Erkrankung, was bedeutet, dass sie sich auf den gesamten Körper - die Lunge, das Herz, die Haut - und nicht nur auf die Gelenke auswirken kann. Die ersten Symptome von RA können folgende sein:
- Starke Müdigkeit
- Muskelschmerzen
- Leichtes Fieber, vor allem bei Kindern
RA entwickelt sich in der Regel zuerst in kleinen Gelenken, wie den Händen und Fingern. Mit der Zeit kann sich die RA auf große Gelenke wie Knie, Knöchel oder Schultern ausbreiten. Außerdem ist RA eine symmetrische Erkrankung, was bedeutet, dass die Symptome auf beiden Seiten des Körpers gleichzeitig auftreten.
Bei Patienten mit fortgeschrittener RA können sich unter der Haut in der Nähe der Gelenke feste Beulen oder Massen bilden. Diese Massen werden als Rheumaknoten bezeichnet und können Empfindlichkeit und Beschwerden verursachen.
Merkmale von Arthrose
Aufgrund ihrer degenerativen Natur sind die Symptome der Arthrose auf die Gelenke beschränkt, sodass systemische Symptome unwahrscheinlich sind.
Wie RA tritt Arthrose häufig in den Fingern und Händen auf. Sie betrifft auch häufig die Knie, die Hüften und die Wirbelsäule. Die Arthrose ist eine weniger symmetrische Erkrankung. Ein Patient kann z.B. in beiden Knien Schmerzen empfinden, aber ein Gelenk oder eine Seite kann schlimmer sein.
Patienten können in der Nähe der Gelenke Massen unter der Haut entwickeln, die sich jedoch von Rheumaknoten unterscheiden. Wenn sie sich in den Fingergelenken befinden, die den Fingerspitzen am nächsten liegen, werden sie Heberden-Knoten genannt, und wenn sie sich in den Mittelgelenken befinden, werden sie Bouchard-Knoten genannt. Diese Knochenschwellungen treten meist in Form von Heberden-Knoten auf und können Schmerzen und Verformungen der Finger verursachen.
Menschen mit Arthrose entwickeln auch häufiger Knochensporne (Osteophyten). Dabei handelt es sich um Knochenauswüchse, die sich dort entwickeln, wo die Knochen aufeinandertreffen - in den Gelenken.
Beide Formen der Arthritis betreffen Frauen häufiger als Männer und treten häufiger bei älteren Erwachsenen auf, obwohl sich RA in jedem Alter entwickeln kann.
RA hat auch einen Erbfaktor - eine Person entwickelt sie mit größerer Wahrscheinlichkeit, wenn ein Elternteil, eines der Geschwisterkinder oder ein Kind daran erkrankt ist.
Die Wahrscheinlichkeit, Arthrose zu entwickeln, steigt, wenn Sie:
- Sie übergewichtig oder fettleibig sind
- Sie Diabetiker sind
- Sie an Gicht leiden
- Sie eine Gelenkdeformität haben
- Sie eine traumatische Gelenkverletzung erlitten haben
Welche Behandlungsansätze gibt es bei rheumatoider Arthritis und Arthrose?
Rheumatoide Arthritis und Arthrose sind zwei chronische Erkrankungen, was bedeutet, dass sie nicht verschwinden. Für beide Krankheiten gibt es keine Heilung, aber die Behandlungsmöglichkeiten können den Patienten helfen, ihre Symptome im Griff zu haben, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Bei beiden Erkrankungen sind die Ziele der Behandlung folgende:
- Die Schmerzen zu reduzieren
- Die Beweglichkeit und Funktion der Gelenke verbessern
- Die Schäden an den Gelenken begrenzen
Die Behandlungsstrategie wird jedoch unterschiedlich sein, je nachdem, ob der Patient an RA oder an Arthrose leidet.
Zu den gängigen Behandlungsmethoden gehören Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAID), um die Entzündung zu reduzieren, Schmerzen und Steifheit zu lindern und den Bewegungsumfang zu verbessern.
Ärzte können auch Medikamente auf Steroidbasis zur Behandlung der Entzündung einsetzen. Diese können direkt in das Gelenk injiziert werden, um die Entzündung bei einem Schub schnell und an der Quelle zu behandeln.
Bei RA empfiehlt das American College of Rheumatology die Verwendung von krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Medikamenten (DMARDs) in Kombination mit NSAIDs oder Steroiden und Biologika. DMARDs wurden entwickelt, um den Entzündungsprozess zu blockieren, indem sie das Immunsystem unterdrücken und so die Schäden an Gewebe und Gelenken verringern.
Bei Arthrose empfiehlt das College topische und orale NSAIDs, Steroidinjektionen, zusätzlich zu Ansätzen, die selbst durchgeführt werden, wie Ernährung, Bewegung und medizinische Geräte oder Hilfsmittel.
Physiotherapie kann sowohl bei RA als auch bei Arthrose von Vorteil sein, da sie die Beweglichkeit verbessert und die Gelenke geschmeidig hält.
Schließlich werden bei beiden Erkrankungen eine Reihe von Änderungen des Lebensstils empfohlen. Die Einhaltung einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und ein regelmäßiges, angepasstes Sportprogramm können ebenfalls helfen. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts kann den Druck auf die Gelenke verringern und die Symptome lindern. Mit dem Rauchen aufzuhören und Passivrauchen zu vermeiden, wird ebenfalls empfohlen, insbesondere für Patienten mit RA.
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Quellen:
Rheumatoid Arthritis, American College of Rheumatology
Osteoarthritis, American College of Rheumatology
Rheumatoid Arthritis: Causes, Symptoms, Treatments and More, Arthritis Foundation
What is Arthritis?, Arthritis Foundation
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Treatment Guidelines for Osteoarthritis, Arthritis Foundation
How Are Rheumatoid Arthritis and Osteoarthritis Different?, Healthline
Rheumatoid Arthritis vs. Osteoarthritis Joint Pain, Everyday Health
What’s the difference between rheumatoid arthritis and osteoarthritis?, MedicalNewsToday
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