So bedenklich sind Zusatzstoffe in Lebensmitteln
Veröffentlicht am 04.11.2015 • Von Giovanni Mària
Hallo,
hier ein interessanter Artikel über Farbstoffe, Glutamat & Co in Lebensmitteln:
E-Nummern: So bedenklich sind Zusatzstoffe in Lebensmitteln
Sie machen Chips knusprig und den Joghurt cremig. Sie färben die Rhabarberschorle schweinchenrosa und sorgen dafür, dass sich der Schinken lange hält: Zusatzstoffe. Wer sich die Zutatenliste industriell gefertigter Lebensmittel anschaut, findet bei fast jedem Produkt eine Reihe E-Nummern. Manche davon sollte man mit Vorsicht genießen.
E-Nummern - das "E" steht einfach für Europa - dienen dazu, Lebensmittel technologisch zu verändern. Nur wenn sie diese Aufgabe erfüllen, etwa ein Produkt länger haltbar machen, seinen Geschmack verstärken oder seine Streichfähigkeit erhöhen, werden sie für Lebensmittel zugelassen. Die Entscheidung darüber fällt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa). Sie bewertet auch, ob die Zusatzstoffe den Verbraucher täuschen können, etwa im Hinblick auf die Qualität eines Produkts.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Efsa-Bewertung ist die gesundheitliche Unbedenklichkeit. Kommt die Behörde zum Schluss, dass der Stoff nicht schadet, schleust ihn die EU-Kommission durch die Zulassung. Diese Einschätzungen scheinen jedoch nur mit Einschränkungen zu gelten. Die Verbraucherzentrale rät bei einer Reihe von E-Nummern vom Konsum ab, bei anderen warnt sie vor zu großen Verzehrmengen. Vorsicht ist vor allem bei Pseudoallergien, Asthma und Neurodermitis geboten.
Hefeextrakt: Untergejubelter Geschmacksverstärker
In ihrer Broschüre "Was bedeuten die E-Nummern?" warnt die Verbraucherzentrale unter anderem vor bestimmten Konservierungsstoffen, Asthmatiker und empfindliche Menschen sollten demnach E 200 bis E 242 meiden. Auch der Geschmacksverstärker Glutamat zählt laut dem Infobuch zu den potenziell kritischen Stoffen (eine Auflistung potenziell problematischer Zusatzstoffe finden Sie hier).
Glutamat spielt als Botenstoff im Gehirn eine wichtige Rolle im Zellstoffwechsel. Bei einigen wenigen Menschen kann der Geschmacksverstärker Pseudoallergien auslösen, bei denen Zellen des Immunsystems eine Entzündung verursachen. Sie führen wie echte Allergien zu Asthma oder Hautödemen. Da allerdings keine gezielte Abwehrreaktion entsteht, lassen sich Pseudoallergien nicht über einen Allergietest nachweisen.
Selbst wenn Hersteller angeben, ihre Produkte seien frei von Glutamat, können die Lebensmittel immer noch Glutaminsäure enthalten, die ebenfalls pseudoallergische Reaktionen auslösen kann. Alternativ nutzen Firmen mitunter Hefeextrakte, die von Natur aus Glutaminsäure enthalten. Diese können auch in Bioprodukten vorkommen, die ansonsten keine Geschmacksverstärker enthalten dürfen. "Auch hier lohnt ein Blick in die Zutatenliste", rät Diplom-Ökotrophologin Doris Gräfe von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Mittlerweile gibt es auch bei Emulgatoren Hinweise, dass sie schlecht für die Gesundheit sein könnten - in diesem Fall für den Darm. Kinder sind besonders gefährdet, weil Emulgatoren in allem Cremigen zugesetzt werden, also in Joghurts, Puddings, Eiscremes und ähnlichem. Daneben warnt die Verbraucherzentrale in ihrer Broschüre vor verschiedenen Farbstoffen. Dazu gehören Grün S, Ammoniak-Zuckercouleur sowie Aluminium. Für sie gibt es Hinweise, dass sie Krebs und die Alzheimer Demenz begünstigen.
Eine weitere Reihe an Farbstoffen - Litholrubin BK, Brilliantschwarz BN, Braun FK und HT, Allurarot AC, Azorubin, Amaranth, Cochenillerot A, der gelbe Azofarbstoff Tartrazin, das Chinolingelb, Sunsetgelb FCF und Erythrosin - hingegen steht im Verdacht, (Mit-)Auslöser von Asthma, Neurodermitis und sonstigen Allergien zu sein und bei Kindern die Aktivität und Aufmerksamkeit zu beeinträchtigen.
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Quelle: spiegel.de