Diabetes: Hypoglykämie, Hyperglykämie und Ketoazidose - alles Wichtige!
Veröffentlicht am 22.04.2022 • Von Candice Salomé
Bei Menschen, die von Diabetes betroffen sind, wird Insulin nur mangelhaft oder gar nicht produziert. Dies führt zu abnormalen Schwankungen des Blutzuckerspiegels. Wenn die Zuckermenge im Blut zu hoch ist, spricht man von Hyperglykämie. Wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist, spricht man von Hypoglykämie. Ketoazidose hingegen ist ein erhöhter Säuregehalt im Blut, der dadurch entsteht, dass der Patient nicht genug Insulin erhält, um den Bedarf zu decken.
Aber was sind dann die Symptome einer Hypoglykämie, einer Hyperglykämie oder einer Ketoazidose? Was kann man in diesen Fällen tun?
Wir verraten es Ihnen in unserem Artikel!
Was ist eine Hypoglykämie und was sind ihre Symptome?
Die Ursachen
Eine Hypoglykämie ist ein zu niedriger Blutzuckerspiegel (Zuckergehalt im Blut), d. h. weniger als 70 mg/dl im Blut.
Hypoglykämien treten vor allem bei Personen auf, deren Behandlung Medikamente wie Sulfonamide, Glinide und Insulin umfasst. Diese können den Blutzuckerspiegel zu stark senken.
Dennoch kann ein plötzlicher Abfall des Blutzuckerspiegels auch unter anderen Umständen auftreten.
So kann es sein, dass die Medikamentendosen aufgrund des Krankheitsverlaufs unzureichend werden.
In anderen Situationen, die eher mit einer Änderung des Lebensstils zusammenhängen, kann es zu Hypoglykämien kommen.
Zum Beispiel:
- Eine Änderung seiner Essgewohnheiten. Eine Hypoglykämie kann auftreten, wenn keine oder eine spätere Mahlzeit zu sich genommen oder wenn eine leichtere Mahlzeit als üblich oder eine Mahlzeit mit zu wenig Stärke zu sich genommen wurde
- Auch eine intensivere oder ungeplante körperliche Aktivität kann zu einer Hypoglykämie führen
- Die Einnahme einer anderen als einer speziellen Diabetesbehandlung, die als Folge den Blutzuckerspiegel senken würde
- Eine Änderung der antidiabetischen Behandlung
- Ein Fehler bei der Dosierung von Insulin oder einem anderen Medikament zur Kontrolle von Diabetes
- Oder der Konsum von bestimmten Alkoholarten wie Whisky, Gin oder Wodka
Die Symptome
Bei einer Hypoglykämie können folgende Symptome auftreten:
- Schweißausbrüche, leichte Übelkeit, Blässe, abnormales Hungergefühl
- Nervosität, Herzklopfen, Reizbarkeit oder auch Zittern
- Kribbeln oder Stechen, das sich um den Mund herum konzentriert
- Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Schwindel
- Verlust des Gleichgewichts, Schwächegefühl
- Angstgefühle und beschleunigter Herzschlag
All diese Symptome können sich verschlimmern und zu Konzentrationsunfähigkeit, Sprechschwierigkeiten, Verwirrung, Muskelzuckungen oder Stimmungsschwankungen führen. In selteneren Fällen kann eine Hypoglykämie zu Krämpfen oder Bewusstlosigkeit führen.
Was ist zu tun?
Bei einer Hypoglykämie sollte man:
- Schnell wieder Zucker zu sich nehmen: Das entspricht der Einnahme von 15 Gramm oder 3 Stück raffiniertem Zucker. Es muss darauf geachtet werden, dass nicht zu schnell zu viel Zucker eingenommen wird, da dies zu einem zu hohen Blutzuckerspiegel führen kann. Nach der Einnahme von schnellen Zuckern (z.B. Würfelzucker oder Bonbons) kann eine Mahlzeit mit langsamen Zuckern folgen, um den Blutzuckerspiegel langfristig wieder zu normalisieren
- Sich ausruhen, indem man sich für einige Minuten hinsetzt oder hinlegt
Wenn der Patient ein Blutzuckermessgerät hat, kann er mithilfe der Selbstmessung eine Hypoglykämie bestätigen oder nicht bestätigen und so den Verlauf der Hypoglykämie verfolgen.
Wenn Sie keine Besserung bemerken oder nicht wissen, wie Sie sich bei einer Hypoglykämie verhalten sollen, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt. In manchen Fällen kann Ihr Arzt Ihnen ein Medikament (Glukagon) verschreiben, das von einem Angehörigen injiziert werden soll, wenn die Hypoglykämie nicht resorbiert werden kann.
Wenn sich die Situation verschlechtert, rufen Sie schnell die Nummer 112 an.
Außerdem ist es sehr ratsam, immer eine Liste der Medikamente, die Sie einnehmen, bei sich zu haben.
Was ist eine Hyperglykämie und was sind ihre Symptome?
Die Ursachen
Bestimmte Situationen können dazu führen, dass der Blutzuckerspiegel (Glykämie) auch dann ansteigt, wenn der Diabetes gut eingestellt ist. Man nennt dies Episoden von Hyperglykämie, wenn der Zucker (auch Glukose genannt) im Blut auf nüchternen Magen 110 mg/dl im Blut oder mehr beträgt.
Eine Hyperglykämie kann unter anderem in den folgenden Situationen auftreten:
- Das Vergessen einer Insulininjektion oder die unregelmäßige Einnahme einer medikamentösen Behandlung
- Eine Infektion
- Die Einnahme eines Medikaments, das den Blutzuckerspiegel erhöht
- Starker Stress
Die Symptome
Wenn der Blutzuckerspiegel stark erhöht ist, wird der Körper versuchen, den überschüssigen Zucker aus dem Körper zu entfernen.
Eine Hyperglykämie äußert sich wie folgt:
- Ein erhöhter Harndrang
- Eine erhöhte Urinmenge, die zu einem erheblichen Wasserverlust führen kann, was wiederum zu einer Dehydrierung führen kann. Die Dehydrierung äußert sich durch starken Durst, ein trockenes Mundgefühl, manchmal sogar verschwommenes Sehen oder starke Müdigkeit
Diese Symptome können schnell auftreten oder sich über mehrere Tage hinziehen.
In einigen schwereren Fällen kann es zu Bewusstseinsstörungen kommen, die manchmal bis zum Koma führen.
Was ist zu tun?
Um bei einem hohen Blutzuckerspiegel den hohen Wasserverlust auszugleichen, muss ausreichend getrunken werden. Es ist sehr wichtig, Wasser und vor allem keine zuckerhaltigen Getränke zu trinken.
Wenn Ihr Blutzuckerspiegel weiterhin wichtig oder zu hoch ist oder wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie sich bei einer Episode mit hohem Blutzucker verhalten sollen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Wenn Sie über ein Blutzuckermessgerät verfügen, sollten Sie mehrere Selbstmessungen durchführen. So können Sie eine Hyperglykämie bestätigen und deren Verlauf verfolgen.
Für den Fall, dass sich die Situation zu verschlechtern scheint, rufen Sie schnell den Notruf 112 an.
Wenn Sie eine oder mehrere Episoden von Hyperglykämie haben, ist es wichtig, dass Sie diese Ihrem Arzt melden. Notieren Sie die Symptome, die Sie verspürt haben, sowie die Umstände, unter denen sie aufgetreten sind, und alle Fragen, die Sie Ihrem Arzt möglicherweise stellen möchten.
Was ist eine Ketoazidose und was sind ihre Symptome?
Die Ursachen
Jeder Diabetiker erhält seine eigene Behandlung, die auf seinen Alltag abgestimmt ist.
Bei Typ-1-Diabetes ist eine Ketoazidose das Ergebnis einer zu geringen Insulindosis im Vergleich zum Bedarf. Der Körper verwendet dann Fett, um die benötigte Energie herzustellen, und produziert dabei Ketone, die für den Körper schädlich sind.
Bei Typ-2-Diabetes ist eine Ketoazidose seltener und tritt auf, wenn eine Krankheit, eine Behandlung oder ein chirurgischer Eingriff den Blutzuckerspiegel aus dem Gleichgewicht bringt.
Die Symptome
Die Symptome einer Ketoazidose treten allmählich auf:
- Starker Durst
- Häufiger Harndrang
- Verschwommene Sicht
- Abnormale Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Verdauungsstörungen wie Bauchschmerzen oder Übelkeit
- Ein "fruchtiger" Atem (Apfelgeruch
- Nächtliche Krämpfe
- Atemprobleme
Wenn keine Behandlung erfolgt, verschlechtert sich der Zustand des Patienten. Es können Atembeschwerden auftreten. Im weiteren Verlauf führt die diabetische Ketoazidose zu Bewusstseinsstörungen, die sich bis zum Koma oder sogar zum Tod des Patienten entwickeln können.
Was ist zu tun?
Die Schulung des Diabetespatienten in der Selbstüberwachung ist von entscheidender Bedeutung, um das Auftreten einer diabetischen Ketoazidose möglichst frühzeitig zu erkennen. Wenn der Blutzuckerspiegel ungewöhnlich hoch ist (d. h. über 250 mg/dl im Blut), sollte ein Diabetespatient systematisch seinen Urin (mithilfe von Urinteststreifen) oder sein Blut auf Ketonkörper untersuchen.
Patienten, die an einer diabetischen Ketoazidose leiden, werden stationär behandelt.
Die Behandlung besteht aus der Verabreichung von Insulin, Kochsalzlösung mit Glukose- und Kaliumzusatz. Anschließend werden der Glukosespiegel im Blut sowie das Fehlen von Glukose und Ketonkörpern im Urin regelmäßig kontrolliert. Die Vorbeugung der diabetischen Ketoazidose beruht auf der Einhaltung der Insulinbehandlung, bei der keine Dosen vergessen werden dürfen, um den Diabetes ins Gleichgewicht zu bringen.
Klicken Sie auf Ich mag oder teilen Sie Ihre Gedanken und Fragen mit der Gemeinschaft in den untenstehenden Kommentaren!
Alles Gute!
Quellen:
Comment faire face à une hypoglycémie ? Fédération Française des Diabétiques
Diabète : hypoglycémie, hyperglycémie et acidocétose, Ameli
Hypoglycémie, Le Manuel MSD
Comment faire face à l’hyperglycémie ? Fédération Française des Diabétiques
Les symptômes et les complications de l'acidocétose diabétique, Vidal
Le diagnostic et le traitement de l'acidocétose diabétique, Vidal