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So schützen Sie sich vor einer HIV-Infektion

Veröffentlicht am 24.11.2015 • Von Giovanni Mària

So schützen Sie sich vor einer HIV-Infektion

So schützen Sie sich vor einer HIV-Infektion

Schauspieler Charlie Sheen ist HIV-positiv - das verkündete er im US-TV. Auch in Deutschland stecken sich jedes Jahr etwa 3000 Menschen neu mit dem HI-Virus an. Eine Heilung gibt es derzeit nicht. Vorsicht ist daher immer noch die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die Krankheit.

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Die Begriffe HIV und Aids werden oft verwechselt, sind aber nicht gleichzusetzen: Aids ist die Spätfolge eines Viren-Angriffs. Zunächst befällt das Humane Immunschwäche-Virus (HIV) die Zellen des Immunsystems, vermehrt sich in ihnen und zerstört sie. Damit ist der Körper nicht mehr gefeit gegen Ansteckungen, die er sonst gut wegstecken könnte. Schreitet dieser Prozess der HIV-Infektion voran, weil die Betroffenen nicht behandelt werden, entwickelt sich das Krankheitsbild der erworbenen Abwehrschwäche, auf Englisch: acquired immunodeficiency syndrome, also Aids. Von der Ansteckung bis zur Krankheit Aids dauert es etwa zehn Jahre.

Schon lange suchen Wissenschaftler nach einem Mittel, das die Viren im Körper vernichtet. Gelungen ist ihnen das bisher nicht. Wohl aber konnten sie Medikamente entwickeln, die die Virenmenge im Blut eindämmen. Für die Kranken heißt das: Mit dieser Behandlung hält ihr Abwehrsystem länger stand, schwere Infektionen werden hinausgezögert. In den letzten Jahren machte die Therapie Fortschritte: Die meisten Betroffenen können daher auch mit einer HIV-Diagnose lange leben - zum Ausbruch von Aids muss es nicht mehr kommen.

 

In Deutschland leben nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts etwa 83.400 Menschen mit der Viruskrankheit, im vergangenen Jahr kamen rund 3200 Neuinfektionen dazu. Am häufigsten betroffen sind Männer, die Sex mit Männern haben. Aber auch durch Sex zwischen Mann und Frau ist eine Übertragung möglich. Sex ohne Kondom ist dabei das Hauptrisiko.

HI-Viren lieben es feucht. Sie leben in verschiedenen Körperflüssigkeiten. Dazu gehören vor allem Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und der Flüssigkeitsfilm auf der Schleimhaut des Enddarms. Am häufigsten wird HIV daher beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Auch das gemeinsame Benutzen von Spritzen beim Drogenkonsum ist riskant. Tränenflüssigkeit, Speichel, Schweiß, Urin und Kot dagegen transportieren keine Viren. Küssen ist daher im Prinzip ungefährlich. Es sei denn, beide Liebenden haben eine offene Wunde im Mund; dann können sie das Virus möglicherweise über das Blut austauschen.

Den besten Schutz vor HIV bieten Kondome

Analsex ohne Kondom ist ein Risiko für beide: Der eine kann das Virus über kleinste Verletzungen in der empfindlichen Darmschleimhaut aufnehmen. Der andere kann es über die Schleimhäute an Eichel und Vorhaut beziehungsweise Harnröhreneingang bekommen. Auch ungeschützter Vaginalsex birgt Risiken: Ansteckende Samenflüssigkeit kann über kleinste Verletzungen in der Scheidenwand leicht in die Blutbahn gelangen. Der umgekehrte Ansteckungsweg von der Frau zum Mann ist auch möglich: Nach Angaben der Deutschen Aids-Hilfe kann die vaginale Schleimhaut viele HI-Viren enthalten, was ein Risiko für den eindringenden Partner darstellt.

Wenn die Frau ihre Regel hat, können beide Partner nicht vorsichtig genug sein: Die Schleimhaut in der Vagina ist dann besonders gereizt, der Muttermund etwas geöffnet - ein weit aufstehendes Tor also für Viren. Umgekehrt steckt infektiöses Menstruationsblut, das in die Blutbahn des Mannes gelangt, diesen wahrscheinlich an. Was schützt, ist einzig ein hochwertiges Kondom. Öl und Fett übrigens zersetzen das Gummi - daher sollten Gleitmittel nicht öl- und fetthaltig sein.

Vorsicht bei One-Night-Stands

Beim Oralverkehr sollten Paare darauf achten, kein Sperma oder Menstruationsblut in den Mund gelangen zu lassen. Das gilt vor allem dann, wenn unklar ist, ob der Partner HIV-positiv ist - also bei One-Night-Stands, anonymen Kontakten oder Beziehungen, die erst seit kurzem bestehen.

 

Viele andere schöne Dinge können Paare bedenkenlos miteinander genießen: gemeinsam baden. Küssen. Kuscheln. Einander beim Petting Gutes tun - bis zum Höhepunkt. All das ist völlig gefahrlos, solange kein Sperma oder Blut in den Mund, in die Augen, auf Schleimhäute oder Wunden kommt. Bei der gemeinsamen Zahnbürste jedoch sollte die Liebe aufhören. Eine Ansteckung ist zwar unwahrscheinlich, aber hier gilt: Sicher ist sicher.

 

Quelle: 

 

stern.de

avatar Giovanni Mària

Autor: Giovanni Mària, International Traffic Manager

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3 Kommentare


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Abgemeldeter Nutzer
am 29.11.15

Nicht vergessen sollte man, dass es auch noch andere Übertragungswege gibt. Denke da an die Übertragung von Mutter zu Kind, bestimmte Medikamente, Operationen (bei geplanten Operationen kann übrigens spätestens vier Wochen vor der OP Eigenblut abgegeben werden) oder Drogenkonsum, wenn mehrere Personen das gleiche Spritzbesteck benutzen:

https://www.gib-aids-keine-chance.de/wissen/aids_hiv/andere_wege_der_hiv-uebertragung.php


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Abgemeldeter Nutzer
am 30.11.15

Hallo Loreley ,

danke für diese Ergänzung.

Ich poste das gleich mal hier in Auszügen:

HIV-Übertragung beim intravenösen Drogenkonsum

Menschen, die sich Drogen spritzen, haben ein sehr hohes Infektionsrisiko, wenn sie ein bereits von einer anderen Person benutztes Spritzbesteck verwenden. Hierbei kann HIV aus infektiösen Blutresten in der Spritze direkt in die Blutbahn eindringen. In feuchten Blutresten im Inneren einer Spritze hält sich das Virus unter Umständen mehrere Tage! Ein Infektionsrisiko besteht auch beim Aufteilen der Drogen mit Hilfe gebrauchter Spritzbestecke und beim Verwenden gebrauchten Zubehörs (Löffel, Filter, Tupfer). Außerdem kann man sich beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzbestecken und Zubehör sehr leicht mit Hepatitisviren (insbesondere Hepatitis C) infizieren, die Leberentzündungen verursachen und langfristig zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen können

Medizinische Behandlung mit Blut und Blutprodukten Bei Blutplasmaprodukten ist in Deutschland durch die Herstellung sichergestellt, dass sie kein HIV enthalten. Blutspenden werden in der Bundesrepublik durchweg sehr genau auf eine ganze Reihe von Erkrankungen hin, beispielsweise auf Hepatitis B und C, Syphilis und auf HIV überprüft, so dass hier nur ein äußerst geringes Restrisiko durch den Zeitraum zwischen einer eventuellen Ansteckung des Spenders und der Nachweisbarkeit von HIV-Antikörpern oder Virusbestandteilen besteht.

Für eine medizinische Behandlung mit Blut oder Blutprodukten auf Reisen sollten Patienten nach Möglichkeit einen Behandlungsort mit so hohen Sicherheitsstandards wie Deutschland wählen.

Quelle: https://www.gib-aids-keine-chance.de/wissen/aids_hiv/andere_wege_der_hiv-uebertragung.php

LG

Andrea


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Abgemeldeter Nutzer
am 01.12.15

Tipps, was man machen soll, wenn z. B. das Kondom geplatzt ist, gibt es hier:

zeit.de

LG

Verena

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