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Patienten Rheumatoide Arthritis
Früh reagieren und Medikamente richtig dosieren
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Abgemeldeter Nutzer
Rheumatologische Praxis Prof. Dr.med. Nüßlein
Rheumatologie in Nürnberg - Bayern
Ich bin Stanislaw
Ich bin, seit den zwanzig Jahren krank an Rhematische Arthritis. Früher habe ich jede Woche eine Spritze Enbrel gehabt.
Rhemafaktor bei mir war zu hoch 360 -380 IU/ml und ich fühlte mich miserabel.
Sei 3 Monaten spritze ich zweite Woche Cimzia 200mg. Jetzt und jetzt fühle ich mich weitaus besser. Ich beauftrage alle mit diesen Injektionen.
MfG Stanislaw
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Hallo Stanislaw Alker,
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Andrea
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Rheuma-Schmerzen in den Griff bekommen
Heilbar ist die rheumatoide Arthritis zwar nicht. Aber je früher sie behandelt wird, umso leichter lässt sich damit leben
(...)
Immunsystem greift Gelenke an
Die rheumatoide Arthritis zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet: Das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem, auto: griechisch „selbst“) richtet sich gegen körpereigene Strukturen – beim Rheuma gegen die Innenhaut der Gelenke. Und zwar vorwiegend der kleinen Gelenke an Händen oder Füßen, während große Gelenke, etwa Hüfte oder Knie, seltener betroffen sind. Infolge der Attacke schwillt die Gelenkinnenhaut an und produziert ein entzündliches Sekret, sodass sich ein Erguss bildet und das Gelenk anschwillt. Nach einiger Zeit entstehen Wucherungen, die auf Knorpel, Knochen und Bänder übergreifen. Ohne Behandlung kann es auf Dauer zu schweren Gelenkschäden bis hin zu Deformierungen mit ausgeprägten Fehlstellungen, etwa der Finger, kommen. Die Gründe für die immunologische Fehlsteuerung liegen im Dunkeln.
„Tabakrauchen spielt mit Sicherheit eine wichtige Rolle“, sagt Christoph Fiehn. „Daneben werden viele andere Faktoren diskutiert, etwa Infektionen, aber auch erbliche Einflüsse.“ Besonders kritisch ist, dass die Entzündungsstoffe nicht vor den Gelenken haltmachen. Sie greifen auch die Innenwände der Blutgefäße an – was dazu führt, dass Rheumakranke ein erhöhtes Risiko haben, Arterienverkalkungen (Arteriosklerose) zu entwickeln. Mögliche Folgen sind Krankheiten wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das Risiko ist allerdings umso geringer, je früher das Rheuma erkannt und richtig behandelt wird.
Rheuma und Typ-1-Diabetes: beides Autoimmunerkrankungen
Regina F. war mit dem Begriff „Autoimmunerkrankung“ bestens vertraut. Nicht nur, weil sie als Arzthelferin viel über Krankheiten weiß. Sie hat seit ihrem zwölften Lebensjahr Typ-1-Diabetes, der ebenfalls zu den Autoimmunkrankheiten zählt. Beim Typ-1-Diabetes zerstört das Immunsystem die Zellen der Bauchspeicheldrüse, in denen Insulinproduziert wird. „Es gibt verschiedene Autoimmunkrankheiten, die gehäuft zusammen auftreten“, sagt Christoph Fiehn. „Dazu gehören zum Beispiel Typ-1-Diabetes und die Zöliakie. Rheuma ist aber bei Menschen mit Typ-1-Diabetes im Allgemeinen nicht häufiger als bei Nicht-Diabetikern.“
Etwas anders sieht es beim Typ-2-Diabetes aus. Denn der geht häufig mit Übergewicht einher – und übergewichtige Menschen sind auch anfälliger für eine rheumatoide Arthritis. „Der Grund dafür sind vermutlich Entzündungsbotenstoffe, die im Fettgewebe, vor allem im Bauchfett, gebildet werden“, sagt Fiehn.
Warnzeichen nicht ignorieren
Erste Warnzeichen einer rheumatoiden Arthritis sind meist Schmerzen in den Fingern und Handgelenken, die typischerweise morgens am schlimmsten sind. Es können aber auch die Füße betroffen sein, so wie bei Regina F. „Die Beschwerden sind in der Regel beidseitig und können über Stunden anhalten“, sagt Rheumatologe Fiehn. Die Gelenke sind zudem häufig geschwollen und steif, sodass bestimmte Bewegungsabläufe, wie etwa das Knöpfen eines Hemdes, zu einer großen Anstrengung werden – manche Betroffene müssen den Wecker früher stellen, wenn sie rechtzeitig in der Arbeit sein wollen.
Dazu gesellen sich bei einer rheumatoiden Arthritis oft unspezifische Symptome, die eine Folge des Entzündungsprozesses im Körper sind. Betroffene fühlen sich zum Beispiel müde und erschöpft, haben leichtes Fieber oder verlieren Gewicht. „Bei solchen Warnsignalen sollte man möglichst bald zum Arzt gehen“, rät Fiehn. Erhärtet sich der Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis, ist eine rasche Überweisung zum Rheumatologen der nächste, wichtige Schritt.
Früh reagieren und Medikamente richtig dosieren
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische Erkrankung, also nicht heilbar. Doch eine frühzeitige, fachgerechte Therapie kann verhindern, dass die Entzündung und die Gelenkschäden fortschreiten. Die Basis der Behandlung sind Medikamente. Ärzte setzen dabei normalerweise auf eine Kombination mehrerer Mittel. Die einen lindern die Schmerzen, andere unterdrücken die Entzündung oder dämpfen das Immunsystem.
Schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkstoffe erleichtern vor allem zu Beginn einer Behandlung das Leben. Die tragende Säule der Behandlung sind aber die sogenannten Basistherapeutika. Diese Medikamente entfalten ihre Wirkung erst nach einigen Wochen, greifen aber direkt in den zerstörerischen Prozess im Gelenk ein – und bringen ihn idealerweise zum Stillstand.
Wenn Diabetiker an einer rheumatoiden Arthritis erkranken, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Hausarzt oder Diabetologen und dem Rheuma-Spezialisten wichtig. Denn es gilt auf mögliche Neben- und Wechselwirkungen der eingesetzten Medikamente zu achten. „Besonders aufmerksam müssen Diabetiker sein, die wegen des Rheumas mit Kortison behandelt werden“, sagt die Düsseldorfer Diabetologin Dr. Jolanda Schottenfeld-Naor. „Kortison ist ein sehr wirksamer Entzündungshemmer, treibt aber auch den Blutzucker hoch.“ Deswegen müssen die Zuckerwerte häufiger als sonst kontrolliert werden. Oft muss auch die Dosis der Diabetestabletten beziehungsweise des Insulins erhöht werden.
Auch Schmerztabletten sind laut Schottenfeld-Naor mitunter problematisch, etwa weil sie die Nierenfunktion beeinträchtigen oder das Herzinfarktrisiko erhöhen können. Besonders dann, wenn die Organe infolge eines langjährigen Diabetes bereits vorgeschädigt sind.
Umso wichtiger also, die Arthritis so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen und auf Schmerzmittel verzichten zu können. Das „Arsenal“ der Rheumamedikamente hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Spezialisten können heute in Fällen, in denen die herkömmlichen Basistherapeutika nicht ausreichend wirken, auf sogenannte Biologika zurückgreifen. Das sind Wirkstoffe, die die zerstörerischen Immun-Prozesse im Gelenk aufhalten – allerdings mit dem Nachteil, dass sie gespritzt werden müssen und zudem sehr teuer sind.
Für manche Patienten kann auch ein vorübergehender Aufenthalt in einer Rheumaklinik sinnvoll sein. Die Münchnerin Eva K. ist ein Beispiel dafür. Die 54-Jährige leidet nicht nur an rheumatoider Arthritis, sondern auch an Typ-2-Diabetes. Weil es bei ihr „fast unmöglich“ gewesen sei, die Therapien gegen Diabetes und Rheuma unter einen Hut zu bringen, überwies ihr Arzt sie für drei Wochen in eine Fachklinik. Zeit genug für die Ärzte dort, eine Medikamenten-Kombination zu finden, die wirkte und keine Probleme machte – und Zeit genug auch für Eva K., sich mit ihrem Rheuma auseinanderzusetzen und zu erfahren, wie sie mit ihrer Gelenk-Erkrankung künftig besser umgehen konnte.
Übungen für bewegliche Gelenke
„Nachdem ich jahrelang Schmerzen hatte, haben mir die Wochen in der Klinik unglaublich gut getan“, erinnert sich Eva K. „Die Ergotherapeuten haben mir Übungen gezeigt, die meine Gelenke beweglich halten, und ich kenne jetzt viele Hilfsmittel, die mich im Alltag entlasten.“ Regelmäßige Bewegung ist bei rheumatoider Arthritis sehr wichtig. Sie sollte jedoch so „dosiert“ sein, dass sie den Patienten unterstützt, aber nicht überfordert. Die Rheuma-Liga, eine bundesweite Selbsthilfeorganisation, bietet zum Beispiel an vielen Standorten ein spezielles Funktionstraining an, das vom Arzt verordnet und von der Kasse bezahlt wird.
Wer fit genug ist, sollte natürlich auch sonst für regelmäßige Bewegung sorgen: etwa spazieren gehen, schwimmen, Rad fahren oder walken. Rheumatologe Fiehn empfiehlt seinen Patienten, auch auf ihre Ernährung zu achten und sich etwa mit Fleisch und Wurst zurückzuhalten, weil Inhaltsstoffe daraus den Schmerz verstärken können. Eva K. beherzigt diese Ratschläge. Sie ernährt sich heute gesünder und hält gewissenhaft alle Vorsorgetermine ein. „Mit gleich zwei chronischen Krankheiten zu leben ist zwar etwas, worauf ich, offen gesagt, sehr gut verzichten könnte“, sagt sie. „Aber ich will den Diabetes und das Rheuma nicht nur als lästige Begleiter betrachten. Sondern arbeite tagtäglich daran, dass wir drei so gut wie möglich harmonieren!“
Quelle: diabetes-ratgeber.net