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Freiverkäufliche Medikamente: Risiken und Nebenwirkungen
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koechli2606
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koechli2606
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Hier etwas mehr über Ibuprofen:
http://www.gesundheit.de/medizin/wirkstoffe/schmerzmittel/ibuprofen
Ibuprofen
Ibuprofen ist neben Diclofenac und Acetylsalicylsäure eines der meist eingesetzten sogenannten „sauren“ Schmerzmittel. Dank seiner sauren Beschaffenheit wirkt Ibuprofen im Gegensatz zu Substanzen wie Paracetamol oder Metamizol nicht nur gegen Schmerz, sondern auch gegen Entzündungen, denn diese dringen nicht so gut in das entzündete und dadurch angesäuerte Gewebe ein.
Wirkung von Ibuprofen
Ibuprofen kommt zum Einsatz, um leichte bis mittlere Schmerzen zu stillen und um Entzündungen Einhalt zu gebieten - beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen, welche sich durch schmerzhafte Gelenksentzündungen äußern. Zudem wirkt Ibuprofen fiebersenkend, wird zu diesem Zweck aber kaum therapeutisch angewandt.
Ibuprofen zählt zur Klasse der nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR), im Gegensatz zu beispielsweise Cortison. Der Wirkstoff Ibuprofen ist zudem ein Vertreter der Nichtopioid-Analgetika, gehört damit zur Gruppe der (anders als Opioide) nicht suchtauslösenden und weltweit häufig eingesetzten Cyclooxygenase-Hemmstoffen.
Die Wirkung von Ibuprofen beruht darauf, dass die Cyclooxygenase behindert wird. Deshalb werden die sogenannten Prostaglandine, die entzündungsfördernd, schmerzauslösend und fiebersteigernd wirken, nur noch vermindert nachgebildet.
Einsatzgebiete von Ibuprofen
Besonders oft eingesetzt und ursprünglich entwickelt wurde Ibuprofen zur Behandlung von rheumatischen Gelenkserkrankungen. Es lindert die Entzündung, Schwellung und den Schmerz bei Arthrosen, rheumatoider Arthritis und Gicht. In niedrigerer Dosis hilft Ibuprofen auch gut gegen Kopfschmerzen und Migräne sowie bei Zahnschmerzen oder Regelschmerzen.
Ebenfalls zum Einsatz kommt Ibuprofen bei Muskelschmerzen und Sportverletzungen wie Zerrungen und Bänderrissen, alternativ hilft hier Diclofenac. Weitere Gebiete der Anwendung sind Schmerzstillung bei akuter Mittelohrentzündung, Mandelentzündung oder bei Sonnenbrand.
Ibuprofen: Dosierung
Ibuprofen wird in verschiedensten Darreichungsformen vertrieben. Es steht als Tablette, Kapsel, Zäpfchen, Saft, Granulat oder Salbe zur Verfügung. Das Medikament ist in unterschiedlichen Dosierungen im Handel, die niedrigen sind frei in der Apotheke erhältlich. Ibuprofen in Dosen über 400mg sind rezeptpflichtig.
Das Spektrum der Wirkung von Ibuprofen hängt von der Dosis ab: Geringere Dosen zwischen 200 und 800mg bei Erwachsenen wirken vor allem schmerzstillend und fiebersenkend. Erst bei höheren Dosierungen bis zu 2400mg täglich kommt die entzündungshemmende Wirkung zum Tragen. Die eingenommenen Mittel bleiben etwa zwei bis drei Stunden in gleicher Konzentration im Blut, danach nimmt die Wirkung ab. Größtenteils werden die Abbauprodukte über die Niere ausgeschieden, teilweise auch über die Leber.
Im Gegensatz zur verwandten Acetylsalicylsäure kann nach Rücksprache mit einem Arzt Ibuprofen auch bei Kindern angewandt werden. Ein Behandlungsgrund liegt beispielsweise bei Frühgeborenen vor. Um deren noch unreifes Herz zu unterstützen, hilft man den oft noch persistierenden Ductus arteriosus Botalli, eine Verbindung zwischen venösem und arteriellem System, mit Hilfe von Ibuprofen zu verschließen.
Ibuprofen: Nebenwirkungen
Häufig kommt es bei Ibuprofen zu Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Selten treten Schwindel, Kopfschmerzen und ein reversibler Verlust der Sehschärfe auf.
So wie durch die verwandten Cyclooxygenase-Hemmer Acetylsalicylsäure und Diclofenac, kann auch die häufige Anwendung von Ibuprofen zu Magenblutungen bis hin zu einem Magendurchbruch führen. Denn durch die Hemmung der Cyclooxygenase wird nicht nur die Produktion von ungewollten entzündungsfördernden Prostaglandine vermindert. Auch die Prostaglandine, die normalerweise den Magen schützen, fallen aus, was den Magen sehr sensibel auf die dort enthaltenen Verdauungsenzyme und die eigene Magensäure macht.
Aufgrund dessen sollte eine länger andauernde Ibuprofen-Therapie nur in Kombination mit einem Magenschutz durchgeführt werden. Empfehlenswert sind hierzu Medikamente, welche die Produktion von Magensäure vermindern, zum Beispiel Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol. Zudem hilft es den Magen zu schützen, wenn man diese Medikamente nicht nüchtern einnimmt.
Von einer parallelen Therapie mit steroidalen Schmerzmitteln wie Cortison wird abgeraten, weil diese das Blutungsrisiko noch zusätzlich erhöhen würde. Vorsicht ist zudem geboten bei Patienten mit bekannten entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn, da das Einnehmen von Ibuprofen einen akuten Schub dieser Krankheiten auslösen kann.
Ibuprofen: Wechselwirkungen
Außerdem hat Ibuprofen eine hemmende Wirkung auf die Zusammenlagerung von Blutplättchen, ähnlich der Wirkung von Acetylsalicylsäure. Deshalb besteht eine verstärkte Blutungsgefahr. Die gleichzeitige Einnahme von anderen Gerinnungshemmern wie Marcumar® kann daher bedenklich sein.
Paradoxerweise wird dennoch die Wirkung von anderen Blutplättchen-Hemmern wie Acetylsalicylsäure bei gleichzeitiger Einnahme durch eine Konkurrenz am gleichen Rezeptor herabgesetzt. Das kann zu vermehrten Thromben und Embolien führen. Wegen der schwer einzuschätzenden Wirkung auf die eigene Blutgerinnung, sollte man den behandelnden Arzt vor operativen Eingriffen unbedingt über die vorherige Einnahme von Schmerzmitteln aufklären.
Ibuprofen in der Schwangerschaft
Auch von Problemen mit ungewollten Verlängerungen einer Schwangerschaft im Rahmen der Prostaglandin-Einnahme wird berichtet: Manche Prostaglandine wirken Wehen fördernd. Werden diese vermindert gebildet, setzen dementsprechend auch die Wehen erst verspätet ein.
Der Lehrmeinung entsprechend scheint die Behandlung von rheumatoider Arthritis, in einer niedrigen Dosierung bis 600mg täglich, auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sicher zu sein. Andere Ärzte sehen eine Schwangerschaft als klare Kontraindikation für eine Therapie mit Ibuprofen. Im jeweiligen Einzelfall wird deshalb dringend geraten, noch mal mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.
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Ibuprofen: Gegenanzeigen
Seltener kommt es zum sogenannten „Aspirin-Asthma“, das auch bei der Einnahme der Schmerzmittel Ibuprofen und Diclofenac auftreten kann. Dadurch, dass vermindert Prostaglandine gebildet werden, wandelt der Körper die Ausgangssubstanz in Leukotriene um. Diese lösen Hustenreiz aus und verengen die Lunge.
Auch Patienten, welche eine belastete Niere haben, müssen bei der Einnahme von Ibuprofen und anderen Cyclooxygenasehemmern vorsichtig sein, da sich auch die Nierengefäße verengen, wenn weniger Prostaglandine gebildet werden. Das kann eine sowieso schon niedrige Nierenfunktion noch weiter vermindern und schlimmstenfalls zur Dialysepflichtigkeit führen. Die Einnahme von Ibuprofen bei bestehender Nierenerkrankung muss deshalb sorgsam überwacht werden.
Ähnliches gilt zu beachten bei Lebererkrankungen, da ein Teil des Medikaments über die Leber verstoffwechselt wird. Abzuraten ist deshalb von Alkoholkonsum während der Behandlung, da dieser die Leber zusätzlich belastet. Regelmäßige Kontrollen der Nieren- und Leberwerte bei längerfristiger Einnahme von Ibuprofen sind deshalb wichtig.
Bei gleichzeitiger Lithiumtherapie muss man den Plasmaspiegel dieses Antidepressivums besonders vorsichtig kontrollieren, da die Lithiumausscheidung in der Niere durch die Ibuprofen-Einnahme verringert wird. Gleiches gilt für eine Therapie mit dem Antiepileptikum Phenytoin, dieses wird in Anwesenheit von Ibuprofen verlangsamt abgebaut.
Aktualisiert: 19.04.2016 – Autor/Quelle: Julia Völker
Mehr zum Thema: http://www.gesundheit.de/medizin/wirkstoffe/schmerzmittel/ibuprofen
Brombaer
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Halloli,
ich bekomme von meinen Ärzten sowohl Ibuprofen als auch Paracetamol.
Ibuprofen von meinem Zahnarzt, wenn er was blutendes an meinen Zähnen gemacht hat (z.B. Implantat) mit der Begründung, dass es gegen eine mögliche Entzündung hilft und nicht wie Paracetamol blutverdünnend wirken würde oder wie der oben stehende Artikel verrät, Iboprofen blutverdickend wirkt.
Hingegen bei Regelbeschwerden (Menstruation) bevorzuge ich Paracetamol wegen des besser fliessenden Blutes.
Ansonsten, wenn der Kopfschmerz zu stark wird (äußerst selten der Fall) nehme ich eine Aspirin Brausetablette mit Orangengeschmack.
Ich stehe dazu eher den Schmerz auszuhalten als Schmerzmittel einzunehmen und schon garnicht als Dauergabe. Wenn ein Schmerz nicht nach ein bis zwei Tagen weg ist, frage ich erstmal meinen Hausarzt oder wenn der Schmerz lokalisierbar ist, ggf. einen Facharzt (z.B. Zahn oder Gynäkologe).
Gruss ... Sabine
PS: Schade Silkelein - ich fände Einschätzung echt hilfreich, da Du das Wissen durch deine Ausbildung und Berufspraxis hast, was wir, als Patienten oder Artikelleser, nur (äußerst) begrenzt haben. Besonders würde mich interessieren, wo Du von welchem Schmerzmittel abräts, weil es kontraproduktiv für die Schmerzhemmung ist.
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Ich lebe mit, aber nicht für meinen Diabetes.
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Sehe das ähnlich wie Brombaer und wundere mich gerade, was hier so "abgeht".
Silkelein
Silkelein
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Brombaer, ich habe mir geschworen, keine genauen Stellungsnahmen mehr in Foren zu tätigen, da ich entweder einigen Pharmakonzernen auf den Schlips trete, oder Patienten etwas sage, was ich aus der Ferne nicht beurteilen kann.
Es ist immer schwer, einen Rat zu geben, wenn man Diagnosen, Befunde und Allergien, sowie frühere Einnahmen von Medikamenten eines Patienten kennt. Ich kann somit und werde auch nur noch sagen, was ich für mich persönlich befürworte.
Brombaer
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Brombaer
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Hallo Silkelein,
danke, dass Du Dich zurückgemeldest hast.
Ich kann Deine Einstellung gut verstehen. Ich bin Leiterin einer Selbsthilfegruppe insulinpflichtiger Diabetiker und da wollen meine Teilnehmer öfters mal von mir medizinische Einschätzungen, die ich nicht gebe, da ich keinen medizinischen Fachberuf ausübe und sonst in rechtliche Schwierigkeiten kommen kann.
Ich denke jedes Schmerzmittel hat seine Vor- und Nachteile und gerade bei Schmerzmitteln kläre ich das lieber mit meinem behandelnden Arzt, der mich, meine Krankheiten und Symptome kennt. Da stehe ich voll hinter Dir. Ich werde Deine Kommentare bezogen auf Medikamente und Behandlungsmethoden aber mit besonderer Aufmerksam und Achtung lesen, da ich jetzt weiss, dass da eine Fachfrau hintersteht.
Viele liebe Grüße ... Sabine
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koechli2606
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koechli2606
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Weiteres zu Ibuprofen:
http://medikamente.netdoktor.de/wirkstoffe/ibuprofen/
Ibuprofen
Der Wirkstoff Ibuprofengehört zu den bekanntesten Mitteln gegen leichte bis mäßig starke Schmerzen, Fieber und Entzündungen. Er ist einer der meistgekauften Wirkstoffe zur rezeptfreien Schmerzbehandlung und gilt als sicher und gut verträglich. In einigen Fällen verursacht Ibuprofen Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden. Bei bestimmten Patientengruppen wie Kindern und Jugendlichen sollte die Ibuprofen-Dosierung verringert werden. Hier lesen Sie alles Wichtige über den Wirkstoff Ibuprofen, Wirkung und Nebenwirkungen.
Ibuprofen Inhaltsverzeichnis
- Wirkungsweise
- Anwendungsgebiete
- Richtige Anwendung
- Nebenwirkungen
- Wichtige Hinweise
- Abgabevorschriften
- Geschichte
- Medikamente mit diesem Wirkstoff
So wirkt Ibuprofen
Der Wirkstoff Ibuprofen zählt genauso wie Acetylsalicylsäure (ASS) und Diclofenac zur Gruppe der nicht-steroidalen Entzündungshemmer/Antirheumatika (NSAR), die weltweit zu den am häufigsten verordneten Medikamenten gehören. In Deutschland ist Ibuprofen der am häufigsten verordnete Vertreter dieser Wirkstoffgruppe. Er hemmt primär die Bildung von Prostaglandinen – das sind entzündungsvermittelnde Gewebshormone, die auch an der Entstehung von Fieber und Schmerzen beteiligt sind. In der Folge stellt sich ein entzündungshemmender, schmerzlindernder und leicht fiebersenkender Effekt ein. Diese Wirkung hält etwa vier bis sechs Stunden an. Der Wirkstoff wird durch die Leber verstoffwechselt und ist nach einer bis zweieinhalb Stunden über die Nieren zur Hälfte ausgeschieden (Halbwertszeit).
Wann wird Ibuprofen eingesetzt?
Ibuprofen wird zur Behandlung von leichten und mäßig starken Schmerzen eingesetzt, so zum Beispiel bei Schmerzen des Bewegungsapparates (wie Muskelschmerzen, Gelenkbeschwerden), Kopfschmerzen und Migräne sowie Zahnschmerzen. Als Einzelpräparat oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen wird das entzündungshemmende Schmerzmittel auch bei Erkältung und grippalen Infekten verwendet.
Ibuprofen ist sowohl zur kurzfristigen Selbstmedikation als auch zur ärztlich überwachten langfristigen Therapie geeignet.
So wird Ibuprofen angewendet
Ibuprofen wird häufig in Form von Tabletten oder Retardtabletten angewendet. Bei Kindern wird gerne auf einen aromatisierten Ibuprofen-Saft oder auf Ibuprofen-Zäpfchen, welche besonders schnell in den Blutkreislauf aufgenommen werden, zurückgegriffen. Daneben gibt es auch Brausegranulat und Ampullen (zur Injektion) mit diesem Wirkstoff.
Speziell für Sportler und Menschen mit Schmerzen des Bewegungsapparates (wie Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen) stehen mit Ibuprofen-Gel (häufig als Ibuprofen-Schmerzgel bezeichnet) und Ibuprofen-Salbe Optionen zur Verfügung, die eine lokale Anwendung einer hohen Wirkstoffdosis ermöglichen. Der Stoffwechsel des Körpers wird dadurch weniger belastet als bei oraler Einnahme des Wirkstoffes. Das senkt das Risiko für Nebenwirkungen.
Ibuprofen Dosierung
Die Ibuprofen-Dosierung der einzelnen Darreichungsformen variiert. So gibt es zum Beispiel Tabletten mit je 200, 400 oder 600 mg Wirkstoff. Von der Dosisstärke hängt es ab, wie oft und in welcher Menge ein Präparat angewendet werden soll und darf. Genaue Angaben dazu finden sich im Beipackzettel (Packungsbeilage).
Welche Nebenwirkungen hat Ibuprofen?
Der erwünschte Effekt der Schmerzstillung, Fiebersenkung und Entzündungshemmung kann begleitet werden durch Nebenwirkungen – Ibuprofen hemmt die Produktion der schützenden Schleimschicht des Magen-Darm-Trakts, vor allem des Magens. Dies kann unter anderem Sodbrennen, Bauchschmerzen, Erbrechen und sogar die Bildung von Magen-Darm-Geschwüren auslösen. Solche Magen-Darm-Beschwerden (gastrointestinale Beschwerden) sind typische und häufige Nebenwirkungen von NSAR. Weitere unerwünschte Wirkungen dieser Stoffgruppe sind zum Beispiel Überempfindlichkeitsreaktionen, Blutbildungsstörungen sowie Funktionsstörungen von Leber oder Niere.
Um Nebenwirkungen zu vermeiden, sollten NSAR generell in der niedrigsten Dosierung, die den gewünschten Effekt hat, angewendet werden. Außerdem sollte die Anwendungsdauer so kurz wie möglich sein.
Ist eine Langzeitanwendung des Entzündungshemmers und Schmerzmittels notwendig, kann der Arzt als Magenschutz zusätzliche Medikamente verordnen. In der Praxis kommen dazu häufig Protonenpumpenhemmer zum Einsatz.
Ibuprofen-Überdosierung
Wer eine Überdosis Ibuprofen einnimmt, muss mit verstärkten Nebenwirkungen (vor allem Magen-Darm-Beschwerden) rechnen. Es können sogar innere Blutungen auftreten. Außerdem werden Nieren und Leber unter Umständen stark geschädigt.
Was ist bei der Einnahme von Ibuprofen zu beachten?
Das Schmerz- und Fiebermittel sollte (so wie andere NSAR) bei folgenden Beschwerden nicht eingenommen werden:
- Vorbestehende Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre, Entzündungen im Magen und Darm-Bereich, einschließlich Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Darmerkrankungen)
- Eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion
- Unverträglichkeiten gegenüber anderen Wirkstoffen aus der Gruppe der NSAR
- Asthma und andere chronische Atemwegserkrankungen
Ibuprofen-Wechselwirkungen
Wer mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) zur Gerinnungshemmung behandelt wird, sollte das Schmerzmittel nur mit Vorsicht anwenden – die „blutverdünnende“ Wirkung von ASS kann verringert sein.
Vorsicht geboten ist auch bei der gleichzeitigen Anwendung von Wirkstoffen, die nur in einem engen Dosisbereich sicher angewendet werden können (geringe therapeutische Breite), und Ibuprofen – Wirkung und Nebenwirkungen der anderen Wirkstoffe können drastisch zunehmen. Das gilt zum Beispiel für Digoxin (Herzmittel), Lithium (psychische Erkrankungen) und Phenytoin (Epilepsie).
Darüber hinaus können alle NSAR die Wirkung von oralen Diabetes-Medikamenten verstärken und jene von harntreibenden Mitteln (Diuretika) verringern.
Ibuprofen und Alkohol
Mediziner empfehlen, während der Anwendung von Ibuprofen Alkohol zu meiden. Anderenfalls kann es zu unvorhersehbaren Wechselwirkungen und verstärkten Nebenwirkungen kommen.
Ibuprofen: Schwangerschaft und Stillzeit
Während des ersten und zweiten Drittels der Schwangerschaft kann Ibuprofen vorübergehend angewendet werden. Vorher sollte jedoch Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden, so wie generell jede Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft mit dem Arzt besprochen werden sollte. Im letzten Drittel der Schwangerschaft sind alle NSAR zu meiden.
In der Stillzeit kann das Schmerz- und Fiebermittel in Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. In Untersuchungen an Frauen, die während der Stillzeit Ibuprofen eingenommen hatten, konnten keine Nebenwirkungen beim Kind beobachtet werden. Außerdem kann das Schmerz- und Fiebermittel auch bei Säuglingen selbst auf ärztliche Anordnung angewendet werden.
So erhalten Sie Medikamente mit Ibuprofen
Der Wirkstoff Ibuprofen ist in Form von Tabletten, Schmelztabletten, Weichkapseln, Trinkgranulat, Saft und Zäpfchen bis zu einer Dosierung von 400 Milligramm (für Erwachsene) rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Präparate mit einer Ibuprofen-Dosierung ab 400 Milligramm sowie Präparate zur Injektion sind rezeptpflichtig.
Seit wann ist Ibuprofen bekannt?
Ibuprofen wurde Anfang der 1960er Jahre von einem britischen Unternehmen entwickelt und patentiert. 1969 kam es dort als rezeptpflichtiges Medikament gegen Rheumatoide Arthritis auf den Markt. Etwa 15 Jahre später waren erstmals rezeptfreie Ibuprofen-Präparate in Großbritannien erhältlich. In Deutschland wurden 1989 Tabletten mit 200 Milligramm, danach auch Tabletten mit 400 Milligramm Ibuprofen rezeptfrei.
Weitere interessante Fakten zu Ibuprofen
Das Schmerzmittel ist Bestandteil zahlreicher Präparate zur Selbstmedikation von Kopfschmerzen und Migräne. Hierzu wird der Wirkstoff häufig als Salz der körpereigenen Aminosäure Lysin eingesetzt (Ibuprofen-Lysinat), wodurch er schneller aufgenommen wird. Das beschleunigt den Wirkungseintritt. In Studien wurde dieser Effekt bestätigt. Bei der Selbstmedikation ist aber zu beachten, dass man diese schnellere Aufnahme und Wirkung nur bei Einnahme des Medikaments auf nüchternen Magen erzielen kann.
Dieser Informationstext erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Angaben sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und stellen keine Kauf- oder Anwendungsempfehlung dar. Diese Informationen ersetzen auch nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
Medikamente mit diesem Wirkstoff
Der Wirkstoff ist unter anderem in folgenden Medikamenten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
koechli2606
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koechli2606
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Weiteres zu Paracetamol:
http://medikamente.netdoktor.de/wirkstoffe/paracetamol/
Paracetamol
Paracetamolgehört zu den wichtigsten Wirkstoffen gegen Schmerzen und Fieber. Er wurde in den USA und Deutschland entwickelt und ist inzwischen in zahlreichen Medikamenten enthalten. Das nicht-opioide Schmerzmittel (Analgetikum) gilt allgemein als gut verträglich. Nach Ibuprofen-Präparaten sind Präparate mit Paracetamol die meistgekauften rezeptfreien Schmerzmittel (rezeptfrei sind Packungen mit maximal zehn Gramm Paracetamol). Schwangerschaft und Stillzeit sind keine Ausschlusskriterien für die Anwendung. Bei entsprechend verringerter Dosierung kann das Schmerz- und Fiebermittel prinzipiell in jedem Alter gegeben werden. Hier lesen Sie alles Wichtige über die Wirkung von Paracetamol, Nebenwirkungen und Anwendung.
Paracetamol Inhaltsverzeichnis
- Wirkungsweise
- Anwendungsgebiete
- Richtige Anwendung
- Nebenwirkungen
- Wichtige Hinweise
- Abgabevorschriften
- Geschichte
- Medikamente mit diesem Wirkstoff
So wirkt Paracetamol
Der genaue Wirkmechanismus des Schmerz- und Fiebermittels ist bis heute nicht bekannt. Wissenschaftliche Studien zeigten aber mehrere potentiell sich steigernde Effekte auf den Körper, welche den schmerzstillenden und fiebersenkenden Effekt erklären.
Anders als die ebenfalls als Schmerz- und Fiebermittel eingesetzten Wirkstoffe Acetylsalicylsäure und Ibuprofen gehört Paracetamol nicht zu den sogenannten „sauren Nicht-Opioid-Analgetika“: Diese reichern sich bevorzugt im akut entzündeten Gewebe, in der Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts und in der Nierenrinde an und besitzen gute entzündungshemmende Eigenschaften. Paracetamol dagegen ist ein sogenanntes „nichtsaures Nicht-Opioid-Analgetikum“: Als solches findet es sich nicht in den oben genannten Körperregionen, sondern in relativ hoher Konzentration im zentralen Nervensystem (Rückenmark und Gehirn). Dort hemmt der Wirkstoff eine bestimmte Unterform eines Enzyms (COX-3), welches für die Produktion von Prostaglandinen sorgt. Das sind Gewebshormone, die bei Entzündungsprozessen, Fieber und der Schmerzvermittlung eine Rolle spielen. Nichtsaure Nicht-Opioid-Analgetika wie Paracetamol haben nur eine schlechte entzündungshemmende Wirkung, dafür aber einen guten fiebersenkenden Effekt.
Paracetamol beeinflusst außerdem auf das Endocannabinoid-System, welches beruhigende und schmerzstillende Effekte vermittelt, sowie das Serotonin-System. Serotonin ist ein Botenstoff des Nervensystems (Neurotransmitter), welcher vielfältige Funktionen erfüllt. Unter anderem wirkt Serotonin auf das Herz-Kreislaufsystem, die Blutgerinnung sowie den Magen-Darm-Trakt und spielt im Gehirn eine wichtige Rolle als „Glückshormon“.
In der aktuellen Forschung werden noch weitere Wirkmechanismen des Schmerz- und Fiebermittels diskutiert.
Die maximale Konzentration im Blut wird bei oraler Einnahme des Wirkstoffs nach 30 bis 60 Minuten erreicht, bei rektaler Anwendung (Zäpfchen) nach drei bis vier Stunden. Die Zeit, bis der Wirkstoff zur Hälfte von der Leber verstoffwechselt und ausgeschieden ist, liegt bei einer bis vier Stunden (Halbwertszeit). Die Ausscheidung des inaktivierten Wirkstoffs erfolgt über die Nieren.
Wann wird Paracetamol eingesetzt?
Paracetamol wird bei Schmerzen und Fieber eingesetzt, teilweise in Kombination mit anderen schmerzstillenden Wirkstoffen (wie Acetylsalicylsäure = ASS oder Codein).
Normalerweise kommt es nur kurzfristig zum Einsatz. In bestimmten Fällen jedoch kann der Arzt auch eine Langzeitanwendung verordnen.
So wird Paracetamol angewendet
Bei der gelegentlichen Einnahme gegen leichte Schmerzen wie Kopfschmerzen wird der Wirkstoff vor allem in Tablettenform angewendet.
Speziell für die Anwendung bei Kindern, Kleinkindern und Säuglingen eignen sich Paracetamol-Zäpfchen. Diese können meist problemlos angewendet werden, wohingegen Tabletten von Kindern oft wieder ausgespuckt werden. Zudem sind Kleinkinder und Säuglinge meist noch nicht in der Lage, eine Tablette mit einem Schluck Wasser einzunehmen – sie verschlucken sich dabei oft. Für die jeweiligen Altersgruppen, teils auch nach Körpergewicht unterteilt, existieren spezielle niedrig dosierte Paracetamol-Präparate.
Besonders aufgrund der fiebersenkenden Wirkung wird Paracetamol bei Erkältung und Grippe eingesetzt.
Ärzte verabreichen ihren Patienten den Wirkstoff manchmal als Spritze (Injektion).
Kombinationspräparate wie Paracetamol plus ASS, Paracetamol plus Codein oder die Dreierkombination aus Paracetamol, ASS und Koffein (zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen und leichter Migräne) zeigen eine bessere schmerzstillende Wirkung als die Einzelwirkstoffe.
Welche Nebenwirkungen hat Paracetamol?
Paracetamol-Nebenwirkungen sind relativ selten und meist auf bestehende Grunderkrankungen zurückzuführen.
Bei niedrig dosierter, längerfristiger Einnahme kann es paradoxerweise passieren, dass Paracetamol Kopfschmerzen („Analgetika-Kopfschmerzen“) verursacht. Es muss dann abgesetzt werden.
Bei hoch dosierter, längerfristiger Einnahme sowie bei einmaliger Paracetamol-Überdosis sind Leberschäden zu erwarten. Die Leber kann dann nicht mehr ihrer Aufgabe als Entgiftungsorgan nachkommen – man spricht auch von einer Paracetamol-Vergiftung, welche die typischen Anzeichen eines Leberversagens zeigt. Von einer Überdosis Paracetamol spricht man ab einer Einmalgabe von sechs Gramm oder mehr.
Was ist bei der Einnahme von Paracetamol zu beachten?
Das Schmerz- und Fiebermittel darf bei schweren Leber- und Nierenschäden, einem bestimmten Enzymmangel (Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel) sowie übermäßigem Alkoholkonsum (Alkoholismus) nicht angewendet werden. Das Gleiche gilt bei bekannter Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff.
Im Hinblick auf junge Patienten (Kinder), Schwangere und Stillende bestehen bei kurzfristiger, niedrig dosierter Anwendung kaum Bedenken. Zur Anwendung und Dosierung sollte ein Arzt oder Apotheker um Rat gefragt werden.
Paracetamol und Alkohol
Da der Paracetamol-Wirkstoff ebenso wie Alkohol durch die Leber verstoffwechselt wird, tritt bei Alkoholkranken und Menschen mit einem hohen Alkoholkonsum eine Doppelbelastung des Entgiftungsorgans auf, die nicht immer kompensiert werden kann. Bei diesen Patienten kann das Schmerzmittel Leberversagen auslösen. Generell sollte während der Anwendung von Paracetamol Alkohol gemieden werden.
So erhalten Sie Medikamente mit Paracetamol
Bis zu einer Gesamtmenge von zehn Gramm pro Medikamentenpackung (Tabletten) ist das Schmerzmittel in Deutschland rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Paracetamol-Zäpfchen sind von dieser Regelung aufgrund der langsameren Wirkstoffaufnahme nicht betroffen.
Höher dosierte Tabletten und Injektionslösungen unterliegen der Rezeptpflicht.
Seit wann ist Paracetamol bekannt?
Paracetamol-verwandte Stoffe wurden bereits seit 1886 aufgrund ihrer schmerzstillenden und fiebersenkenden Wirkung untersucht (Acetanilid). Auf deren Basis stellte der US-Chemiker Harmon Northrop Morse an der Johns Hopkins University 1877 erstmals den Stoff Paracetamol her. Die Optimierung des Wirkstoffs von Acetanilid über Phenacetin zu Paracetamol gelang durch gezielte Weiterentwicklung des Molekülaufbaus. Paracetamol und Phenacetin wurden durch den deutschen Mediziner Joseph von Mering zwar schon 1887 erstmals klinisch getestet. Jedoch wurde zuerst Phenacetin für besser befunden, weshalb Paracetamol vorerst in Vergessenheit geriet. 1947 konnten David Lester und Leon Greenberg zeigen, dass Phenacetin zu Paracetamol verstoffwechselt wird und ebenso effektiv wie dieses ist.
Paracetamol wurde in den USA 1953 erstmals von Sterling-Winthrop Co. (aufgekauft von Bayer) auf den Markt gebracht – als direktes Konkurrenzprodukt zu Aspirin®, das damals eines der wenigen Wirkstoffe gegen leichte Schmerzen war.
Dieser Informationstext erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Angaben sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und stellen keine Kauf- oder Anwendungsempfehlung dar. Diese Informationen ersetzen auch nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
Medikamente mit diesem Wirkstoff
Der Wirkstoff ist unter anderem in folgenden Medikamenten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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Diclophenac:
http://medikamente.netdoktor.de/wirkstoffe/diclofenac/
Diclofenac
Der Wirkstoff Diclofenac gehört zu den nicht-steroidalen Entzündungshemmern (nicht-steroidalen Antirheumatika, NSAR) und wird bei leichten bis mäßig starken Schmerzen eingesetzt. Meist findet er sich in Medikamenten als Natrium-Salz (Diclofenac-Natrium). Das Schmerzmittel kam im Jahr 1974 auf den Markt, ist inzwischen in zahlreichen Medikamenten enthalten und gilt allgemein als gut verträglich. In einigen Fällen jedoch kann Diclofenac Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Magenschleimhautschäden etc.) und zentralnervöse Beschwerden (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit etc.) verursachen. Hier lesen Sie alles Wichtige über den Wirkstoff Diclofenac.
Diclofenac Inhaltsverzeichnis
- Wirkungsweise
- Anwendungsgebiete
- Richtige Anwendung
- Nebenwirkungen
- Wichtige Hinweise
- Abgabevorschriften
- Geschichte
- Medikamente mit diesem Wirkstoff
So wirkt Diclofenac
Nach Aufnahme des Wirkstoffs in Form von Diclofenac-Natrium oder -Kalium wird er über das Blut an den Wirkort transportiert. Er hemmt hier die Bildung von Prostaglandinen. Das sind Gewebshormone, welche an Entzündungsprozessen, an der Schmerzvermittlung und der Entstehung von Fieber beteiligt sind. Durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese wirkt Diclofenac also schmerzstillend, antientzündlich, fiebersenkend und antirheumatisch.
Das Schmerzmittel wird von der Leber verstoffwechselt und größtenteils über die Nieren ausgeschieden. Die Zeit, bis der Körper die Hälfte des Wirkstoffs ausgeschieden hat, liegt bei etwa ein bis drei Stunden. Diclofenac reichert sich jedoch in Geweben mit akuter Entzündungsreaktion an und vermittelt bis etwa sechs Stunden nach Einnahme seine Effekte an der betroffenen Stelle.
Bei hochdosierter Langzeittherapie werden die Prostaglandine, welche die Magenschleimhaut schützen und auch für eine ausreichende Durchblutung der Niere verantwortlich sind, dauerhaft nicht gebildet und es kommt verstärkt zu Nebenwirkungen.
Wann wird Diclofenac angewendet?
Diclofenac wird hauptsächlich bei Schmerzen und Entzündungen des Bewegungsapparates eingesetzt, zum Beispiel bei Muskel-, Sehnen- und Gelenkschmerzen. Auch zur kurzzeitigen Anwendung bei Migräne und Menstruationsbeschwerden ist der Wirkstoff geeignet. Außerdem wird er langfristig in niedriger Dosierung zur Behandlung von Krankheiten wie Arthrose, Arthritis, Gicht sowie bei Schmerzen nach Operationen und Verletzungen gegeben. Mögliche Nebenwirkungen durch höhere Dosierung bei Langzeitanwendung können durch die Gabe von Kombinationspräparaten oder zusätzlicher Gabe des Magenschutzmittels Misoprostol verhindert oder abgeschwächt werden.
So wird Diclofenac angewendet
Gegen Schmerzen und Entzündungen der Muskeln, Sehnen oder Gelenke wird meist Diclofenac-Gel, Diclofenac-Salbe oder Diclofenac-Spray verwendet. Diese topischen Darreichungsformen haben den Vorteil, dass man mit ihnen gerade bei lokalisierten Schmerzzuständen eine hohe Wirkstoffkonzentration erreicht.
Es gibt jedoch noch viele andere Anwendungsformen für Diclofenac. Bei kurzfristigen, stärkeren Schmerzen wie Menstruationsbeschwerden und Migräne kann das Schmerzmittel in schnell wirkender Form als Trinktablette (Tablette zum Lösen in einem Glas Wasser), Weichkapsel oder in Form von Tropfen angewendet werden. Für Kinder und Patienten mit Schluckbeschwerden eignen sich besonders Diclofenac-Zäpfchen. Auch als Injektionslösung ist der Wirkstoff verfügbar.
Zur Langzeitbehandlung werden häufig Tabletten, Wirkstoffpflaster sowie Kapseln verwendet, die den Wirkstoff verzögert freisetzen (Diclofenac-Retard-Kapseln). Vor allem mit Pflastern und Retardarzneiformen lassen sich gut konstante Wirkstoffspiegel im Blut erreichen. Hierbei kann die gleichzeitige Gabe des Magenschutzmittels Misoprostol sinnvoll sein, um Nebenwirkungen vorzubeugen.
Häufigkeit der Anwendung
Die Häufigkeit der Anwendung hängt von der Darreichungsform und der Dosisstärke ab. Für Präparate zur Einnahme gilt: Rezeptfreie Medikamente mit Diclofenac sollten – so wie andere rezeptfreie Schmerzmittel – ohne ärztlichen Rat nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht öfter als an zehn Tagen im Monat eingenommen werden.
Diclofenac-Gel und Diclofenac-Salbe können drei- bis viermal täglich aufgetragen werden, und zwar über maximal eine bis drei Wochen. Pro Tag dürfen maximal 16 Gramm Diclofenac-Gel beziehungsweise -Salbe aufgetragen werden. Seit Mitte 2013 ist ein Diclofenac-Gel als „forte“-Form rezeptfrei erhältlich. Es ist doppelt so stark dosiert wie das herkömmliche Diclofenac-Gel und darf daher nur zweimal täglich mit einer Maximalmenge von 8 Gramm Gel aufgetragen werden.
Rezeptpflichtige Arzneimittel mit Diclofenac werden entsprechend der Anweisung des Arztes angewendet.
Welche Nebenwirkungen hat Diclofenac?
Diclofenac-Nebenwirkungen treten vor allem bei Einnahme des Wirkstoffes auf, seltener bei dessen Anwendung als Gel, Salbe oder Spray.
Sehr häufig (bei mehr als zehn Prozent der Anwender) kommt es zu:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Magen-Darm-Blutungen (erkennbar an schwarzem Teerstuhl)
Häufig (bei einem bis zehn Prozent der Anwender) kommt es zu:
- Bauchschmerzen
- Magengeschwüren
- Erhöhung der Leberenzymwerte
- Hautausschlägen
- Juckreiz
- Kopfschmerzen
- Schwindel
Bei Auftreten von Diclofenac-Nebenwirkungen (vor allem bei unerwünschten Wirkungen im Magen-Darm-Trakt) sollte unverzüglich ein Arzt informiert werden.
Was ist bei der Einnahme von Diclofenac zu beachten?
Gegenanzeigen (Kontraindikationen)
Grundsätzlich sollte Diclofenac nicht in Kombination mit weiteren Schmerzmitteln aus der Klasse der nicht-steroidalen Entzündungshemmer angewendet werden oder wenn eine Unverträglichkeit gegen diese Wirkstoffklasse besteht. Zu den nicht-steroidalen Entzündungshemmern gehören außer Diclofenac beispielsweise Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Naproxen.
Auch Patienten mit Magen-Darm-Geschwüren sowie Blutbildungsstörungen dürfen Diclofenac nicht einnehmen. Weitere Gegenanzeigen sind Herzschwäche (Herzinsuffizienz), ischämische Herzerkrankung (koronare herzkrankheit), periphere Arterienerkrankung und Gefäßerkrankungen im Gehirn (zerebrovaskuläre Erkrankungen). Der Grund: Diclofenac erhöht das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln in den Arterien.
In anderen Fällen sollte das Schmerzmittel nur mit Vorsicht und in Absprache mit einem Arzt angewendet werden, so etwa bei:
- signifikanten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Ereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall, etc.) wie etwa Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie), Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Rauchen
- chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- Nieren- oder Leberschwäche
- Asthma: Gefahr von schwersten Asthmaanfällen und anderen Folgen
- Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren
- Schwangerschaft
Im letzten Drittel der Schwangerschaft und während der Stillzeit sollte der Wirkstoff Diclofenac nicht eingenommen werden.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung kann Diclofenac den Blutspiegel von Lithium (bei psychischen Erkrankungen), Digoxin (bei Herzerkrankungen) und Phenytoin (bei Epilepsie) erhöhen. Die Blutspiegel dieser Wirkstoffe sollten daher kontrolliert werden.
Wegen möglicher Wechselwirkungen ist außerdem Vorsicht geboten bei gleichzeitiger Anwendung von:
- Diuretika (harntreibende Mittel),
- ACE-Hemmern (bei Bluthochdruck, Herzschwäche etc.),
- Bluthochdruckmedikamenten,
- Glukokortikoiden („Kortison“),
- Methotrexat (bei Rheuma und Krebs),
- Fluorchinolonen (Epilepsie),
- Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer),
- oralen Diabetes-Medikamenten und
- Ciclosporin (nach Organtransplantationen, bei Autoimmunerkrankungen).
Wer zusätzlich zu Diclofenac Alkohol einnimmt, belastet seine Leber in doppelter Hinsicht, denn das Entgiftungsorgan muss beide Substanzen abbauen. Auch eine Erhöhung der Blutungsneigung wird bei gleichzeitiger Einnahme von Diclofenac und Alkohol diskutiert. Während der Behandlung sollte daher auf Alkohol verzichtet werden.
So erhalten Sie Medikamente mit Diclofenac
Medikamente mit Diclofenac kann man nur über Apotheken beziehen. Bestimmte Darreichungsformen sind frei verkäuflich, also ohne Rezept erhältlich, nämlich topische Arzneiformen (Diclofenac-Gel, -Salbe, -Spray) und einzeldosierte Formen (Tabletten, Weichkapseln, Zäpfchen) mit maximal 25 Milligramm Wirkstoffgehalt. Andere Darreichungsformen sind dagegen verschreibungspflichtig.
Seit wann ist Diclofenac bekannt?
Der Wirkstoff Diclofenac wurde systematisch aus älteren schmerzlindernden Wirkstoffen der Klasse der nicht-steroidalen Entzündungshemmer entwickelt. Er wurde im Jahr 1974 von Ciba-Geigy (jetzt Novartis) auf den Markt gebracht und ist mittlerweile Bestandteil zahlreicher Medikamente.
Dieser Informationstext erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Angaben sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und stellen keine Kauf- oder Anwendungsempfehlung dar. Diese Informationen ersetzen auch nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
Medikamente mit diesem Wirkstoff
Der Wirkstoff ist unter anderem in folgenden Medikamenten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
koechli2606
koechli2606
Guter Ratgeber
koechli2606
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Neues zu Citalopram:_
http://medikamente.netdoktor.de/wirkstoffe/citalopram/
Citalopram
Der Wirkstoff Citalopram wird zur Behandlung von Depressionen und anderen psychischen Störungen eingesetzt und gehört der Gruppe der SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) an. Er wurde im Jahr 1989 entwickelt, 1996 in Deutschland zugelassen und ist inzwischen in zahlreichen Medikamenten enthalten. Im Jahr 2011 war Citalopram das am häufigsten verordnete Psychopharmakon in Deutschland. Trotz der allgemein guten Verträglichkeit, kann Citalopram Müdigkeit, Gewichtsveränderungen und andere Nebenwirkungen hervorrufen. Hier lesen Sie alles Wichtige über den Wirkstoff Citalopram.
Citalopram Inhaltsverzeichnis
- Wirkungsweise
- Anwendungsgebiete
- Richtige Anwendung
- Nebenwirkungen
- Wichtige Hinweise
- Abgabevorschriften
- Geschichte
- Medikamente mit diesem Wirkstoff
So wirkt Citalopram
Der Wirkstoff Citalopram greift in den Hirnstoffwechsel ein, genauer gesagt in den Stoffwechsel der Neurotransmitter (wie Serotonin). Diese Botenstoffe übermitteln Nervensignale zwischen den Hirnzellen, indem sie von einer Zelle ausgeschüttet werden und an bestimmten Andockstellen (Rezeptoren) der nächsten Zelle binden. Anschließend werden die Botenstoffe wieder in die Nervenzelle aufgenommen und damit inaktiviert.
Experten vermuten, dass für die Entstehung von depressiven Symptomen eine zu geringe Menge an freigesetztem Serotonin eine Rolle spielt. An dieser Stelle setzen Medikamente mit Citalopram oder anderen SSRI an: Sie hemmen selektiv die Wiederaufnahme von Serotonin in die Zellen, wodurch der Botenstoff länger seine stimmungsaufhellende und angstlindernde Wirkung entfalten kann. Neben der Steigerung der Konzentration des Botenstoffes kommt es durch eine dauerhaft höhere Reizung aber auch zu einer Verminderung der Anzahl der Rezeptoren. Dadurch wirkt während und nach der Therapie eine gleiche Menge Botenstoff an der Zielstruktur stärker.
Auch wenn die Zusammenhänge noch nicht vollständig geklärt sind, lassen sich mit Citalopram Depressionen oft recht gut in den Griff bekommen. Zu beachten ist jedoch, dass die Citalopram-Wirkung erst einige Wochen nach Beginn der Behandlung einsetzt, da die beschriebenen Prozesse nicht sofort eintreten.
Wann wird Citalopram angewendet?
Citalopram wird zur Behandlung von Depressionen und Panikstörungen verwendet. Außerhalb dieser von den Arzneimittelbehörden zugelassenen Anwendungsgebiete wird Citalopram noch für weitere psychische Erkrankungen eingesetzt (off-label-use).
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Genesungserfolg und wird stets vom behandelnden Arzt festgelegt. Oft beträgt sie ein bis mehrere Jahre.
So wird Citalopram angewendet
In der Regel wird Citalopram als Filmtablette einmal täglich (morgens oder abends) eingenommen. Da der Wirkstoff nach Aufnahme in den Blutkreislauf erst nach 36 Stunden über die Leber zur Hälfte abgebaut ist, reicht eine einmalige tägliche Dosis. Selten wird der Wirkstoff als Infusionslösung eingesetzt (bei Patienten in stationärer Behandlung).
Welche Nebenwirkungen hat Citalopram?
Vor allem in den ersten zwei Wochen der Therapie werden folgende Citalopram-Nebenwirkungen beobachtet:
- Vermehrtes Schwitzen
- Mundtrockenheit
- Schlaflosigkeit
- Schläfrigkeit/Müdigkeit
- Durchfall
- Übelkeit/Verstopfung
Patienten, die zu Suizidgedanken neigen, sollten in den ersten zwei bis vier Wochen der Behandlung engmaschig überwacht werden, bis die antidepressive Wirkung von Citalopram eintritt.
Weitere Citalopram-Nebenwirkungen, die häufig (bei ein bis zehn Prozent der Behandelten) beziehungsweise sehr häufig (bei mehr als zehn Prozent der Behandelten) auftreten, sind:
- Gewichtsabnahme und verminderter Appetit
- Störungen und Verminderung der Libido, bei Frauen Orgasmusstörungen, bei Männern Impotenz und Ejakulationsstörungen
- Ängstlichkeit, Nervosität, Verwirrtheit
- Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel
- Herzklopfen, Sehstörungen, Hörstörungen
Gelegentlich (bei 0,1 bis einem Prozent der Behandelten) löst Citalopram Gewichtszunahme und Appetitsteigerung aus.
Da der Wirkstoff direkt im zentralen Nervensystem wirkt, sind zusätzlich noch viele weitere, in ihrer Bedeutung aber untergeordnete Nebenwirkungen bekannt. Diese Liste gibt nur die wichtigsten Nebenwirkungen von Citalopram wieder.
Was ist bei der Einnahme von Citalopram zu beachten?
Der Wirkstoff Citalopram sollte nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Personen über 65 Jahre sollten nur die halbe Dosis der normalerweise angewendeten Menge erhalten.
Da Citalopram über die Leber abgebaut wird, muss die Behandlung bei eingeschränkter Leberfunktion mit einer niedrigen Dosis begonnen werden. Anschließend folgt eine langsame Dosissteigerung unter Beobachtung der Leberwerte bis auf die individuell verträgliche Enddosis von Citalopram.
Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sollte Citalopram nur, wenn unbedingt notwendig, und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden. Denn der Wirkstoff überwindet die Plazenta und kann vor allem bei Anwendung im letzten Drittel der Schwangerschaft beim Neugeborenen Absetzerscheinungen auslösen.
Citalopram absetzen
Solche Absetzerscheinungen (wie Unwohlsein, Übelkeit, Kopfschmerzen) können auch beim erwachsenen Patienten nach schlagartigem Abbruch der Therapie auftreten. Will man Citalopram absetzen, sollte daher die Dosis schrittweise verringert werden („Ausschleichen“). Oft wird die zeitliche Dosisreduktion beim Absetzen vom Arzt geplant und begleitet, um etwaige Citalopram-Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.
Wechselwirkungen mit anderen Substanzen
Die gleichzeitige Einnahme von Citalopram und Alkohol sollte vermieden werden, denn während der Therapie ist die Empfindlichkeit für Alkohol erhöht. Patienten berichten nach dem Konsum gängiger Mengen Alkohol unter Citalopram-Therapie über schwerste Kater-Erfahrungen und heftiges Unwohlsein.
Citalopram darf nicht zusammen mit sogenannten MAO-Hemmern (ebenfalls Antidepressiva) angewendet werden. Anderenfalls kann sich das lebensbedrohliche Serotonin-Syndrom entwickeln. Dieses äußert sich durch Symptome wie Überhitzung, Muskelstarre, Zittern, Verwirrtheit, Reizbarkeit bis hin zu Delirium und Koma.
Ebenso sollte während der Therapie auf Medikamente verzichtet werden, die ebenfalls auf den Serotonin-Haushalt einwirken. Einige andere Medikamente gegen Migräne (Triptane), Opioid-Schmerzmittel (Tramadol, Fentanyl), Serotonin-Vorstufen als mildes Schlafmittel oder zur Hebung der Stimmungslage (Tryptophan, 5-HTP) sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker angewendet werden, da es hier ebenfalls zum Serotonin-Syndrom kommen kann.
Citalopram führt bei einigen Menschen zu einer Veränderung des Herzschlages (sogenannte QT-Zeit-Verlängerung). Es darf nicht zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen werden, die ebenfalls die QT-Zeit verlängern. Sonst kann es zu folgenschweren Herzrhythmusstörungen und in weiterer Folge zum Herzstillstand kommen. Gängige Medikamente, welche zu einer QT-Zeit-Verlängerung führen, sind beispielsweise bestimmte Antibiotika (Azithromycin, Erythromycin, Ciprofloxacin, Clarithromycin, Cotrimoxazol), Asthma-Mittel (Salbutamol, Terbutalin), Mittel gegen Pilzinfektionen (Fluconazol, Ketoconazol) und Erkältung (Ephedrin, Pseudoephedrin, Phenylephrin, Phenylpropanolamin). Sollten dem Patienten selbst unregelmäßige Herzschläge oder ähnliche Nebenwirkungen auffallen, sollte ein Arzt informiert werden.
So erhalten Sie Medikamente mit dem Wirkstoff Citalopram
Der Wirkstoff Citalopram wird meist erst nach einer Untersuchung durch einen Facharzt für Psychiatrie oder Neurologie verordnet, welcher meist auch eine therapiebegleitende Psychotherapie empfiehlt. Nachdem der Wirkstoff im Zentralnervensystem wirkt, ist dieser ausschließlich über die Apotheke zu beziehen. Weil Citalopram mit vielen anderen Wirkstoffen wechselwirken kann, sollten Patienten den Arzt und Apotheker über alle weiteren angewendeten Medikamente informieren.
Seit wann ist Citalopram bekannt?
Auf der Suche nach einem neuen krampflösenden Mittel (Antiepileptikum) wurde Citalopram von der dänischen Firma Lundbeck entwickelt. Als entdeckt wurde, dass der Wirkstoff aber keine antiepileptische, sondern eine antidepressive Wirkung ausübt, wurde er 1989 patentiert. Im Jahr 2003 lief das Patent aus, woraufhin zahlreiche weitere Pharmafirmen Medikamente mit Citalopram entwickelten. Lundbeck konterte jedoch mit einem in der Welt der Pharmaindustrie nicht untypischen Manöver: Da Citalopram in zwei Formen vorliegt, die vom Aufbau her zueinander spiegelbildlich sind, wovon meist nur eine die (stärker) wirksame ist, hat Lundbeck nochmals die stärker wirkende Form (Escitalopram) patentiert und somit seinen Patentschutz effektiv um ettliche Jahre erweitert.
Dieser Informationstext erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Angaben sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und stellen keine Kauf- oder Anwendungsempfehlung dar. Diese Informationen ersetzen auch nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
Medikamente mit diesem Wirkstoff
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koechli2606
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koechli2606
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koechli2606
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Hallo,
ich möchte hier mal etwas einstellen, um auf die Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten hinzuweisen. Mich beunruhigt folgendes:
Hier werden Medikamente eingestellt, die einzelne Mitglieder erhalten haben. Das mag für den Einzelnen durchaus die richtige Medikation sein. Aber ich sehe darin auch eine grosse Gefahr: das andere Mitglieder diese dann bei der selben Krankheit auch mal "ausprobieren" wollen.
U/nd eine besonders grosse Gefahr sehe ich darin, das immer mehr die "freiverkäuflichen" Medikamente hier mehr oder weniger "empfohlen" werden.
Zudem habe ich manchmal den Eindruck, das es mittlerweile so eine Art "Sport" geworden ist, möglichst viele Pillen zu schlucken.
Deshalb meine neue Diskussion. Weil ich hier einen Aufklärungsbedarf sehe, der dringend nötig ist.
Als erstes stelle ich mal einen Artikel aus der "RENTNER-BRAVO" ein....
Schmerzmittel-Welches hilft wann?
Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac: Viele halten Schmerzmittel für ähnlich. Doch bei Wirksamkeit und Nebenwirkungen gibt es teils große Unterschiede
von Ulrich Kraft, aktualisiert am 21.04.2016
Schmerztabletten: Kein Medikament wird häufiger und unbedachter eingenommen
dpa Picture-Alliance / Franziska
Fieber und schmerzende Glieder wegen dieser hartnäckigen Erkältung? Wird besser mit Paracetamol. Gestern beim Sport den Fuß verstaucht? Mit Ibuprofen oder Diclofenac tut’s nicht mehr weh. Wieder einmal diese lästigen Kopfschmerzen? Wie weggeblasen, dank Acetylsalicylsäure. Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac sind die vier Wirkstoff-Bestseller unter den rezeptfrei erhältlichen Schmerzmitteln. Zumindest eines dieser Medikamente liegt wohl in fast jedem Haushalt im Medizinschränkchen. Tagtäglich werden sie hundertausendfach aufs Neue gekauft. Nach Erhebungen des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller nähert sich der Absatz mit Tabletten, Salben und Co. einem Wert von einer Milliarde Euro jährlich in Deutschland. Welche Mengen einzelner Mittel dabei genau in den Apotheken über den Ladentisch gehen, ist schwer zu sagen, denn alle vier schmerzlindernde Wirkstoffe sind rezeptfrei erhältlich – zumindest bis zu einer bestimmten Dosierung.
Nach persönlicher Vorliebe zu entscheiden, ist tückisch
Vielleicht liegt es an der Gemeinsamkeit der Rezeptfreiheit, dass die Präparate von vielen Konsumenten als mehr oder weniger ähnlich angesehen werden. Ob jemand bei Schmerzen Ibuprofen schluckt oder eher zu Paracetamol greift, entscheiden oft die persönlichen Erfahrungen und Vorlieben. Dabei sind die Substanzen keineswegs identisch, wie Professor Hans-Raimund Casser betont. "Jedes der Medikamente hat einen anderen chemischen Aufbau", sagt der ärztliche Direktor des DRK Schmerz-Zentrums Mainz. "Deshalb gibt es auch Unterschiede in der Wirkweise, den möglichen Nebenwirkungen und den Anwendungsgebieten."
Wirkweise von Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure
Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure (ASS) gehören zu den nicht-steroidalen Antirheumatika, kurz NSAR. Die Bezeichnung hat historische Gründe, da die Substanzen ursprünglich zur Behandlung von Patienten mit rheumatioder Arthritis dienten. Obwohl mit der Acetylsalicylsäure bereits Ende des 19. Jahrhunderts das erste NSAR auf den Markt kam, wurde deren Wirkmechanismus erst zu Beginn der 1970er Jahre entschlüsselt, von John Robert Vane. Der britische Biochemiker und Pharmakologe, der dafür 1982 den Medizin-Nobelpreis erhielt, wies nach, dass die NSAR die sogenannte Cyclooxygenase (COX) hemmen. Dieses Enzym ist im menschlichen Organismus unabdingbar für die Herstellung der Prostaglandine – einer Gruppe von Gewebshormonen, die vielfältige Funktionen und Wirkungen besitzen.
Von der Cyclooxygenase gibt es zwei als Isoenzyme bezeichnete Unterformen. Ihre erwünschten Effekte entfalten die nicht-steroidalen Antirheumatika in erster Linie über eine Blockade der Cyclooxygenase-2 (COX-2). Diese ist immer dann besonders aktiv, wenn in unserem Körper Gewebe geschädigt wird, etwa durch Verletzungen oder Entzündungen. Die daraufhin produzierten Prostaglandine steigern die Empfindlichkeit der Schmerzrezeptoren und befeuern so das Schmerzempfinden. Außerdem erhöhen sie im Gehirnzentrum für Wärmeregulation den Sollwert der Körpertemperatur – mit Fieber als Folge – und fördern
Entzündungsvorgänge.
"Die NSAR haben neben ihrer analgetischen, also der schmerzlindernden, Wirkung auch einen fiebersenkenden und einen entzündungshemmenden Effekt", erläutert Schmerztherapeut Casser. "Daher sind sie bei entzündlich-schmerzhaften Prozessen besonders gut geeignet." Hinzu kommt, dass ASS, Ibuprofen und Diclofenac sich auf Grund ihrer chemischen Struktur in entzündetem Gewebe anreichern. Das macht sie bei entzündlich bedingten Schmerzen noch wirksamer.
Den ganzen Artikel mit weiteren Infos findet ihr hier:
http://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Schmerzmittel-Welches-hilft-wann-515961.html