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Freiverkäufliche Medikamente: Risiken und Nebenwirkungen
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koechli2606
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koechli2606
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Und gleich noch einer zum Einstieg in die Diskussion: (Leider auch wieder aus der "RENTNER-BRAVO":
Schmerzmittel sind keine Lutschbonbons
Manche Schmerzmittel gibt es ohne Rezept. Doch das heißt nicht, dass sie harmlos sind. Welche Regeln Sie beachten sollten
von Fraziska Draeger, aktualisiert am 06.01.2016
Brauche ich sie wirklich? Schmerzmittel sollte man mit Bedacht einnehmen
W&B/Ojo Images
Es tut so gut, wenn Schmerzen nachlassen, das Pochen im Kopf verstummt oder Bauchweh verebbt. Weniger angenehm ist das Gefühl, wenn man auf den Beipackzettel des Schmerzmittels schielt, das man gerade geschluckt hat. Die Liste der Nebenwirkungen ist lang. Vielleicht sogar zu lang, findet unter anderem die FDA. Die Arzneimittelzulassungsbehörde in den USA hat deshalb aktuell ihre Warnung für gängige rezeptfreie Schmerzmittel (Analgetika) verschärft. Mittel aus der Gruppe der NSAR, Wirkstoffe wie Ibuprofen und Diclofenac, seien gefährlicher für Herz und Kreislauf als gedacht.
Das europäische Pendant der FDA, die EMA, hatte sich im Frühjahr 2015 zu dem Wirkstoff Ibuprofen etwas anders geäußert: Für typische rezeptfreie Tagesdosierungen bis 1200 Milligramm (mg) sieht das Komitee keine Erhöhung des Herz-Kreislauf-Risikos. Bei hohen Dosierungen von 2400 mg pro Tag, etwa in der antirheumatischen Therapie, steige es leicht. Diese Behandlung erfolgt aber unter ärztlicher Aufsicht.
Die neuen Ergebnisse sind kein Grund, Analgetika zu verteufeln. "Wenn jemand sich wegen Schmerzen in der Hüfte kaum mehr bewegt, steigt sein Risiko für eine Thrombose. Dann kann es sinnvoll sein, Schmerzmittel zu nehmen und sich dafür wieder zu bewegen", sagt Michael Schenk, leitender Arzt für Anästhesie und Schmerztherapie am Berliner Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe. "Vorteil und Risiko müssen intelligent gegeneinander abgewogen werden."
Der ganze Artikel ist hier zu finden:
http://www.apotheken-umschau.de/Schmerz/Schmerzmittel-sind-keine-Lutschbonbons-508599.html
Freddy
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Freddy
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Das ist ja alles richtig, nur warum werden vom Gesetzgeber solche Mittel ohne Rezept ausgegeben und in den Medien sogar noch stark beworben. Die Hoffnung, das der einzelne sich an die Gebrauchsanweisung hält ist mehr als trügerisch. Zumal diese in einer Sprache geschrieben ist, die nur Experten verstehen. Ich lasse jede verordnete Medizin von meiner Hausärztin prüfen, ob sie sich untereinander vertragen. Bei meinem Apotheker die gleiche Prozedur. Frei verkäufliche Schmerzmittel kaufe ich nur in Form von Gel oder Salbe. Bei der Vielzahl meiner Medikamente kann ich leicht eine Vergiftung provozieren.
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koechli2606
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koechli2606
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Hi Freddy, Es ist alles richtig, was du schreibst. Auch ich frage meine Ärzte, was ich bei bestimmten leichten Schmerzen zusätzlich einnehmen darf. Auch ich lasse zusätzlich in meiner Apotheke einen WECHSELWIRKUNGS-CHEK machen.
Aber totzdem möchte ich hier weiterhin kritische - und wie ich meine, wichtige Informationen einstellen.
Was der Einzelne daraus macht, bleibt ihm selbst überlassen!
Hier erst einmal ein kritischer Artikel zu Paracetamol:
11.03.15
Paracetamol- Unterschätzte Gefahr
Von Larissa Melville
© Photographee.eu - Fotolia
Paracetamol zählt zu den weltweit am häufigsten genommenen Schmerzmitteln. Doch eine zu leichtfertige Einnahme birgt Gefahren: Das Medikament kann unter anderem Herz, Nieren und den Magen-Darm-Trakt schädigen – und zwar umso mehr, je höher die Dosis.Paracetamol ist eine verbreitete und beliebte Substanz – sei es gegen Kopfschmerzen, Zahnschmerzen oder Gelenkbeschwerden. Seit einiger Zeit wird die Einnahme von Paracetamol jedoch in Zusammenhang mit einigen unerwünschten Nebenwirkungen gebracht. Dr. Emmert Roberts vom Maudsley Hospital in London und sein Team haben das Risiko für Schäden der inneren Organe genauer untersucht.
Fatale Nebenwirkungen
Das Team analysierte acht Studien, die sich mit Risiken der Einnahme von Paracetamol befasst hatten. Insbesondere interessierte die Forscher die Gefahr für Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck, Blutungen im Magen-Darm-Trakt und Nierenprobleme sowie deren Auswirkung auf die Lebenserwartung. In allen Untersuchungen hatten die Probanden alle vier bis sechs Stunden 0,5 bis ein Gramm Paracetamol eingenommen, bewegten sich also im Rahmen der empfohlenen Dosis. Vier Gramm pro Tag gelten als Höchstgrenze. Die jeweiligen Vergleichsgruppen hatten kein Paracetamol eingenommen.
Es zeigte sich: Bei Patienten, die über mehr als ein Jahr Paracetamol verwendet hatten, bestand ein um rund 20 bis 70 Prozent höheres Risiko für sogenannte kardiovaskuläre Zwischenfälle wie einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Auch die Gefahr von Nebenwirkungen im Verdauungstrakt – insbesondere für innere Blutungen - war bei diesen um knapp 10 bis 50 Prozent größer. Zudem traten bei ihnen auch vermehrt Nierenschäden auf - und zwar bis zu doppelt so häufig.
Mit der Dosis steigt das Risiko
Darüber hinaus zeigte sich ein dosisabhängiger Effekt - je mehr Paracetamol ein Patient nahm, desto eher hatte er mit Komplikationen zu kämpfen. Eine der Studien kam sogar zu dem Ergebnis: Kleine Dosen Paracetamol immer mal wieder, erhöhten das Risiko früher zu sterben nicht, größere Mengen über eine längere Zeit dagegen schon.
Einnahme nur wenn nötig
Auch wenn die Forscher Schwächen ihrer Analyse einräumen - beispielsweise die geringe Studienzahl - glauben sie, dass das Risiko unerwünschter Effekte von Paracetamol höher ist als derzeit angenommen. „Paracetamol ist zwar immer noch sicherer als nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), doch die potenziellen Nebenwirkungen sind beunruhigend“, sagt Professor Philip Conaghan vom Leeds Institute of Rheumatic and Musculoskeletal Medicine gegenüber NetDoktor. „Ärzte sollten immer abwägen, ob ein Patient Paracetamol wirklich braucht.“ Jeder Mensch reagiere anders auf Paracetamol, daher könne auch eine Anwendung im empfohlenen Dosisbereich Schaden anrichten.„Bei Gelenkbeschwerden können zum Beispiel körperliche Aktivität, Muskelaufbau und eine Gewichtsreduktion oft nachhaltiger helfen und haben obendrein keine Nebenwirkungen“, so Conaghan.
Schmerzmittel der Stufe 1
Die Tageshöchstdosis von 4000 Milligramm Paracetamol kommt in der Regel nur für einige Tage zum Einsatz - beispielsweise bei hartnäckigen Zahnschmerzen. Patienten, die eine derartig hohe Menge länger benötigen, sollten mit ihrem Arzt besprechen, welche wirksameren Alternativen es gibt. Eventuell hilft ihnen ein anderes Schmerzmittel oder begleitende Behandlungen wie eine Physiotherapie besser.
Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Paracetamol zur Stufe 1 des dreistufigen Schemas zur Schmerztherapie. Es ist das weltweit meistverkaufte Medikament zur Behandlung einer Vielzahl von akuten und chronischen Schmerzen oder auch Fieber. Im zentralen Nervensystem hemmt es das Enzym COX-3, das wiederum die Produktion eines Entzündungsbotenstoffes reguliert. Zudem beeinflusst es zwei Systeme, die ebenfalls schmerzstillende und beruhigende Wirkung haben: das Endocannabinoid- und das Serotonin-System.
Quelle:
Roberts E. et al.: Paracetamol: not as safe as we thought? A systematic literature review of observational studies. Annals of the Rheumatic Diseases (2015). doi:10.1136/annrheumdis-2014-206914
Der Link zum Artikel findet ihr hier:
http://www.netdoktor.de/news/paracetamol-unterschaetzte-gefahr/
Silkelein
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Ich denke - und ich spreche als Medizinerin -, dass die meisten Patienten das Medikament holen, welches sie von ihrem Hausarzt oder Facharzt empfohlen bekommen haben. Auch dieser weiß vorher nicht, ob es nicht doch allergische Reaktionen gibt, oder andere Unverträglichkeiten. Ich persönlich - und dies empfehle ich auch weiter - ist für mich Paracetamol und auch Novalgin das Mittel zur Wahl, welches seit Jahrzehnten im großen und ganzen sehr gut vertragen wird. Wenn ich bedenke, was Kliniken und Schmerztherpeuten für starke Schmerzmittel verschreiben und ausgeben, dann sind für mich die o.g. harmlos. Und die Menschen, die Tabletten in sich hineinwerfen wie Drops, die schrecken auch nicht vor den Langzeitschäden zurück und lernen erst dann aus ihren Fehlern, wenn sich Organschäden bemerkbar gemacht haben...... So, leider habe ich keine Zeit mehr, ich habe Spätdienst...
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Freddy
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Worin besteht der Unterschied zwischen Paracetamol und Ibuprofen ??
Im Prinzip gibt es keinen, beide sind chemische Produkte und garantieren Organschäden bei unsachgemäßer, zu langer eigenmächtiger Anwendung !
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Silkelein
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Warum soll ich meine Zeit damit verschwenden zu diskutieren, wenn Nichtmediziner doch alles besser wissen?
Freddy
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Danke, dann können wir den Meinungsaustausch hiermit für beendet erklären !!
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koechli2606
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koechli2606
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Das sehe ich etwas anders...Was ist daran so schlimm, wenn "Nichtmediziner" untereinander ihre Erfahrungen weitergeben - und darüber diskutieren? Ganz im Gegenteil - ich finde es nützlich und hilfreich. Ein "Mediziner" ist auch nicht allwissend. Und gegenüber seinen Patienten auch nicht immer sehr " auskunftsfreudig" und "informationsbereit." Und sich verständlich auszudrücken, fällt manchen Ärzten auch oft schwer. Und ich halte es für wichtig, über viele Dinge zu diskutieren. Und ich halte mich noch immer daran: ""Nicht jede Erfahrung muss ich selber machen - ich kann mir auch die Erfahrungen anderer zu nutze machen.""Und das geht eben nur, wenn ich mich mit anderen darüber austausche!"!!!.
Zum Schluss bleibt nur zu hoffen, das Freddy seine letzte Mail nicht ernst meint!
koechli2606
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koechli2606
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koechli2606
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Hallo,
ich möchte hier mal etwas einstellen, um auf die Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten hinzuweisen. Mich beunruhigt folgendes:
Hier werden Medikamente eingestellt, die einzelne Mitglieder erhalten haben. Das mag für den Einzelnen durchaus die richtige Medikation sein. Aber ich sehe darin auch eine grosse Gefahr: das andere Mitglieder diese dann bei der selben Krankheit auch mal "ausprobieren" wollen.
U/nd eine besonders grosse Gefahr sehe ich darin, das immer mehr die "freiverkäuflichen" Medikamente hier mehr oder weniger "empfohlen" werden.
Zudem habe ich manchmal den Eindruck, das es mittlerweile so eine Art "Sport" geworden ist, möglichst viele Pillen zu schlucken.
Deshalb meine neue Diskussion. Weil ich hier einen Aufklärungsbedarf sehe, der dringend nötig ist.
Als erstes stelle ich mal einen Artikel aus der "RENTNER-BRAVO" ein....
Schmerzmittel-Welches hilft wann?
Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac: Viele halten Schmerzmittel für ähnlich. Doch bei Wirksamkeit und Nebenwirkungen gibt es teils große Unterschiede
von Ulrich Kraft, aktualisiert am 21.04.2016
Schmerztabletten: Kein Medikament wird häufiger und unbedachter eingenommen
dpa Picture-Alliance / Franziska
Fieber und schmerzende Glieder wegen dieser hartnäckigen Erkältung? Wird besser mit Paracetamol. Gestern beim Sport den Fuß verstaucht? Mit Ibuprofen oder Diclofenac tut’s nicht mehr weh. Wieder einmal diese lästigen Kopfschmerzen? Wie weggeblasen, dank Acetylsalicylsäure. Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac sind die vier Wirkstoff-Bestseller unter den rezeptfrei erhältlichen Schmerzmitteln. Zumindest eines dieser Medikamente liegt wohl in fast jedem Haushalt im Medizinschränkchen. Tagtäglich werden sie hundertausendfach aufs Neue gekauft. Nach Erhebungen des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller nähert sich der Absatz mit Tabletten, Salben und Co. einem Wert von einer Milliarde Euro jährlich in Deutschland. Welche Mengen einzelner Mittel dabei genau in den Apotheken über den Ladentisch gehen, ist schwer zu sagen, denn alle vier schmerzlindernde Wirkstoffe sind rezeptfrei erhältlich – zumindest bis zu einer bestimmten Dosierung.
Nach persönlicher Vorliebe zu entscheiden, ist tückisch
Vielleicht liegt es an der Gemeinsamkeit der Rezeptfreiheit, dass die Präparate von vielen Konsumenten als mehr oder weniger ähnlich angesehen werden. Ob jemand bei Schmerzen Ibuprofen schluckt oder eher zu Paracetamol greift, entscheiden oft die persönlichen Erfahrungen und Vorlieben. Dabei sind die Substanzen keineswegs identisch, wie Professor Hans-Raimund Casser betont. "Jedes der Medikamente hat einen anderen chemischen Aufbau", sagt der ärztliche Direktor des DRK Schmerz-Zentrums Mainz. "Deshalb gibt es auch Unterschiede in der Wirkweise, den möglichen Nebenwirkungen und den Anwendungsgebieten."
Wirkweise von Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure
Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure (ASS) gehören zu den nicht-steroidalen Antirheumatika, kurz NSAR. Die Bezeichnung hat historische Gründe, da die Substanzen ursprünglich zur Behandlung von Patienten mit rheumatioder Arthritis dienten. Obwohl mit der Acetylsalicylsäure bereits Ende des 19. Jahrhunderts das erste NSAR auf den Markt kam, wurde deren Wirkmechanismus erst zu Beginn der 1970er Jahre entschlüsselt, von John Robert Vane. Der britische Biochemiker und Pharmakologe, der dafür 1982 den Medizin-Nobelpreis erhielt, wies nach, dass die NSAR die sogenannte Cyclooxygenase (COX) hemmen. Dieses Enzym ist im menschlichen Organismus unabdingbar für die Herstellung der Prostaglandine – einer Gruppe von Gewebshormonen, die vielfältige Funktionen und Wirkungen besitzen.
Von der Cyclooxygenase gibt es zwei als Isoenzyme bezeichnete Unterformen. Ihre erwünschten Effekte entfalten die nicht-steroidalen Antirheumatika in erster Linie über eine Blockade der Cyclooxygenase-2 (COX-2). Diese ist immer dann besonders aktiv, wenn in unserem Körper Gewebe geschädigt wird, etwa durch Verletzungen oder Entzündungen. Die daraufhin produzierten Prostaglandine steigern die Empfindlichkeit der Schmerzrezeptoren und befeuern so das Schmerzempfinden. Außerdem erhöhen sie im Gehirnzentrum für Wärmeregulation den Sollwert der Körpertemperatur – mit Fieber als Folge – und fördern
Entzündungsvorgänge.
"Die NSAR haben neben ihrer analgetischen, also der schmerzlindernden, Wirkung auch einen fiebersenkenden und einen entzündungshemmenden Effekt", erläutert Schmerztherapeut Casser. "Daher sind sie bei entzündlich-schmerzhaften Prozessen besonders gut geeignet." Hinzu kommt, dass ASS, Ibuprofen und Diclofenac sich auf Grund ihrer chemischen Struktur in entzündetem Gewebe anreichern. Das macht sie bei entzündlich bedingten Schmerzen noch wirksamer.
Den ganzen Artikel mit weiteren Infos findet ihr hier:
http://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Schmerzmittel-Welches-hilft-wann-515961.html