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Wie überwindet man Traumata?
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Was für ein Medikament nimmst du gegen Depressionen, Freddy ?
Freddy
Guter Ratgeber
Freddy
Zuletzt aktiv am 18.11.24 um 15:46
Registriert seit 2015
812 Kommentare geschrieben | 163 in der Gruppe Hilfe & Infos
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Hallo Nana68,
Für die leichte Form hat mir mein Schmerzarzt "Amitriptylin - dura 25mg retard" verordnet.
Wie gesagt, soll es das Durchschlafen verbessern, ich bin morgens nach dem Frühstück hundemüde
geworden und mußte mich wieder hinlegen. Das ist jetzt definitiv deutlich besser geworden. Zum Glück
kann ich mich hinlegen, wenn ich noch arbeiten müßte = Großes Fragezeichen.
Stehe morgens als erster auf und mache das Frühstück und bin eigentlich ausgeschlafen. 1 - 1,5 Stunden
später bin ich fast umgefallen vor Müdigkeit.
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LgE
Abgemeldeter Nutzer
Zur Überwindung von Traumata reichen meiner Meinung nach Medikamente nicht. Da ist auch eine Psychotherapie nötig...
Cadicha
Cadicha
Zuletzt aktiv am 21.10.16 um 09:50
Registriert seit 2016
4 Kommentare geschrieben | 4 in der Gruppe Hilfe & Infos
Nana 68, ich bin so ein Fall, ohne immer wiederkehrenden Psychotherapieen wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr hier, um es mal krass aus zu drücken. Problem ist nur, das sich so ein Trauma irgendwann physisch nieder schlägt, und das ist das was mich nun quält. knappe 30 Jahre ist es jetzt her und das Trauma zeigt jetzt erst sein komplettes Ausmaß, EMDR wurde mir auch schon vorgeschlagen, nur das große Problem ist, die Krankenkassen erkennen solche Therapieen nicht an und man muss alles aus eigener Tasche bezahlen. Jetzt kann man nur so weiter machen wie bisher, und hoffen, das nichts mehr dazu kommt. Verarbeiten kann man vieles, aber manches hängt einfach fest, Flash backs ohne bildlicher Erinnerungen quälen mich nach wie vor und hindern mich am Leben komplett teil zu nehmen. Man muss lernen das das Leben nicht nur aus Sonnenschein besteht, und das auch gerade die schlechten Erinnerungen etwas positives haben, und das ist eine Kunst ...
Abgemeldeter Nutzer
Hallihallo Cadicha ,
was meinst du mit das schlägt sich physisch nieder? Kannst du das erklären?
Gruß vom
Jonas
Cadicha
Cadicha
Zuletzt aktiv am 21.10.16 um 09:50
Registriert seit 2016
4 Kommentare geschrieben | 4 in der Gruppe Hilfe & Infos
Hallo Jonas78, ich kann es erklären, ich habe durch mein Trauma auch viele Fehlhaltungen/ -funktionen, bei Angst duckt man sich, das geht auf den Rücken, meine Angst kann ich nicht mehr steuern, weil ich sie als solches gar nicht mehr wahr nehme, ich stelle mich jeder Herausforderung, was nicht immer gut war, denn ich habe große Kreislaufprobleme dann, was bis zur Ohnmacht führen kann. Bei Streßsituationen steigt der Blutdruck, vor Angst bekomme ich keine Luft, wenn das jahrelang so geht dann hat man seinen Körper, mehr oder weniger krank gemacht. Mein Blutdruck reguliert sich inzwischen nur noch mit Tabletten, meine Ängste nehmen mir die Luft, Asthma durch Flash backs, und nur noch durch Medikamente zu lindern, mein Ruhepuls liegt inzwischen bei 90, was auch nicht gut ist fürs Herz. Die Neuropathie ist erst dazu gekommen, Schmerzen am ganzen Körper, es schränkt meine Motorik ein, ausgelöst durch Streß, also seelischer Streß, wäre aber auch möglich durch eine Virusinfektion, oder bakterielle, so richtig weiß das keiner. Mit einem Trauma kann man etliche Jahre gut leben, man merkt kaum was, bis es wieder aufbricht. Gruß Cadicha
Miamailo
Miamailo
Zuletzt aktiv am 14.11.21 um 09:27
Registriert seit 2020
2 Kommentare geschrieben | 1 in der Gruppe Hilfe & Infos
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Forscher/in
Hallo, ich hab ptbs 2016 hatte ich starke Flashbacks zusätzlich zur mittelgradigen deppresion, damals hab ich mir Hilfe gesucht in einer tagesklinik, kurz vor dem Ende von 6 Wochen schlug mir eine Therapeutin vor eine traumatherapie zu machen.
Sie wurde von der Krankenkasse genehmigt.
Langsam wurde ich an die Therapie Erinnerungen in meinen Leben herangeführt. Erst als Außenstehende mit Beschreibung der Umgebung und dann das Erlebnis selber. Erst als ich bereit war mich selber als Person mit einzubeziehen sind wir weitere Schritte gegangen. Ein halbes Jahr hat es gedauert und es hat geholfen. Heute wenn noch Flashbacks kommen, kann ich das Problem mit diesen Weg gehen den ich beschrieben habe. Und mir geht es gut damit.
LG heike
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Abgemeldeter Nutzer
Hallo,
angesichts der Ereignisse des letzten Wochenendes ein paar Auszüge aus einem schon etwas älteren Artikel zum Thema Traumata:
Trauma-Patienten wird der Schrecken genommen
Jeden kann es jederzeit treffen: Man ist in einen schweren Unfall verwickelt, erhält die Diagnose Krebs, verliert jäh einen geliebten Menschen, erfährt Gewalt. Für Menschen mit Trauma gibt es eine neue, viel sanftere Therapie. Patienten sind nicht mehr gezwungen, das Furchtbare noch einmal zu durchleben.
(...)
Mindestens drei von vier Menschen müssen einmal im Leben Schicksalsschläge hinnehmen. "Die meisten Menschen haben genügend eigene Kraftquellen, um sie zu überwinden", stellt Reddemann klar. Auch schwere seelische Verletzungen können heilen, lautet ihre Botschaft. Wichtig sei dafür neben den eigenen Heilkräften ein sicheres soziales Netz wie Familie und Freunde, um seine inneren Kräfte mobilisieren zu können.
Extreme Ohnmacht, Angst und Entsetzen
Ein Trauma zeichnet sich durch Lebensbedrohung oder Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit, durch Gefühle extremer Ohnmacht, Hilflosigkeit, Angst und Entsetzen aus.
Traumatisiert werden können die Opfer selbst, aber auch die Zeugen eines schrecklichen Ereignisses oder die Angehörigen. Ein traumatisches Ereignis löst im Körper eine akute Stressreaktion aus: Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden vermehrt ausgeschüttet, der Blutzuckerspiegel steigt, Puls und Herz jagen. Extremer Stress führt häufig zu einer Blockade der normalen Verarbeitungsprozesse im Gehirn. So erklärt sich, dass viele Menschen nicht mehr erinnern können, was bei einem Unfall geschehen ist.
Wie gut ein Trauma verarbeitet wird, hängt von den eigenen körperlich-seelischen Ressourcen und der Art des Traumas ab. Kinder sind gegenüber traumatischen Erlebnissen schutzloser und brauchen Unterstützung bei der Verarbeitung, um wieder Vertrauen ins Leben entwickeln zu können. Traumata, die durch Menschen vorsätzlich verursacht worden sind wie Vergewaltigung oder ein tätlicher Überfall, sind schwerer zu überwinden als Naturgeschehen oder kollektive Katastrophen wie Kriege. Eine einmalige Traumatisierung etwa durch einen Unfall kann leichter verarbeitet werden als eine fortdauernde wie durch sexuellen Missbrauch. Wer als Kind eine sichere Bindung erfahren hat und in einem verlässlichen sozialen Umfeld lebt, hat es leichter, die traumatische Zäsur in sein Leben zu integrieren.
Unausweichlich ist es, dass sich Körper und Seele mit dem Schrecklichen erst einmal auseinandersetzen müssen. Die schlimmen Bilder können blitzartig wieder auftauchen - in der Fachsprache als "Flashbacks" oder "Intrusionen" bezeichnet. Sie können durch Reize ausgelöst werden, die mit dem schrecklichen Geschehen nur entfernt zusammenhängen, wie z. B. durch bestimmte Gerüche oder Geräusche - etwa das Rasierwasser des Täters oder quietschende Reifen.
(...)
Der Körper wird dann wieder in eine Panikreaktion versetzt.
(...)
Um das Erlebte besser verarbeiten zu können, gilt es, innere Ressourcen zu aktivieren. So können Bilderreisen in der Fantasie vom Ort des schrecklichen Geschehens wegführen. "Diese Fantasiereisen oder die Vorstellung einer angenehmen Farbe oder Blume und schöne Kindheitserinnerungen bewirken dieselben gehirnphysiologischen Vorgänge wie das reale Erleben", sagt Diegelmann. Dadurch könnten heilsame innere Kräfte aufgespürt und genutzt werden.
Integrieren in den Lebenslauf
Gelingt es nicht, das extrem belastende Lebensereignis in den Lebenslauf zu integrieren und verharren Körper und Seele über mehrere Wochen im Alarmzustand, droht eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) mit erheblichen körperlichen und seelischen Folgen. Psychotherapeutische Hilfe ist spätestens dann dringend geboten.
Immer wieder erscheinen die quälenden Bilder vor dem inneren Auge, man ist überreizt, schläft schlecht, leidet unter Schwitzen, Puls- oder Herzjagen: Die Betroffenen sind unkonzentriert, von Angst geplagt und vermeiden strikt alles, was sie an das schlimme Geschehen erinnern könnte. Dies kann dazu führen, dass sie sich von der Außenwelt abkapseln und ihr Gefühlsleben völlig ausschalten
Einordnung ins Denken
Das Trauma kann psychisch auch deshalb nicht verarbeitet werden, weil die dabei erlebten Gefühle und Sinneseindrücke auf einer "primitiven" Ebene, nämlich in der Mandelkernregion (Amgygdala) des Gehirns abgespeichert werden. Sie wird auch das Angstzentrum des Gehirns genannt. Die dauernde Übererregung verhindert, dass das Erlebte in übergeordneten Hirnstrukturen wie Hippocampus und Frontalhirn weiterverarbeitet, bewertet und eingeordnet wird. Erst wenn es gelingt, die diffusen Gefühlserlebnisse wieder ins Denken einzuordnen, kann das Trauma überwunden werden.
So zielen die psychotherapeutischen Behandlungen zunächst darauf, die Patienten zu stabilisieren. Die Patienten brauchen einen sicheren Ort und therapeutischen Begleiter, um sich der Konfrontation mit dem Trauma stellen und es in ihre Lebensgeschichte integrieren zu können. Sprachliche Verfahren allein reichen oft nicht aus: "Reden über das Trauma hilft nur dann, wenn auch die emotionalen und körperlichen Reaktionen integriert werden, sagt die Psychotherapeutin Christa Diegelmann. Dies gelinge gut, wenn auch nichtsprachliche therapeutische Techniken einbezogen würden, etwa das Malen von inneren Bildern und Symbolen oder imaginative Techniken, wie die Beobachtertechnik: Dabei wird das Trauma aus der Perspektive eines Beobachters betrachtet.
Unwillkürliche Entspannung
Erstaunliche Erfolge in der Traumatherapie werden auch mit EMDR (Eye Movement and Reprocessing") erzielt. Charakteristisch hierfür ist der Einsatz von "bilateraler Stimulation" während der Konfrontation mit dem Trauma: Der Therapeut bewegt die Hand vor den Augen des Patienten hin und her, die dieser automatisch verfolgt. Er wird angehalten, im selben Moment an das traumatische Ereignis zu denken und sich die Bilder und Gefühle ins Gedächtnis zu rufen. Die Augenbewegungen führen offensichtlich zu einer unwillkürlichen Entspannung des Körpers, was wiederum bewirkt, dass das schlimme Geschehen "in der Psyche vernetzt und so verarbeitet werden kann", erklärt Martin Sack von der Psychosomatischen Klinik der TU München.
Quelle:welt.de