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Ist Fibromyalgie eine Autoimmunerkrankung?

Veröffentlicht am 12.05.2021 • Von Courtney Johnson

Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die im ganzen Körper verbreitete Schmerzen verursacht. Da sich die Symptome mit denen vieler Autoimmunerkrankungen überschneiden, stellen sich viele die Frage, ob sie als solche klassifiziert werden sollte.

Was ist Fibromyalgie? Was ist eine Autoimmunerkrankung? Kann Fibromyalgie als Autoimmunerkrankung angesehen werden? Was sagt die neueste Forschung dazu?

Erfahren Sie alles dazu in unserem Artikel!

Ist Fibromyalgie eine Autoimmunerkrankung?

Was ist Fibromyalgie und was sind ihre Symptome?

Fibromyalgie ist eine langfristige chronische Erkrankung, die durch weit verbreitete Schmerzen und eine Empfindlichkeit des Bewegungsapparates gekennzeichnet ist, begleitet von extremer Müdigkeit, Schlafstörungen, Gedächtnis-, Denk- und Konzentrationsproblemen sowie Depressionen oder Angstzuständen.

Leider wird sie von der medizinischen Welt immer noch schlecht verstanden. Man geht davon aus, dass etwa 2% der deutschen erwachsenen Bevölkerung betroffen ist.

Was ist eine Autoimmunerkrankung?

Bei Autoimmunerkrankungen handelt es sich um Störungen, bei denen der Organismus beginnt, sich selbst anzugreifen, weil das Immunsystem gesunde Zellen fälschlicherweise als schädlich und eindringend identifiziert. Als Antwort darauf produziert der Organismus Autoantikörper, die sich gegen diese gesunden Zellen richten und sie zerstören. Dieser Angriff beschädigt das Gewebe und verursacht oft eine Entzündung im betroffenen Bereich.

Fibromyalgie kann schwer zu diagnostizieren sein, da sie viele Symptome mit Autoimmunerkrankungen gemein hat. In einigen Fällen kann Fibromyalgie sogar mit Autoimmunerkrankungen einhergehen.

Zu den Erkrankungen, die häufig mit durch Fibromyalgie verursachten Schmerzen einhergehen, gehören:

Ist Fibromyalgie eine Autoimmunerkrankung?

Da Fibromyalgie früher als eine mit Arthritis zusammenhängende Erkrankung angesehen wurde und viele Formen von Arthritis, wie z.B. rheumatoide Arthritis (RA), als Autoimmunerkrankungen anerkannt sind, ging die medizinische Fachwelt davon aus, dass auch Fibromyalgie als solche eingestuft werden könnte.

Bis heute waren die Wissenschaftler aber noch nicht in der Lage, diese Behauptung beweisen zu können, da es keinen Beweis dafür gibt, dass durch Fibromyalgie Autoantikörper produziert und das Gewebe geschädigt werden und dadurch eine Entzündung verursacht wird. Die zugrunde liegende Ursache der Fibromyalgie ist noch nicht geklärt.

Was sagt die neueste Forschung?

Da Fibromyalgie oft mit anderen Autoimmunerkrankungen verbunden ist, ist es für Forscher schwierig zu bestimmen, ob es sich bei Fibromyalgie um eine wirkliche Autoimmunerkrankung handelt.

2007 wurden in einer Studie hohe Werte an Schilddrüsenantikörpern bei Patienten mit Fibromyalgie vorgefunden, was Forscher zu der Frage veranlasste, ob es sich um ein Zeichen dafür handele, dass Fibromyalgie eine Autoimmunerkrankung ist. Das Vorhandensein von Schilddrüsenantikörpern ist jedoch nicht ungewöhnlich und verursacht bei Betroffenen oft keine Symptome, sodass die Frage weiterhin unklar bleibt.

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2013 brachte Fibromyalgie-Schmerzen mit einer Neuropathie der kleinen Nervenfasern in Verbindung, eines Typs von peripherer Neuropathie. Jedoch wird der Zusammenhang zwischen Schmerzen und Neuropathie weithingehend noch nicht von der medizinischen Fachwelt akzeptiert. In der Vergangenheit gab es starke Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen einer Neuropathie der kleinen Nervenfasern und dem Sjögren-Syndrom (eine Autoimmunerkrankung, die trockene Augen und einen trockenen Mund verursacht), einer Erkrankung, die ebenfalls schmerzhafte Nervenschäden verursacht. Es ist jedoch eine tiefergehende Erforschung notwendig, um die gleiche Schlussfolgerung zwischen Fibromyalgie und einer Neuropathie der kleinen Nervenfasern ziehen zu können.

Andere Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass das Immunsystem von Fibromyalgie-Patienten eine Reihe von Unregelmäßigkeiten aufweist, unter anderem eine chronische Überaktivität. Einige Forscher glauben, dass dies ein Hinweis auf eine Autoimmunerkrankung ist, aber es ist noch eine tiefergehende Forschung nötig, um dies weiter zu untersuchen.

Fazit

Es ist noch nicht bekannt, ob Fibromyalgie eine Autoimmunerkrankung ist. Zum jetzigen Zeitpunkt kann sie aufgrund fehlender Autoantikörper sowie Gewebeschäden nicht als Autoimmunerkrankung eingestuft werden, aber mit der Zeit und den Fortschritten in der Forschung hoffen wir, dass in den kommenden Jahren in besseres Verständnis erfolgen wird.

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1 Kommentar


Karin66
am 27.07.21

Hallo Frau Johnson,

vielen Dank für den sehr interessanten Artikel! 

Ich habe eine Freundin, die schon seit Jahren unter einer sehr schmerzhaften Gürtelrose leidet, leider auch sehr oft Migräne-Attacken hat und auch psychisch sehr oft "angeschlagen" ist. Könnte hier ebenfalls ein Zusammenhang mit  Fibromyalgie bestehen? Sie ist nun mittlerweile deswegen auch schon sehr oft bei einem Schmerztherapeuten gewesen, der ihr aber nicht wirklich weiterhelfen konnte.

Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort!

Freundliche Grüße

Karin

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