Reflexzonentherapie: Was ist das und wie kann sie unsere Gesundheit fördern?

Was ist die Reflexzonentherapie?

Die Reflexzonentherapie, manchmal auch Reflexzonenmassage genannt, ist eine Therapieform, bei der unterschiedlicher Druck auf bestimmte Punkte an Füßen, Händen und Ohren ausgeübt wird, mit dem Ziel, uns zu helfen, uns besser zu fühlen. Diese Punkte sollen mit bestimmten anderen Körperteilen oder Organen korrespondieren.

Die Reflexzonentherapie hat ihre Wurzeln in der chinesischen Medizin und wird seit Jahrhunderten angewandt.

Wie funktioniert die Reflexzonentherapie?

In der traditionellen chinesischen Medizin

In der traditionellen chinesischen Medizin beruht die Reflexzonentherapie auf dem alten Konzept des Qi oder der „Lebensenergie“. In diesem Glaubenssystem soll das Qi durch jeden Menschen fließen und bei Stress blockiert sich das Qi. Diese Blockade soll ein Ungleichgewicht im Körper verursachen, das zu Krankheiten führen kann. 

Das Ziel der Reflexzonentherapie ist es, das Qi im ganzen Körper zum Fließen zu bringen, um es im Gleichgewicht und gesund zu halten.

Verschiedene Körperteile werden als mit bestimmten Punkten an Füßen, Händen und Ohren verbunden angesehen, und Reflexologen verwenden Karten dieser Punkte, um zu bestimmen, wo sie Druck ausüben sollen. Ihre Berührungen sollen die Energie im Körper der Person zum Fließen bringen, bis hin zu dem Organ oder Teil, der geheilt werden soll.

Quelle: Lifeline

In der westlichen Medizin

In der westlichen Medizin gehen die Theorien der Reflexzonentherapie auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als britische Wissenschaftler entdeckten, wie die Nerven die inneren Organe und die Haut miteinander verbinden. Sie stellten fest, dass das Nervensystem des Körpers dazu neigt, sich an äußere Faktoren, einschließlich Berührungen, anzupassen.

Später, Anfang des 20. Jahrhunderts, führte Dr. William H. Fitzgerald, ein HNO-Arzt, das Konzept der „Zonentherapie“ in die medizinische Gemeinschaft ein, nachdem er mehrere Indianerstämme beobachtet hatte, die Druck auf die Füße als Heilmethode anwandten. Diese Therapie wurde später von der Krankenschwester und Physiotherapeutin Eunice D. Ingham, die den Körper in „Reflexzonen“ an den Füßen einteilte, in „Reflexzonentherapie“ umbenannt.

Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Theorien über die Funktionsweise der Reflexzonentherapie. Einer davon zufolge kann die Berührung des Reflexologen das Nervensystem beruhigen und so wie jede andere Form der Massage eine Entspannung herbeiführen.

Einer anderen Theorie zufolge erzeugt das Gehirn Schmerz als subjektives Phänomen, als Reaktion auf körperlichen Schmerz oder auf mentalen oder emotionalen Stress. In diesem Fall soll die Reflexzonentherapie den Schmerz durch eine einfache, beruhigende Berührung reduzieren, was zur Verringerung des Stressniveaus und zur Verbesserung der Stimmung beitragen kann.

Was sind die möglichen gesundheitlichen Vorteile der Reflexzonentherapie?

Es wurde festgestellt, dass die Reflexzonentherapie eine Reihe von potentiellen gesundheitlichen Vorteilen bietet, aber nur einige davon wurden in wissenschaftlichen Studien untersucht.

Aktuell gibt es nur begrenzte Beweise dafür, dass die Reflexzonentherapie helfen kann bei :

• Reduzierung von Schmerzen
• Reduzierung von Stress und Angstzuständen
  
• Verbesserung der Stimmung
  
• Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens 

Es sind weitere Forschungen erforderlich, um die Wirkung der Reflexzonentherapie auf bestimmte gesundheitliche Beschwerden zu bewerten, aber vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass sie bei der Linderung von folgenden Erkrankungen helfen können:

• Schmerzen bei einer Geburt
  
• Von Arthrose verursachte Schmerzen,
  
• Bestimmte Symptome bei Multipler Sklerose, wie Müdigkeit und ein brennendes oder kribbelndes Gefühl
  
• Angstzustände bei Menschen, die sich einer Herzoperation unterzogen haben
• Emotionale und körperliche Schmerzen, die durch Krebs verursacht werden
• Probleme mit den Nasennebenhöhlen
• Rückenschmerzen
• Verstopfung und andere Verdauungsprobleme.
  

Welche Risiken sind mit der Reflexzonentherapie verbunden? 

Die Reflexzonentherapie ist möglicherweise nicht die beste Behandlungsoption für Menschen, die mit folgendem leben oder eine Vorgeschichte haben:

• Durchblutungsstörungen
• Gicht
• Blutgerinnsel oder Entzündungen der Beinvenen
  
• Pilzinfektionen, wie z.B. Fußpilz
  
• Geschwüre oder offene Wunden an Händen oder Füßen
  
• Probleme mit der Schilddrüse
  
• Epilepsie
  
• Niedrige Thrombozytenzahl oder andere Bluterkrankungen, die zu häufigeren Blutergüssen oder Blutungen führen

Wie bei jeder Behandlung sollten Sie vor Beginn mit Ihrem Arzt sprechen, um festzustellen, ob es sich um eine mögliche Option für Sie handelt.

Fazit

Obwohl es sich nicht um eine wissenschaftlich nachgewiesene Behandlung für bestimmte gesundheitliche Probleme handelt, kann die Reflexzonentherapie dennoch eine vorteilhafte Therapie neben der medizinischen Behandlung sein, insbesondere bei psychischen Problemen wie Angstzuständen und Stress. 

Sie kann als Ergänzung zu herkömmlichen Behandlungsmöglichkeiten praktiziert werden, aber es ist wichtig, daran zu denken, dass sie keine Alternative dazu darstellt und dass Reflexologen keine Krankheiten diagnostizieren oder behandeln können. 

Wenn Sie die Reflexzonentherapie ausprobieren möchten, sollten Sie zunächst Ihren Arzt aufsuchen, um herauszufinden, ob sie für Sie geeignet ist. Wenn Sie keinen Refloxologen in Ihrer Nähe finden sollten, können Sie auch bei Heilpraktikern nachfragen, die häufig auch eine solche Zusatzausbildung gemacht haben.