Welche Krankheiten kann Stress auslösen?
Veröffentlicht am 24.08.2022 • Von Candice Salomé
Stress ist keine Krankheit, aber wenn er über einen längeren Zeitraum anhält und chronisch wird, kann er schwer einzudämmende Schäden an unserer physischen und psychischen Gesundheit verursachen.
Insgesamt führt Stress zunächst zu funktionellen Störungen, die mit der Stimulierung der Organfunktion zusammenhängen, und dann zu organischen Störungen.
Aber wie wirkt sich Stress auf unsere Gesundheit aus? Welche Erkrankungen kann er verursachen? Wie kann man lernen, besser mit ihm umzugehen?
Wir verraten es Ihnen in unserem Artikel!
Stress ist ein physiologisches und psychisches Phänomen des Organismus, das nützlich oder schädlich sein kann. Es gibt positiven Stress, der es uns ermöglicht, zu reagieren, uns anzupassen, zu kämpfen oder zu fliehen. Und es gibt negativen Stress, der die Gesundheit beeinträchtigt und bei wiederholtem Auftreten eine echte Gefahr für unseren Organismus darstellt.
Was ist Stress und welche Symptome treten dabei auf?
Stress stellt eine normale physiologische Reaktion dar, die bei Aggression oder Druck aus unserer Umgebung entsteht. Wir sind alle Stress ausgesetzt, reagieren aber nicht alle auf die gleiche Weise darauf.
Wenn eine Person einer Stresssituation ausgesetzt ist, wird der Organismus eine umfassende Reaktion auslösen, intensive psychologische und physiologische Antworten, die es der Person ermöglichen, alle ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen zu bündeln, um die Situation angemessen zu bewältigen.
Dies löst einen sofortigen Adrenalinschub aus, der den Herzrhythmus beschleunigt und den Atem verstärkt. Die Muskeln werden besser mit Sauerstoff versorgt, ziehen sich zusammen und gewinnen an Kraft. Das Hormon- und Nervensystem wird auf Hochtouren gebracht und die körperliche Leistungsfähigkeit wird optimiert.
Nicht alle Menschen sind gleich stressanfällig, aber es können bestimmte Symptome hervorgehoben werden:
- Muskelverspannungen
- Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit
- Probleme mit der Verdauung und dem Darm
- Ein Mangel an Appetit
- Müdigkeit
- Migräne
- Schwindelgefühle
- Oder auch Hautprobleme wie z.B. Akne
Auch auf der psychischen Ebene kommt es zu starken emotionalen Reaktionen wie Angst, Wut, Begeisterung oder Verlangen. Außerdem werden das Gedächtnis und die analytischen Fähigkeiten geschärft.
Bei chronischem Stress wendet sich die körperliche Überaktivierung schließlich gegen den Organismus und bringt ihn zur Erschöpfung. Stress spielt eine bemerkenswerte Rolle bei der vorzeitigen Alterung des Körpers und kann zu bestimmten Komplikationen und chronischen Erkrankungen führen.
Welche Krankheiten kann Stress auslösen?
Erkrankungen des Verdauungstraktes
Stress kann zahlreiche unangenehme Folgen für unseren Darm haben: Blähungen, Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung oder auch Übelkeit. Stress verlangsamt nämlich die Verdauung, wodurch die Bakterien im Verdauungstrakt eine Entzündung auslösen, um sich zu verteidigen.
Diese Symptome können nur vorübergehend auftreten, aber wenn der Stress chronisch wird, kann er ernstere Krankheiten wie Kolopathie, Reizdarmsyndrom oder Magengeschwüre auslösen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Stress kann zu einem wichtigen Risikofaktor für die Gesundheit von Herz und Arterien werden, genauso wie Rauchen oder Diabetes.
Die Auswirkungen von Stress auf das Herz-Kreislauf-System hängen unter anderem mit der sympathischen Stimulation zusammen, die einen großen Teil unserer unbewussten Aktivitäten wie den Herzschlag steuert. Er wirkt sich auch auf bestimmte Neurotransmitter wie Adrenalin aus (das unsere Energie boostet).
Diese biologischen und körperlichen Ausprägungen verändern sich also und können zu Bluthochdruck, Angina-pectoris-Anfällen (Sauerstoffmangel in den Herzarterien), Schlaganfällen oder Myokardinfarkten führen.
Virusinfektionen
Stress schwächt die Immunabwehr, was zu bakteriellen oder viralen Infektionen führt. Das Immunsystem schützt den Körper vor Angriffen oder Fremdkörpern, um ihn zu verteidigen. Wenn es jedoch zu emotionalen Spannungen oder regelmäßigem Stress kommt, gerät dieses System aus dem Gleichgewicht oder wird geschwächt und es kommt zu bestimmten Infektionen. Zu diesen Infektionen gehören: chronische Erkältungen, Halsentzündungen, Herpesausbrüche oder auch Harnwegs- und/oder Vaginalinfektionen.
Hautinfektionen
Stress kann schwere Hautinfektionen durch Histamin auslösen. Histamin ist eine chemische Substanz, die der Körper in großen Mengen freisetzt, wenn Angst aufkommt. Histamin ist maßgeblich an Entzündungsprozessen beteiligt. So kann Stress Juckreiz, Haarausfall, Hautrötungen, Akne, Ekzeme, Nesselsucht, Psoriasis oder Herpes verursachen.
Gynäkologische Beschwerden
Stress kann das Hormonsystem von Frauen durcheinander bringen und bestimmte gynäkologische Beschwerden wie schmerzhafte Menstruation, einen unregelmäßigen Zyklus, einen gestörten oder verzögerten Eisprung, Fehlgeburten oder Frühgeburten verursachen.
Störungen des Muskeltonus
Chronischer Stress und Angstzustände können Muskel- und Gelenkschmerzen in bestimmten Körperregionen verursachen, häufig im Rücken oder an der Halswirbelsäule. Diese Schmerzen lassen sich zum Teil dadurch erklären, dass das Nervensystem zu viel Adrenalin in den Körper pumpt, damit er auf Gefahren reagieren kann. Die Muskeln, die mit Toxinen beladen und hyperton sind, leiden und ermüden.
Wie kann man lernen, besser mit Stress umzugehen?
Um das Auftreten von Erkrankungen im Zusammenhang mit chronischem Stress zu verhindern, ist es wichtig, sich durch eine gesunde Lebensweise und Entspannungsübungen wie Meditation, Sophrologie, Yoga oder Hypnose ... um sich selbst zu kümmern.
In Fällen von starkem Stress und Angstzuständen kann die Verschreibung eines angstlösenden Mittels vom Typ Betablocker in Betracht gezogen werden. Diese sind weniger schädlich und wirken besser auf die körperlichen Symptome als die Psychopharmaka aus der Familie der Benzodiazepine. Sie haben außerdem den Vorteil, dass sie nicht zu einer Gewöhnung oder Tagesschläfrigkeit führen.
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