Wo sich Forschung mit Verschwörung mischt
Veröffentlicht am 21.02.2018 • Von Giovanni Mària
Wo sich Forschung mit Verschwörung mischt
Der Hersteller einer Zahnpasta schürt die Angst vor Fluorid – und bringt Zahnärzte gegen sich auf. Stecken dahinter nur Verschwörungstheorien oder sind wirklich neue Lösungen nötig?
Fluorid – erste Verbraucherschützer rufen nach Verbot“, schlug die großformatige Zeitungsanzeige Ende Januar in ganz Deutschland Alarm. Der Stoff lagere sich womöglich als Gift im Körper ab, hieß es weiter. Die Anzeige bot, günstig, eine Lösung: Karex, eine Zahnpasta ohne Fluorid, die dennoch gut gegen Karies helfe. Auf die Anzeige folgten: die wütende Reaktion der Bundeszahnärztekammer („unbegründete Verunsicherung der Bevölkerung“) und eine weitere Anzeige des Pastenherstellers, diesmal als offener Brief: Man wolle niemandes Fachmeinung in Frage stellen. Aber zur „Einnahme von Fluorid“ gebe es „unterschiedliche Meinungen“.
Was ist da los? Warum bringt ausgerechnet ein Putzzeug-Hersteller Zahnärzte so gegen sich auf? Und ist Fluorid tatsächlich gefährlich?
Es geht in dieser Geschichte nicht nur um eine Werbung, die – gewollt oder ungewollt – möglichst laut provoziert. Es ist auch die Neuauflage eines ewigen Streits, bei dem sich medizinische Forschung und Verschwörungstheorien mischen.
Mit Fluorid Kariesausbreitung bekämpfen
Dietmar Oesterreich kennt den Streit schon sehr lange, er kann als Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer die Argumente seiner Zunft herunterbeten: „Fluorid ist ein zentraler Faktor bei der Kariessenkung – ohne den Stoff hätten wir die Verbreitung von Karies nicht so weit zurückdrängen können.“ Der Mundgesundheitsstudie von 2016 zufolge, einer Untersuchung im Auftrag der Bundeszahnärztekammer, haben heute mehr als 80 Prozent aller Zwölfjährigen kein Karies.
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faz.net
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