COPD: Was ist der Schlüssel für eine bessere Überwachung der Erkrankung?
Veröffentlicht am 05.12.2022 • Von Claudia Lima
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder COPD ist für eine fortschreitende Verstopfung der Bronchien verantwortlich.
Es handelt sich um eine weit verbreitete Erkrankung, von der etwa 8 % der deutschen Bevölkerung betroffen sind.
Um die Versorgung zu verbessern und sicherzustellen, dass die Behandlung wirksam ist, muss eine regelmäßige Überwachung eingeführt werden.
Worin besteht diese Überwachung? Wann sollte sie durchgeführt werden?
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COPD: Was ist das?
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder COPD ist eine chronische Atemwegserkrankung, die durch eine fortschreitende Obstruktion der Atemwege gekennzeichnet ist.
Die häufigste Ursache für COPD ist das Rauchen, daher tritt sie bei Rauchern häufiger auf. Es gibt jedoch auch andere Ursachen für COPD, wie Passivrauchen, Umweltverschmutzung, berufsbedingte Exposition gegenüber toxischen Substanzen, genetisches Erbe und die Folgen bestimmter Erkrankungen, die auch Nichtraucher betreffen.
COPD ist eine häufig vorkommende Erkrankung, von der in Deutschland rund 7 Millionen Menschen betroffen sind, von denen die meisten nicht wissen, dass sie daran leiden.
An COPD Erkrankte können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um ihren Allgemeinzustand zu verbessern, ihre Erkrankung leichter in den Griff zu bekommen und ihren Alltag besser zu bewältigen.
Zur Behandlung dieser Erkrankung sollte man zunächst mit dem Rauchen aufhören und die Belastung durch den Rauch anderer reduzieren, sich regelmäßig bewegen und sich gegen Lungenentzündung, Grippe und Covid-19 impfen lassen.
Durch eine angemessene Betreuung können die Verschlechterung der Lungenfunktion und das Fortschreiten der COPD verlangsamt werden. Wird die Erkrankung nicht behandelt, verschlimmert sie sich, weshalb eine regelmäßige Überwachung von entscheidender Bedeutung ist.
Wie kann COPD gut überwacht werden?
Es gibt eine von der Bundesärztekammer, der kassenärztlichen Bundesvereinigung sowie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften erstellte nationale Versorgungsleitlinie, dessen Ziel es ist, eine Verbesserung der Qualität der Betreuung von COPD-Patienten zu ermöglichen. Diese Leitlinie, der sich an Fachleute richtet, beschreibt die Diagnose, die Therapie und die Überwachung der Erkrankung sowie die Rolle, den Platz und die Koordinationsmodalitäten der verschiedenen Fachleute, die am Behandlungspfad des Patienten beteiligt sind.
Die COPD-Betreuung wird somit vom behandelnden Arzt in Abstimmung mit einem multidisziplinären Team durchgeführt, dem u. a. ein Lungenspezialist, ein Tabakspezialist, ein Kardiologe, ein Physiotherapeut, ein Ernährungsberater und ein Psychologe, aber auch ein Zahnarzt, ein Apotheker, ein Sozialarbeiter und ein Dienstleister für Sauerstoff angehören können.
Die Ziele einer besseren COPD-Betreuung sind:
- Die Symptome der Erkrankung im Alltag zu verbessern
- Die Aufrechterhaltung einer angemessenen körperlichen Aktivität zu gewährleisten
- Die Notwendigkeit dringender Behandlungen zu verringern
Dies setzt voraus, dass der Patient seine Behandlung befolgt, die Bedeutung von Arztbesuchen und Kontrolluntersuchungen versteht und weiß, wie mit Notfällen umgegangen wird.
Seine Behandlung verstehen und befolgen
Um sich an die Behandlung zu halten, sie also strikt zu befolgen und ihre Wirksamkeit zu ermöglichen, ist es wichtig, sie gut zu verstehen. Es sollte nicht gezögert werden, seinen Arzt um eine therapeutische Patientenschulung zu bitten.
Diese Schulung richtet sich an COPD-Patienten, ihre Angehörigen, aber auch an Patienten mit Asthma oder Ateminsuffizienz. Die freiwillige Teilnahme am Programm erfolgt auf kann von der Krankenkasse übernommen werden. In den Sitzungen werden folgende Themen behandelt: Kenntnis der Erkrankung, Behandlung, Umgang mit Exazerbationen oder Anfällen und erschwerenden Faktoren, körperliche Aktivität, Ernährung und Selbstbehauptung.
Regelmäßig zum Arzt gehen und Untersuchungen durchführen lassen
Je nach Stadium der COPD (I bis IV) unterscheidet sich der Rhythmus der Arztbesuche:
- Stadium I bis II (leichte bis mittelschwere COPD): Der Hausarzt muss ein- bis zweimal pro Jahr aufgesucht werden und je nach Bedarf ist eine Beratung durch den Lungenfacharzt erforderlich
- Stadium III und IV ohne Sauerstoff (schwere bis sehr schwere COPD ohne Sauerstoff): Der Hausarzt sollte alle drei Monate und der Lungenfacharzt einmal pro Jahr aufgesucht werden
- Stadium IV mit Sauerstoff zu Hause (schwere bis sehr schwere COPD mit Sauerstoff und/oder nicht-invasiver Beatmung (NIV)): Der Hausarzt sollte monatlich und der Lungenfacharzt zweimal pro Jahr aufgesucht werden
Bei Komorbiditäten, Rauchen und therapeutischer Patientenschulung werden diese Konsultationen häufiger stattfinden.
Bei diesen Arztbesuchen können Kontrolluntersuchungen wie RFA (respiratorische Funktionstests wie Spirometrie), Blutgasmessungen, Röntgenaufnahmen des Brustkorbs und eine zytobakteriologische Untersuchung des Sputums verordnet werden. Der Arzt wird auch die Gewichtsveränderung kontrollieren.
Bei jedem Besuch bei medizinischem Fachpersonal, das nicht mit der Überwachung der COPD in Verbindung steht, müssen die Erkrankung und die Behandlung erwähnt werden.
Bei Exazerbationen und je nach Fall (Schweregrad, Komorbidität, Sauerstofftherapie und persönliche Situation) sollte ein Krankenhausaufenthalt angestrebt werden. Innerhalb einer Woche nach der Entlassung muss der Patient vom Hausarzt und vom Lungenfacharzt gesehen werden, und innerhalb von 90 Tagen sind Rehabilitationsmaßnahmen einzuleiten.
Den Arzt und den Notdienst im Falle von Problemen alarmieren
Bei jedem ungewöhnlichen und beunruhigenden Symptom sollte man seinen behandelnden Arzt benachrichtigen. Er sollte auch über Nebenwirkungen der Behandlung informiert werden. Wenn der Arzt oder der Notdienst über die Symptome informiert wurden, können diese beurteilen, ob sie einen Notfall darstellen oder nicht.
Die Anzeichen, auf die geachtet werden sollten, sind:
- Kurzatmigkeit
- Atembeschwerden, die Atmung ist pfeifend
- Atemnot, die Lippen sind zyanotisch, das Herz schlägt schnell
- Ein stärkerer Husten, der von Auswurf begleitet wird
- Blut im Auswurf (Hämoptyse)
- Ödeme in den Beinen
- Fieber
- Die Behandlung wirkt nicht
Bei einer raschen Verschlechterung des Zustands und/oder Schmerzen in der Brust sollte nicht gewartet, sondern direkt der Notruf 112 gewählt werden.
Neben der medizinischen Betreuung und der Einhaltung von Best Practices wie Raucherentwöhnung und angepassten sportlichen Aktivitäten wird COPD-Betroffenen dringend empfohlen, sich von einem Psychologen, einem Arbeitsmediziner, Patientenforen oder -verbänden und auch von sozialen Einrichtungen begleiten zu lassen.
Quellen:
Bronchopneumopathie chronique obstructive (BPCO), OMS, who.int/fr
BPCO et causes fréquentes, tabagisme et expositions professionnelles, has-sante.fr
Vivre avec une BPCO, ameli.fr
ETP pour les patients atteints de BPCO, chu-lyon.fr
BPCO : 3 outils pour améliorer le parcours de spins des patients, has-sante.fr
Leaflet BPCO, has-sante.fr
Carnet de suivi BPCO, splf.fr
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