Fibromyalgie: ein Gefühl von diffusem Brennen
Veröffentlicht am 26.12.2020 • Von Léa Blaszczynski
Fibromyalgie ist eine chronische Krankheit, die hauptsächlich durch diffuse Schmerzen und Schlafstörungen gekennzeichnet ist. Diese Pathologie betrifft mehrere Millionen Menschen in Deutschland, von denen die überwiegende Mehrheit Frauen sind. Die Diagnose von Fibromyalgie ist komplex und bisher konnte keine Labor- oder radiologische Untersuchung eine Fibromyalgie bestätigen.
Aber was ist eigentlich Fibromyalgie? Welche Symptome gibt es? Wie diagnostiziert man Fibromyalgie? Wie behandelt man sie? Wie zeigen sich die Schmerzen und wie fühlen sie sich an?
Wir haben die Carenity-Mitglieder dazu befragt, um zu verstehen, was Patienten mit Fibromyalgie empfinden.
Wir sagen Ihnen alles in unserem Artikel!
Was ist Fibromyalgie?
Diese Pathologie wird immer noch nicht wirklich verstanden. Die Anzahl der Patienten (90% sind Frauen zwischen 40 und 60 Jahren) in Deutschland liegt bei etwa 2 Millionen und 14 Millionen in Europa. Erst 2006 erkannte die WHO Fibromyalgie als eigenständige Krankheit an.
Fibromyalgie ist eine Krankheit, die sich durch diffuse und multiple Schmerzen kennzeichnet, die mit vorhandenen Schmerzpunkten verbunden sind, wenn auf sie Druck ausgeübt wird. Diese chronischen Schmerzen gehen einher mit Schlafstörungen, starker Müdigkeit sowie Stimmungsschwankungen.
Schmerz ist ein konstantes Zeichen dieser Krankheit. Er betrifft auch die Halswirbelsäule, den Gesäßbereich oder den oberen Rückenbereich. Durch Ausübung von Druck können ebenfalls Punkte gefunden werden, die sich auf dem Trapez, den Schultern, den Ellbogen, in der Nähe der Knie sowie der Hüften befinden. Diese Punkte befinden sich an derselben Stelle bei demselben Patienten, die von einer Konsultation zur nächsten wiedergefunden werden, was eines der Merkmale dieser Krankheit ausmacht.
Die Auslöser von Fibromyalgie sind zahlreich und nicht immer zu erkennen. Es kann sich um ein körperliches Trauma (wie ein Schleudertrauma) oder einen Sturz handeln, aber auch um einen emotionalen Schock, Trauer, Stress oder eine Veränderung der beruflichen oder familiären Situation.
Fibromyalgie ist ein chronisches Schmerzsyndrom, das schubweise mit Remissionen auftritt. Es kann zu Krisenzeiten mit permanenten Schmerzen im Hintergrund kommen.
Diese Pathologie verursacht keine schwerwiegenden Komplikationen. Es ist jedoch eine nervenaufreibende Situation für die Patienten, da sie bestimmte alltägliche Aktivitäten nicht ausführen oder gar einen Vollzeitjob haben können.
Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?
Fibromyalgie ist nach wie vor wenig bekannt, da, obwohl die Schmerzen reell sind, bei medizinischen Untersuchungen keine Entzündungen oder Läsionen festgestellt werden können. Ein Rheumatologe kann die Diagnose Fibromyalgie stellen, nachdem er Folgendes durchgeführt hat:
- Ein kurzer Fragebogen: Ein Fragebogen, der den Verdacht auf Fibromyalgie ermöglicht.
- Eine klinische Untersuchung: Der Druck auf bestimmte Bereiche, entweder schmerzhaft oder schmerzlos, ruft erhebliche Schmerzen hervor. Es gibt zahlreiche Schmerzpunkte bei Fibromyalgie und die Diagnose kann bei 11 von 18 Punkten gestellt werden, bei chronischen Schmerzen, die länger als 3 Monate andauern.
- Das Ausschließen von anderen Pathologien, die ähnliche Symptome aufweisen wie Fibromyalgie.
Wie wird Fibromyalgie behandelt?
Die Behandlung von Fibromyalgie umfasst eine medikamentöse Therapie, nicht-medikamentöse Techniken und die spezifische Behandlung des Schmerzsyndroms.
Zur medikamentösen Behandlung gehören Analgetika sowie Psychopharmaka, die auf die Folgen der Schmerzen im Gehirn einwirken.
Die nicht-medikamentösen Behandlungen umfassen: Physiotherapie, körperliche Aktivitäten (vor allem Dehnungsübungen und Stretching), Heißwasser-Hydrotherapie (unterstützt und verbessert die Wiederaufnahme körperlicher Aktivitäten), Entspannungstechniken, um Angstzustände oder Stress zu reduzieren, wie z.B. Sophrologie.
Was empfinden die Mitglieder von Carenity, die an Fibromyalgie erkrankt sind?
Carenity hat seine Mitglieder im April 2018 im Zuge einer Studie gefragt, Fibromyalgie sowie die empfundenen Symptome zu erklären. Hier ihre Rückmeldungen:
“Messerstiche“, „Elektroschocks“, „Nadeln, die die Haut durchdringen“ … Die Mitglieder, die an Fibromyalgie leiden, haben viele Vergleiche, um ihre Schmerzen zu beschreiben. „Ich würde Fibromyalgie als eine Art Monster beschreiben, das einen Körper befällt, um ihn zu quälen.“ Der Begriff „Verbrennungen“ fällt am häufigsten unter den 200 Befragten: „Mein Körper verbrennt mich von innen“, „Mein ganzer Körper brennt“.
Dieser diffuse Schmerz durchquert den Körper und erstreckt sich in alle Bereiche: Hals, Schultern, Wirbelsäule, Gesäß, Beine, Knöchel, Arme … Die Intensität variiert, ohne dass eine wirkliche Erklärung dafür bekannt ist. Einige sprechen von „Krämpfen“, andere von „Muskelkater oder muskulärer Steifheit“ und wieder andere haben den Eindruck, dass ihr „Körper in einem Schraubstock zerquetscht wird“. 68% unserer Befragten bewerteten ihre Schmerzen des Tages mit 7 von 10 (10 bedeutet „unerträgliche Schmerzen“). Und dieses Leiden ist nicht nur körperlicher Natur … „Der Schmerz wird von einem Gefühl der Schwere begleitet, als ob die Schwerkraft zunehmen würde. Auf der kognitiven Ebene ist es oft so, als würde man sich in einem dichten Nebel bewegen, als ob alles weit entfernt, nicht erreichbar sei.“
Eine schlechte Behandlung der Schmerzen
Dies ist die traurigste Zahl von unserer Umfrage: 80% glauben, dass ihre Schmerzen vom medizinischen Personal nicht gut behandelt werden. Aber um da herauszukommen, ist alles wert anzunehmen. 73% verwenden traditionelle Schmerzmittel, 50% haben Sitzungen bei Physiotherapeuten, 42% nutzen Entspannungsübungen (Sophrologie, Meditation, …), 31% verwenden natürliche Produkte, 13% Homöopathie, 11% sind in kognitiver oder Verhaltenstherapie. Die Mitglieder sprachen ebenfalls von Akupunktur, Fußreflexzonenmassage, Balneotherapie, Kryotherapie oder auch von Hypnose.
Was den Alltag betrifft, hat jeder seinen eigenen Tipp, wenn die Schmerzen auftreten …
„Bekämpfe das Böse mit dem Bösen, indem man läuft und schwimmen geht und negativen Menschen aus dem Weg geht.“
„Manchmal Wärme, manchmal Kälte.“
„Selbsthypnose für fünf Minuten, Visualisierung, Atmung, Qigong-Übungen, emotionale Befreiungstechnik, Massagen, Akupressurmatte, Kirschkern- oder Leinsamenkissen, Wärmepflaster, ein heißes Bad, Cremes aus ätherischen Ölen, …“
Und was sind Ihre magischen Tipps, um Schmerzen zu lindern?
Umfrage von Carenity, durchgeführt im April 2018.
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