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Fibromyalgie und Beruf: Wie lassen sich beide miteinander vereinbaren?

Veröffentlicht am 18.10.2024 • Von Candice Salomé

Fibromyalgie (auch Fibromyalgiesyndrom genannt) ist eine chronische Erkrankung, die sich durch anhaltende diffuse Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit in Verbindung mit chronischer Müdigkeit und Schlafstörungen äußert.

Die Symptome der Fibromyalgie sind häufig für berufliche Schwierigkeiten verantwortlich: Längere Fehlzeiten können ebenso die Ursache sein wie die Unfähigkeit, eine berufliche Tätigkeit fortzusetzen.

Aber wie lassen sich Fibromyalgie und Berufsleben vereinbaren? Welche Anpassungen sind möglich? Welche Rechte haben Arbeitnehmer, die an Fibromyalgie erkrankt sind?

Wir sagen Ihnen alles in unserem Artikel!

Fibromyalgie und Beruf: Wie lassen sich beide miteinander vereinbaren?

Was ist Fibromyalgie und wie äußert sie sich?

In Deutschland sind schätzungsweise 1-2 % der Bevölkerung von Fibromyalgie betroffen. Fibromyalgie wurde 1992 von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) anerkannt.

Fibromyalgie führt zu einer Vielzahl von Symptomen:


Die Symptome verändern sich im Laufe der Zeit und sind bei jedem Patienten individuell.

Die alltäglichen Symptome können sich stark auf das tägliche Leben der Betroffenen auswirken. Die Schmerzen verhindern oft, dass man schlafen und sich ausreichend erholen kann, damit sich der Körper richtig erholen kann. Tagsüber ist das Gehirn gezwungen, die Müdigkeit und die Schmerzen zu verarbeiten. All dies kann zu Konzentrationsschwierigkeiten oder sogar zu Gedächtnisstörungen führen.

Wie wirkt sich Fibromyalgie auf die berufliche Laufbahn aus?

Der Verein Fibromyalgie SOS führte in Frankreich eine große landesweite Online-Umfrage durch, an der sich 4 536 Personen beteiligten.

Daraus ging hervor, dass: 

  • 68,5 % der Befragten geben an, dass Fibromyalgie ihre Karriere behindert
  • 57,3 % der arbeitslosen Befragten haben ihren Arbeitsplatz aufgrund der Fibromyalgie verloren
  • 70 % der erwerbstätigen Befragten geben an, dass ihr Arbeitgeber die Fibromyalgie nicht anerkennt und die Krankheit bei ihrer Arbeit nicht berücksichtigt

Fibromyalgie ist oft wenig bekannt, vor allem aber wird sie im beruflichen Umfeld falsch verstanden. Die Tatsache, dass die Symptome nicht sichtbar sind, macht dies nämlich kompliziert.

Die Symptome der Fibromyalgie sind sehr belastend und machen den Alltag der Betroffenen beschwerlich und unvorhersehbar, was einen Risikofaktor für die Aufrechterhaltung des Arbeitsplatzes darstellt. Die durch die Fibromyalgie verursachten Einschränkungen können zu einer geringeren Produktivität führen, aber auch zu wiederholten Fehlzeiten

Die tägliche Arbeitsplanung wird dadurch beeinträchtigt und erfordert eine Anpassung der Planung und der geplanten Aufgaben. Die Erkrankung kann zu einem Verlust der körperlichen Fähigkeiten führen, wodurch bestimmte Aufgaben nur noch eingeschränkt oder langsamer ausgeführt werden können. Manche Patienten können nicht mehr Vollzeit arbeiten.

Fibromyalgie: Welche Möglichkeiten gibt es, um weiter zu arbeiten? 

Die Symptome der Fibromyalgie können sich direkt auf den Alltag des betroffenen Arbeitnehmers auswirken. Abgesehen von der Erkrankung selbst, die Arbeitsunterbrechungen oder einen Rückgang der Produktivität erforderlich machen kann, kann Fibromyalgie auch zu Rückzug, Vertrauensverlust oder Missverständnissen bei Kollegen und/oder Vorgesetzten führen.

Dennoch ist es für Fibromyalgiepatienten von Vorteil, weiterhin berufstätig zu sein, da sich dies sowohl auf die persönliche Entwicklung als auch auf die Entwicklung der Symptome positiv auswirkt. Eine aktive Tätigkeit sorgt dafür, dass die Muskeln funktionieren. Es ist wichtig, die Muskelmasse zu erhalten, wenn man krank ist, um die Schmerzen zu verringern.

Für Fibromyalgie-Patienten, die ihre berufliche Tätigkeit fortsetzen möchten, sind dann Anpassungen am Arbeitsplatz möglich.

Fibromyalgie-Patienten können den Status eines „schwerbehinderten Arbeitnehmers“ beantragen. Dazu muss beim Versorgungsamt, das für die Feststellung der Behinderung zuständig ist, ein Antrag gestellt werden. Dieser Status ermöglicht es Ihnen, eine Reihe von Rechten, Hilfen und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, wie z. B. eine Anpassung der Arbeitsbedingungen, ergonomische Lösungen zur Linderung von Schmerzen am Arbeitsplatz, mehr Home Office, angepasste Arbeitszeiten etc. Der Antrag ist persönlich zu stellen. Sie müssen den Antrag also selbst abgeben oder eine Person ihres Vertrauens damit beauftragen; Ihr Arbeitgeber kann nicht eingreifen und den Antrag für Sie stellen.

Bei Erwerbstätigkeit wird der Schwerbehindertenantrag schneller bearbeitet. Sofern kein Gutachten erforderlich ist, kann die Antwort in drei Wochen erfolgen. Bei Erstellung eines Gutachtens gibt es ebenfalls gesetzliche Fristen. Wenn eine Schwerbehinderung festgestellt wurde, wird danach der Schwerbehindertenausweis ausgestellt.

Sie können auf folgende Anpassungen hoffen:

  • Je nach Grad der Behinderung: Zusatzurlaub von bis zu 5 Tagen im Jahr
  • Behindertengerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes 
  • Von Überstunden ausgenommen
  • Anpassung der Arbeitszeit 
  • Sonderstellung bei Berufsbildungsmaßnahmen


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Alles Gute!

Quellen:
Concilier fibromyalgie et travail, est-ce possible ?, Geiq, emploi et handicap
 
Comment concilier fibromyalgie et travail ?, AFRCA
 
D. Azoulay, S. Perrot, J. Costes, J. Guerin, F. Laroche, O.26 - Fibromyalgie et travail. Facteurs associés aux arrêts de travail chez 1 870 femmes souffrant de fibromyalgie interrogées en ligne, Revue du Rhumatisme, Volume 83, Supplement 1, 2016, Pages A96-A97, ISSN 1169-8330,
https://doi.org/10.1016/S1169-8330(16)30352-0
La fibromyalgie et l’emploi, Agefiph
 

avatar Candice Salomé

Autor: Candice Salomé, Gesundheitsredakteurin

Candice ist Content Creator bei Carenity und hat sich auf das Schreiben von Gesundheitsartikeln spezialisiert. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen Psychologie, Wellbeing und Sport. 

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