Alle Informationen über Spondylitis ankylosans

Spondylitis Ankylosans (SA), auch Morbus Bechterew und rheumatische Pelvi-Spondylitis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Rheumaerkrankung (CIR).

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Spondylitis ankylosans: Alles, was Sie wissen müssen

Was ist Spondylitis ankylosans?

Definition

Spondylitis Ankylosans (SA), auch Morbus Bechterew und rheumatische Pelvi-Spondylitis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Rheumaerkrankung (CIR), die zur Gruppe der Spondyloarthropathien gehört, welche gemeinsame Merkmale aufweisen. Spondylitis ankylosans ist die typischste und schwerste Form der Spondyloarthropathie. Sie kann das Achsenskelett, aber auch die peripheren Gelenke und/oder die Gelenkverläufe betreffen.

Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, d.h. um eine Krankheit, bei der das Immunsystem über seine Abwehrrolle bezüglich äußerer Einwirkungen hinausgeht und körpereigene Zellen angreift. Sie kennzeichnet sich zunächst durch eine Schädigung des Achsenskeletts, d.h. der Gelenke der Wirbelsäule sowie des Beckens (Iliosakralgelenk).

Bei Patienten mit SA wird zuerst eine akute Entzündung des Sehnenansatzes beobachtet (die plötzlich auftritt und sich schnell entwickelt), d.h. des Teils des Knochens, in dem die Sehnen, Bänder und Kapseln (Hülle, die die Gelenke umgibt) eingesetzt sind. Man spricht von einer Enthesitis.

Diese Entzündung klingt dann ab und hinterlässt eine Narbe, die aus faserigem Gewebe besteht, das mit der Zeit verknöchert. Man nennt diese Verknöcherungen Osteophyten. Sie sind auf Röntgenbildern erkennbar.

Die Entwicklung dieser Erkrankung beginnt langsam mit Schub-Episoden (schmerzhafte Attacken), unterbrochen von Remissions-Perioden (Verringerung der Symptome der Krankheit).

Spondylitis ankylosans wird von verschiedenen extraartikulären Manifestationen begleitet und kann nach mehreren Jahren zu einer Versteifung der betroffenen Bereiche (Ankylose) und einem Verlust der Mobilität führen.

Durch frühzeitige Diagnose und Betreuung der Krankheit erfolgt eine Ankylose jedoch selten und die Auswirkungen dieser Erkrankung auf die Lebensqualität der Patienten werden so reduziert.

Kommt Spondylitis ankylosans häufig vor?

Spondylitis ankylosans ist nach der rheumatoiden Arthritis der zweithäufigste chronisch entzündliche Rheumatismus. In Mitteleuropa sind etwa 0,5 % der Bevölkerung betroffen, dies wären bis zu 350.000 Menschen in Deutschland. 100.000 bis 150.000 Patienten haben die Diagnose erhalten.

Beide Geschlechter sind betroffen, jedoch mit einer männlichen Dominanz (3 Männer auf 2 Frauen) und tritt im Allgemeinen bei jungen Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren auf.

Es wurde eine neue Terminologie vorgeschlagen, die den klinischen Phänotyp eines Patienten mit Spondyloarthritis (SpA) am besten beschreibt:

  • Axiale Spondyloarthritis (axiale SpA) - Radiographisch =  mit röntgenologischer Sakroiliitis = (SA) - Nichtradiographisch = ohne röntgenologische Sakroiliitis
  • Periphere Spondyloarthritis (periphere SpA) - Erosiv - Nicht erosiv
  • Periphere Spondyloarthritis mit enthesitischer Beteiligung (enthesitische SpA)

Symptome und Komplikationen bei Spondylitis ankylosans

In den meisten Fällen treten die ersten Symptome der Spondylitis ankylosans im unteren Rücken (Kreuzschmerzen) und am Gesäß auf. Diese Schmerzen beginnen meist in der Nacht und wecken den Betroffenen auf. Sie werden oft von einer Morgensteifigkeit begleitet, die es erfordert, sich warmzulaufen (morgendliches Lockern).

Im Allgemeinen betrifft die Entzündung an der Wirbelsäule zunächst die Wirbel im unteren und mittleren Rückenbereich und kann sich dann auf den oberen Rücken und die Halswirbelsäule ausbreiten. Sie ist die Ursache der Wirbelsäulenschmerzen.

Die Iliosakralgelenke stellen den Bereich dar, in dem das Kreuzbein (der Knochen, der die Wirbelsäule und das Becken verbindet) mit den beiden Beckenknochen (den wichtigsten Hüftknochen) zusammenkommt. Eine Entzündung kann bei diesen Gelenken ein- oder beidseitig auftreten oder gar „schwankend“ sein (d.h. abwechselnd von einer Seite zur anderen).

Spondylitis ankylosans kann auch die Gelenke zwischen dem Brustbein (der flache Knochen, der sich im vorderen und mittleren Teil des Brustkorbs befindet) und dem Schlüsselbein und denen zwischen Brustbein und Rippen, aber auch die peripheren Gelenke, wie Hüfte, Knie und Schulter betreffen.

Auch die Fersengelenke, auf der Höhe der Achillessehne oder der Fußsohle, können ebenfalls entzündet sein (was Schmerzen verursacht, die Talalgie genannt werden). Dies ist auch der Fall bei Fingern oder Zehen, die anschwellen und schmerzhaft werden können (man spricht von einer „Wurstform“ und von einer Daktylitis).

Seltener können auch andere Teile des Körpers betroffen sein:

  • Die Entzündung kann den vorderen Teil des Auges in 25% der Fälle erreichen (Uveitis anterior): Das Auge wird rot und schmerzhaft, es kommt zu einer Abnahme der Sehschärfe und zu Photophobie (erhöhte Lichtempfindlichkeit);
  • Betroffenheit der Haut in Form einer Psoriaris tritt bei 15 bis 20% der Patienten auf;
  • Der Darm kann ebenfalls betroffen sein, was sich oft als Schmerzen und Durchfall äußert.

Es scheint ein Zusammenhang zwischen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (IBD), einschließlich Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa (UC), und Spondylitis ankylosans zu bestehen. Eine Art von Bakterien, Escherichia coli, könnte hierbei eine Rolle spielen.

Bei den schwersten Formen der Erkrankung können bestimmte Deformationen beobachtet werden, wie z.B. das Verschmelzen der Wirbelsäule zu einem Block, was zu einer wirklichen Ankylose führt.

Ursachen und Risikofaktoren von Spondylitis ankylosans

Die Ursachen von Spondylitis ankylosans sind noch unbekannt, aber bestimmte genetische und umweltbedingte Faktoren scheinen bei der Entwicklung der Krankheit eine Rolle zu spielen.

Es existiert tatsächlich ein genetischer Hintergrund: 80 bis 90% der Patienten mit Spondylitis ankylosans tragen das Gen HLA-B27 (Human Leucocyte Antigene). Dieses Gen ist normalerweise bei 7 bis 8% der Bevölkerung vorhanden und es sollte beachtet werden, dass man dieses Gen in sich tragen, aber die Krankheit niemals entwickeln kann, oder umgekehrt erkrankt sein, ohne das Gen in sich zu tragen.

Auch Umweltfaktoren wie Rauchen oder eine Störung der Darmflora (Veränderung der Mikrobiota oder Dysbiose) könnten ebenfalls Ursache für die Entwicklung der Krankheit sein.

Diagnose von Spondylitis ankylosans

Die frühzeitige Diagnose einer Spondylitis ankylosans ermöglicht eine schnelle und effektive Behandlung, die die Entzündungssymptome reduziert und Komplikationen vermeiden kann.

Sie basiert im Wesentlichen auf der Befragung des Patienten sowie einer klinischen Untersuchung mit dem Ziel, die schmerzhaften Bereiche genau zu lokalisieren und die anschließend durchzuführenden Untersuchungen festzulegen. Sie werden durch den Hausarzt durchgeführt, der anschließend den Rat eines Rheumatologen einholt.

Hierfür haben die Ärzte klinische Kriterien, um SA diagnostizieren zu können:

  • Die AMOR-Kriterien, von denen insgesamt sechs Punkte die Diagnose erlauben.

Sie bewerten das Vorhandensein bestimmter Symptome wie:

  • Nächtliche Schmerzen und morgendliche Steifheit;
  • Asymmetrische Arthritis;
  • Schmerzen im Gesäßbereich;
  • Das Anschwellen eines Fingers oder einer Zehe („Wurstform“);
  • Talalgie (Fersenschmerzen) oder jegliche andere Enthesopathie (Krankheit, die die Ansätze von Sehnen, Bändern und Kapseln an den Knochen betrifft);
  • Iritis (Entzündung der Iris);
  • Urethritis (Entzündung der Harnröhre), Zervitis (Entzündung des Gebärmutterhalses) oder Balanitis (Entzündung der Eichel);
  • Durchfall;
  • Psoriasis;
  • Chronische Enterokolopathie (Entzündung von Dick- oder Dünndarm);
  • Sakroiliitis (Entzündung des Iliosakralgelenks).

Die AMOR-Klassifizierung berücksichtigt ebenfalls das Vorhandensein des Antigens HLA-B27 und/oder einer familiären Vorgeschichte von SA, des Reiter-Syndroms, von Psoriasis oder chronischen Enterokolopathien. Es wird ebenfalls geprüft, ob es innerhalb von 48 Stunden nach der Einnahme von NSAIDs (nicht-steroidale Antirheumatika) zu einer Verbesserung der Schmerzen kommt.

Seit einiger Zeit ermöglichen die europäischen ASAS-Kriterien (Assessment of SpondyloArthritis international Society) die Spondylitis ankylosans in axial oder peripher einzustufen.

Eine SA wird als axial bezeichnet, wenn:

  • Der Patient seit mehr als drei Monaten an Lombalgie leidet;
  • Das Alter des Patienten bei Beginn der SA bei unter 45 liegt;
  • Der Sitz der Entzündung bei der Röntgenaufnahme sakroiliakal ist und der Patient mehr als ein Anzeichen für SA hat;
  • oder das Gen HLA-B27 vorhanden und mit mehr als zwei weiteren Anzeichen für SA assoziiert ist.

Die von den ASAS-Kriterien berücksichtigten Anzeichen von SA sind entzündliche Wirbelsäulenschmerzen, Arthritis, Enthesitis (entzündliche Schädigung einer Sehne, eines Bandes oder einer Kapsel), einer entzündlichen Schädigung der Finger, Uveitis, Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa (UC), Psoriasis, eine Reaktion auf NSAIDs, eine familiäre Vorgeschichte mit SA, das Vorhandensein des Gens HLA-B27 und ein erhöhter CRP-Wert (C-reaktives Protein, ein Entzündungsprotein).

Spondyloarthritis wird hingegen als peripher eingestuft, wenn:

  • Der Patient nur periphere Symptome hat (Beeinträchtigung der Gliedmaßengelenke);
  • Vorhandensein einer Arthritis, einer Enthesitis oder einer Daktylitis (Zehe oder Finger in Wurstform);
  • Mehr als ein Zeichen für SA der Kategorie A (Uveitis, Psoriasis, Morbus Crohn oder Colitis Ulceroas, kürzliche Infektion, HLA-B27 positiv, Beeinträchtigung des Iliosakralgelenks im Röntgenbild) oder mehr als zwei weitere Zeichen für SA der Kategorie B (Arthritis, Enthesitis, Daktylitis, entzündliche Wirbelsäulenschmerzen, SA in der familiären Vorgeschichte).

Anschließend werden Bluttests durchgeführt, um nach Anzeichen für eine mögliche Entzündung (CRP) und dem Vorhandensein von Autoantikörpern zu suchen.

Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule und des Beckens helfen, die ersten Gelenkschäden in den schmerzhaften Teilen des Körpers zu lokalisieren.

Zusätzliche Untersuchungen können angeordnet werden, wie z.B. ein MRT und/oder ein CT der Iliosakralgelenke und der Wirbelsäule sowie ein Ultraschall der schmerzhaften peripheren Gelenke (z.B. im Bereich der Ferse oder des Fußballens).

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Behandlung bei Spondylitis ankylosans

Die Ziele der Behandlung bei Spondylitis ankylosans sind die Bekämpfung der mit der Entzündung verbundenen Schmerzen, die Vermeidung von Versteifungen, die Vorbeugung möglicher Komplikationen und die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten.

Die Betreuung erfolgt ganzheitlich (medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung) und wird von einem multidisziplinären Team (Hausarzt, Rheumatologe, Masseur-Physiotherapeut, Fußpfleger, Ergotherapeut, …) durchgeführt.

Symptomatische Behandlung der Schmerzen

Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAIDs) werden als Erstbehandlung verschrieben und vermindern die Wirbelsäulen- und peripheren Gelenkschmerzen. Sie verbessern die Mobilität der Patienten.

Es wird dazu geraten, sie entsprechend der Symptomatik (bei Bedarf) anzuwenden, ohne die verordneten Dosen zu überschreiten. Denn NSAIDs stellen ein Verdauungsrisiko dar (Magengeschwür, Perforation, Blutung), das mit der Dosis zunimmt. Sie werden daher mit einem Magenschutzmittel kombiniert, wie z.B. Protonenpumpeninhibitoren oder PPIs, einschließlich Omeprazol (Aristo®) oder Esomeprazol (Nexium®). Darüber hinaus kann die längerfristige Verordnung von NSAIDs eine Herzinsuffizienz verschlimmern oder ihre Entstehung fördern.

Analgetika, wie z.B. Paracetamol (ben-u-ron®, Contac® oder Perfalgan®) oder Opiate, werden bei unzureichender Schmerzkontrolle, Intoleranz oder bei Kontraindikation gegen NSAIDs verordnet.

Lokal anwendbare Kortikosteroide, die direkt in das schmerzhafte Gelenk gespritzt werden, können in Betracht gezogen werden, um die Entzündung lokal zu reduzieren. Orale Kortikosteroide, wie z.B. Prednison (Decortin®) oder Prednisolon (Aprednislon®) werden nicht empfohlen. Falls sie gegeben werden müssen, sollten sie in der niedrigsten Dosis, die möglich ist, und nur kurzzeitig angewendet werden.

Basistherapie

Wenn NSAIDs nicht ausreichend wirksam sind, um die Schmerzen zu lindern, kann der Hausarzt eine Basistherapie verschreiben, um die Schmerzkrisen zu verringern oder gar zu beseitigen und um das Fortschreiten der Spondylitis ankylosans zu kontrollieren. Diese Behandlungsart entfaltet ihre Wirkung erst nach einigen Wochen.

Die Wahl der Basistherapie hängt von der Art der Erkrankung ab:

  • Sulfasalazin (Azulfidine®), Leflunomid (Arava®) und Methotrexat (Neotrexat® oder Metoject®) können nach Versagen der symptomatischen Behandlung bei peripheren Formen der Erkrankung (Beeinträchtigung der Gelenke und Gliedmaßen) verwendet werden; keine Indikation bei peripheren oder enthesitischen Erscheinungen;
  • Biotherapien (Behandlung mit lebenden Organismen oder Substanzen, die aus seinen Organismen stammen) wie TNF-Blocker, darunter Infliximab (Remicade®) und Etanercept (Enbrel®) oder Interleukin-17A-Hemmer wie Secukinumab (Cosentyx®) und Ixekizumab (Taltz®) sind bei allen Formen von SA indiziert, sofern NSAIDs versagen (mindestens zwei Klassen für jeweils mindestens 15 Tage), aber nur nach einer vorherigen Beurteilung (insbesondere Untersuchung der Nieren- und Leberfunktion). Sie erfordern eine strenge Überwachung, vor allem Betreuung der infektiösen, neoplastischen (krebsartige Zellvermehrung) und allergischen Nebenwirkungen. Ihre Erstverschreibung erfolgt im Krankenhaus und nur Spezialisten können die Behandlung verlängern.

Es ist zu beachten, dass bei nicht röntgenologischen axialen Formen und bei fehlenden biologischen Entzündungszeichen oder im MRT diese Behandlung nicht indiziert ist:

  • Für periphere Formen sollten im Falle einer aktiven Erkrankung nach einer konventionellen Basistherapie vom Typ MTX (Methotrexat) Biomedikamente wie TNF-Blocker, IL17- oder IL 23-Antikörper;
  • Bei Unwirksamkeit oder Unverträglichkeit kann ein zweites Biomedikament in Betracht gezogen werden;
  • Im Falle einer Remission oder einer geringen Aktivität, die über mindestens sechs Monate mit dem Biomedikament anhält, kann die Einnahme schrittweise abgebaut oder die Dosis reduziert werden.

Lesen Sie auch unseren Artikel „Was ist eine Biotherapie? Spezifische Anwendung bei Entzündungskrankheiten“

Operation

Sie ist bei sehr beeinträchtigenden Formen der SA indiziert, wenn ein großes Gelenk sehr beschädigt ist und signifikante Deformierungen beobachtet werden.

Zum Beispiel kann eine Hüftprothese eingesetzt werden, wenn das Hüftgelenk (das den Oberschenkel mit dem Becken verbindet) beschädigt ist.

Nicht-medikamentöse Behandlung

Sie ist untrennbar mit der medikamentösen Behandlung verbunden und ermöglicht es, Schmerzen zu bekämpfen, die Versteifung der Wirbelsäule sowie der beeinträchtigen Gelenke zu vermeiden und begleitet die sozio-professionelle Rehabilitation der Patienten.

Sie richtet sich von Beginn der Erkrankung an alle SA-Patienten. Sie umfasst regelmäßige Gymnastik (Muskelkräftigung und Entspannungstechniken), Rehabilitation (Einzel- oder Gruppenphysiotherapie), Verhaltens- und Ergotherapie mit Beratung zur Haltung und Gesten zur Schmerzbekämpfung.

Information und therapeutische Aufklärung des Patienten sind ebenfalls Teil dieser Betreuung.

Leben mit Spondylitis ankylosans

Überwachung der Krankheit und ihrer Behandlung

Die Überwachung der Spondylitis Ankylosans ermöglicht dem Arzt, die Aktivität der Erkrankung zu beurteilen sowie die Wirksamkeit und das eventuelle Auftreten von Nebenwirkungen der Behandlung.

Es ist wichtig, den Rhythmus der Termine und Untersuchungen, die vom behandelnden Arzt oder Rheumatologen angesetzt werden, einzuhalten. Normalerweise, außer bei Notfällen, ist die empfohlene Häufigkeit, den Rheumatologen aufzusuchen, ein- bis zweimal pro Jahr.

Einige Basistherapien, wie die Biotherapien (TNF alpha-Blocker) erfordern aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos eine stärkere ärztliche Überwachung. Patienten sollten umgehend einen Arzt aufsuchen, wenn das Fieber 38°C übersteigt oder bei anderen Anzeichen einer Infektion.

Methotrexat erfordert auch eine regelmäßige organische Überwachung:

  • Hämatologie (Blutbild oder CBC, Thrombozyten): Überwachung alle 15 Tage während der ersten drei Monate, danach monatlich;
  • Nieren (Harnstoff, Kreatinin): monatlich;
  • Leber (Albumin, Transaminasen, Bilirubin): monatlich.

Eine Ergänzung mit Folsäure ≥ 5 mg pro Woche wird mit Abstand zur Einnahme von Methotraxat empfohlen, um die gastrointestinale und hepatische Toxizität dieser Behandlung zu reduzieren, ohne die Wirksamkeit signifikant zu verringern.

Im Falle von Schmerzen oder Rötung der Augen oder auch bei Lichtempfindlichkeit ist es notwendig, so schnell wie möglich einen Augenarzt aufzusuchen. Dieser wird prüfen, ob es sich hierbei um eine Uveitis (Entzündung der Aderhaut des Auges) handelt.

Magenschmerzen können ebenfalls auf eine Unverträglichkeit der Behandlung hinweisen (vor allem, wenn nicht-steroidale Antirheumatika verordnet wurden).

Therapeutische Patientenschulung

Die therapeutische Patientenschulung erfolgt durch den Hausarzt, den Rheumatologen oder durch anderes medizinisches Fachpersonal und trägt zur Verbesserung oder zur Erhaltung des Gesundheitszustandes, zur besseren Kenntnis und zum besseren Verständnis der Krankheit sowie zum Nutzen der medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlung bei.

Sie ermöglicht auch das Erlernen der richtigen Gesten zum Schutz und zur Entlastung der Gelenke, die Beobachtung der Entwicklung der Krankheit, die Anzeichen einer Verschlimmerung zu erkennen und den Reflex zu erwerben, schnell einen Arzt aufzusuchen, um vermeidbare Komplikationen zu verhindern. Sie ermöglicht so ein besseres Selbstmanagement (mehr Autonomie) sowie eine Sensibilisierung des Umfelds für die Einschränkungen durch die Krankheit, die Behandlung und die daraus resultierenden Folgen. Ein Training zur Selbstinjektion kann auch für bestimmte Basistherapien von Vorteil sein, die subkutan verabreicht werden, wie z.B. Methotrexat (Metoject®) oder einige Biotherapien (Enbrel® und Humira®).

Die aktive Teilnahme an allen angebotenen nicht-medikamentösen Behandlungsarten (Muskelübungen, Geräte, Lebensstil, …) und die tägliche Anwendung der richtigen Gesten zur Entlastung und zum Schutz der Gelenke, die vom Physiotherapeuten, Ergotherapeuten oder Arzt gezeigt wurden, ermöglichen eine gute Betreuung der Erkrankung und verhindern das Aufkommen von schmerzhaften Schüben.

Schließlich ist es notwendig, sofort im Falle von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Behandlung oder bei einer neuen schmerzhaften Krise einen Arzt aufzusuchen.

Hygienische und diätetische Regeln

Mit dem Rauchen aufzuhören ist unerlässlich, wenn man an Spondylitis ankylosans leidet, da sich dies negativ auf die Entwicklung der Krankheit auswirkt und die Häufigkeit der Schmerzattacken erhöht.

Es gibt keine Lebensmittel, die speziell für SA empfohlen werden, aber eine ausgewogene Ernährung ist notwendig: reich an Proteinen (Fleisch, Fisch, Eier), salzarm (vor allem, wenn Kortikosteroide verschrieben wurden), zucker- und fettarm. In der Tat ermöglicht dies eine Senkung des kardiovaskulären Risikos (erhöht im Falle einer entzündlichen Erkrankung).

Eine calciumreiche Ernährung und eine Ergänzung an Vitamin D werden ebenfalls empfohlen, um eine Demineralisierung der Knochen (Osteoporose) zu verhindern, die bei entzündlichen Erkrankungen häufiger auftritt.

Schließlich ist es wichtig, sein Gewicht zu überwachen, um ein Übergewicht zu vermeiden, das sich schädlich auf Gelenke und Wirbelsäule auswirkt.

Es können ebenfalls Probiotika (gute Bakterien) sowie Präbiotika (lösliche Ballaststoffe zur Fütterung der guten Bakterien) zur Verbesserung des Gleichgewichts der Darmflora (Mikrobiota) angeboten werden, die mit Abstand zu den Mahlzeiten und nicht mit Heißgetränken eingenommen werden sollten.

Darüber hinaus ist körperliche Aktivität sehr empfehlenswert und muss an das Alter sowie die Kapazität des Patienten angepasst werden. Besonders schwimmen hilft durch eine sanfte Mobilisierung der Gelenke Versteifungen und Deformierungen vorzubeugen.

Spondylitis ankylosans und Berufsleben

Wenn man an Spondylitis ankylosans leidet, ist es wichtig, die Wirbelsäule nicht überzustrapazieren. Längere körperliche Anstrengung oder das Tragen schwerer Lasten sollten ebenfalls vermieden werden.

Bei einer Krankschreibung in Folge einer Schmerzattacke kann ein Besuch beim Betriebsarzt helfen, die Arbeitsfähigkeit des Patienten zu beurteilen und, falls nötig, geeignete Maßnahmen vorzuschlagen, wie z.B. die Anpassung des Arbeitsplatzes oder eine berufliche Neueinstufung.

Nach mehr als 30 Tagen Abwesenheit kann ein Besuch beim Betriebs- oder Amtsarzt notwendig werden.

Spondylitis ankylosans und Schwangerschaft

Spondylitis ankylosans hat keinen Einfluss auf den Verlauf einer Schwangerschaft. Allerdings sind einige der Behandlungsmöglichkeiten (Methotrexat, Leflunomid …) bei schwangeren Frauen kontraindiziert, weil sie toxisch sein und Missbildungen beim Fötus verursachen (teratogene Wirkung) können.

Wenn also ein Kinderwunsch und eine Spondylitis ankylosans-Erkrankung vorliegen, ist es unbedingt notwendig, einen Termin mit dem behandelnden Arzt zu vereinbaren, um eine Schwangerschaft zu planen. Die für ein Baby toxische Behandlung sollte abgesetzt und möglicherweise durch Behandlungsarten ersetzt werden, die mit einer Schwangerschaft zu vereinbaren sind.

Die Auswirkungen der SA auf eine Schwangerschaft variieren: Es kann eine Stabilisierung der Erkrankung, eine Verbesserung oder das Auftreten neuer Schübe beobachtet werden.

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Autor: Alexandre Moreau, Assistent für digitales Marketing

Innerhalb des Digital Marketing-Teams ist Alexandre für das Verfassen von Krankheits-Infoblättern und wissenschaftlichen Artikeln zuständig. Er ist auch für die Moderation und Animation der... >> Mehr erfahren

Wer hat es korrigiert: Florence Levy-Weil, Rheumatologe

Leiterin der Rheumatologie am Centre Hospitalier d’Argenteuil.

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