Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) und Biologika

Biologika sind sehr wirksam. Patienten, die mit Biologika behandelt werden, sollten von ihren Ärzten jedoch sehr engmaschig betreut werden und ihre Therapie individuell abgestimmt sein.

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Bei Biologika handelt es sich um eine neue Klasse von Medikamente, die aus gentechnisch hergestellten Eiweißen bestehen und die in das überreagierende Immunsystem eingreifen. Bei der Behandlung von Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) kommen Biologika in der Form von TNF-alpha-Blockern zum Einsatz: Adalimumab, Etanarcept und Infliximab.

TNF bzw. der Tumor Necrosis Factor ist ein Molekül, das an Entzündungsreaktionen beteiligt ist. Bei TNF-alpha-Blockern handelt es sich um Medikamente, die bei Spondylitis ankylosans die entzündliche Reaktion eindämmen, indem sie zu einer TNF-alpha-Blockade führen.

BIOLOGIKA ALS BASISTHERAPIE

TNF-alpha-Blocker kommen bei Spondylitis ankylosans als Basistherapie zum Einsatz, so nichtsteroidale Antirheumatika nicht erfolgreich waren.

Eine Behandlung mit TNF-alpha-Blockern ist nur unter bestimmten Umständen möglich:

  • - Die Diagnose Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) muss feststehen.
  • - Der BASDAI-Index muss über 4 liegen (mit diesem Index kann beurteilt werden, wie aktiv die Krankheit ist).
  • - Die Krankheitsverlauf wird als schwer beurteilt.
  • - Nichtsteroidale Antirheumatika haben sich auch bei einer sehr hohen Dosis als nicht wirksam genug erwiesen.

Biologika werden ausschließlich von Rheumatologen oder Internisten verschrieben. Patienten, die mit Biologika behandelt werden, müssen während der gesamten Behandlungszeit sehr engmaschig betreut werden.

TNF-alpha-Blocker wirken gegen die Schmerzen, bremsen die Krankheit und können für Morbus-Bechterew-Patienten eine sehr große Erleichterung bedeuten.

Während es unmittelbar bei einer Therapie mit TNF-alpha-Blockern nur zu wenig Nebenwirkungen kommt, ist bisher nicht bekannt, zu welchen Nebenwirkungen Biologika langfristig führen können.

Patienten, die mit TNF-alpha-Blockern behandelt werden, weisen für Infektionskrankheiten ein erhöhtes Risiko auf. TNF-alpha-Blocker reduzieren nicht nur Entzündungsreaktionen, sondern fahren auch das Immunsystem herunter, so dass Patienten für Infektionskrankheiten anfälliger werden. Vor der Verschreibung von TNF-alpha-Blockern muss überprüft werden, ob alle nötigen Impfungen vorliegen, Infekte (z. B. ein Harnwegsinfekt) bestehen oder der Patient an TBC erkrankt war. Außerdem ist es nötig, während der gesamten Therapie mit Biologika ein absolut zuverlässiges Verhütungsmittel zu verwenden.

Sollte es während der Behandlung mit Biologika zu Fieber kommen, ist noch am selben Tag ein Arzt aufzusuchen. Manche vermuten, dass sich das Krebsrisiko durch eine Therapie mit Biologika erhöht.

Dieser Artikel wurde von Antoine Schuster verfasst. Antoine Schuster ist Apotheker.

Für mehr Informationen: Bechterew

Aktualisiert am: 25.02.18

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