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Interview Ernährungstipps Teil 3 (DT2: Familiäre Vorbelastung, Gewichtsabnahme, Folgeerkrankungen)
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11.04.17 um 22:02
Hallo diabetessabine
zu Diabetesschulungen finden Sie hier ein Thema:
https://member.carenity.de/forum/behandlung-von-typ2diabetes/diabetesschulungen-1112
LG
Andrea
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Ernährungstipps für Menschen mit Diabetes (Teil 3)
Typ-2-Diabetes: Familiäre Vorbelastung, Gewichtsabnahme und Folgeerkrankungen
Im dritten Teil unseres Interviews mit Elisa Cloteau, Diätassistentin und Ernährungsberaterin bei Espace Mieux Manger in Westfrankreich, geht es um familiäre Vorbelastung, Prävention und Gewichtsabnahme.
Personen, die von Typ-2-Diabetes betroffen sind, haben oft auch Übergewicht. Wie kann man es schaffen, dauerhaft Gewicht zu verlieren?
Mit einer ausgewogenen, ballaststoffreichen Ernährung ist es gut möglich abzunehmen.
Um keine Muskelmasse zu verlieren, sollte man außerdem darauf achten, genügend Proteine zu essen. Ziel ist es nämlich, v. a. im Bauchbereich Fett zu verlieren. Ich empfehle, jeden Monat mit einem Maßband den Taillenumfang zu messen.
Auf Knabbereien und Süßgetränke sollte ferner verzichtet werden. Wichtig ist, genügend Wasser zu trinken und sich regelmäßig zu bewegen bzw. viel zu laufen. (Das Minimum sind 5000 Schritte am Tag, ideal wären sogar 10000.)
Wer von Typ-2-Diabetes betroffen ist, muss lernen, Verlockungen zu widerstehen und zu einem gesunden Essverhalten zu finden.
Was gilt es zu beachten, wenn man im Hinblick auf Typ-2-Diabetes familiär vorbelastet ist?
Wichtig ist folgende Faktoren zu überwachen, die mit dem metabolischen Syndrom in Zusammenhang stehen:
· Übergewicht
· Blutzuckerwert am Morgen über 1 g/l
· HDL-Werte (HDL ist das sog. „gute Cholesterin; der HDL-Wert sollte bei Männern möglichst nicht unter 0,40 g/l und bei Frauen möglichst nicht unter 0,50 g/l liegen)
· Taillenumfang von über 80 cm bei Frauen und mehr als 94 cm bei Männern
· Blutdruck über 130/85 mmHg
Wer in Bezug auf Typ-2-Diabetes eine familiäre Vorbelastung hat, sollte mindestens einmal pro Jahr bei einer Diätassistentin an einer Ernährungsschulung teilnehmen und so etwas für seine Gesundheit tun und Diabetes vorbeugen. Zum Augenarzt, Zahnarzt und Dermatologen geht man ja schließlich auch regelmäßig.
Wichtig sind außerdem Diabetesfrühtests, bei denen der HOMA-Index (Homeostasis model assessment of insulin resistance) ermittelt wird.
Gibt es noch andere Dinge, über die wir bisher nicht gesprochen haben?
Ja, man sollte nicht zu lange warten. Diabetes sollte so früh wie möglich diagnostiziert werden.
Man sollte außerdem handeln, bevor der Blutzuckerwert über 1 g/l liegt.
Mit einer ausgewogenen Ernährung und ein paar Prinzipien, an die man sich von klein auf hält, ist es möglich, Typ-2-Diabetes effektiv vorzubeugen:
· zu jeder Mahlzeit Gemüse essen
· gelegentliche „süße Sünden“ direkt nach einer Mahlzeit genießen, nicht aber zwischendurch
Wichtig ist auch zu erwähnen, dass es verschiedene Phasen gibt, die einem zeigen, dass eine Diabetesprävention dringend notwendig ist:
· Phase 1: Insulinresistenz
Mit dem Homa-Index kann eine Insulinresistenz bereits mehrere Jahre vor einem Ausbruch von Typ-2-Diabetes erkannt werden. (Liegt der Homa-Index über 2,4, liegt eine Insulinresistenz vor. Liegt er über 4, handelt es sich um einen leichten Typ-2-Diabetes.)
· Phase 2: Prädiabetes
Prädiabetes liegt vor, wenn der Blutzuckernüchternwert zwischen 1,10 und 1,25 g/l liegt.
· Phase 3: Diabetes
Von Diabetes spricht man, wenn der Blutzuckernüchternwert bei zwei aufeinanderfolgenden Messungen bei 1,26 g/l oder höher liegt.
Patienten, die an Diabetes erkrankt sind, sollten auch auf Folgeerkrankungen achten und Augen, Nieren, Füße und Herz mindestens einmal im Jahr sowie bei entsprechenden Symptomen untersuchen lassen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören bei Diabetes zu den häufigsten Folgeerkrankungen, das darf man nicht vergessen!
Wie vermeidet man Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, sollte man auf die Wahl seiner Fette achten, viel Antioxidantien essen, seinen Salzkonsum reduzieren und sich bewegen.
Der Verbrauch von gesättigten (tierischen) Fetten, Palmfett, gehärteter Margarine, Transfetten, Fritiertem und Ölen, die reich an Omega 6 sind (z. B. Sonnenblumenöl und Maisöl) sollte eingeschränkt werden. Stattdessen sollte man auf Omega-3-Fettsäuren (Nussöl, Rapsöl, Leindotteröl) setzen. Diese sind bekannt dafür, dass sie helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, den LDL-Wert (also das sog. „schlechte Cholesterin“) senken und stattdessen den HDL-Wert erhöhen und so Ablagerungen an den Gefäßwänden verhindern. Öle, die reich an Omega-3-Säuren sind, sollten im Kühlschrank gelagert und nicht erhitzt werden. (Zum Braten sollte man etwas Olivenöl verwenden.)
Welche Lebensmittel enthalten viele Antioxidantien?
Grüntee, Roiboos, Muscheln, Gewürze und Kräuter. Außerdem Obst und Gemüse. (Die Antioxidantien befinden sich in der Farbe.)
Möglich ist auch, täglich ein halbes Glas Rotwein zu trinken, ein bis zwei Rippen dunkle Schokolade oder ein paar Paranüsse zu essen.
Noch etwas?
Ernährungsschulungen sind sehr wichtig. Rezepte müssen angepasst werden.
Bereits ab Phase 1 sollte man von Fachleuten behandelt und begleitet werden.
Sollte der Patient an Typ-2-Diabetes erkrankt sein, empfehle ich eine drei bis sechs Monate andauernde Beratung. Sollte das glykierte Hämoglobin nach diesem Zeitraum im Blut höchstens 6 % betragen, befolgt der Patient weiter die entsprechenden Empfehlungen. Liegt der Wert darüber, sollten orale Antidiabetika verordnet werden.
Besten Dank für dieses Interview!