Patienten Diabetes Typ 1
Macht Insulin dick?
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Ein Diskussionsthema hierzu habe ich hier eingestellt:
https://member.carenity.de/forum/behandlung-von-typ2diabetes/macht-insulin-dick-1357
Gruß
Verena
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Und hier noch einer zum gleichen Thema:
Macht Insulin dick? Alles rund um die Therapie bei Diabetes Typ 2
In Deutschland haben von 6,7 Millionen Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, 95 Prozent einen Typ-2-Diabetes. Während Diabetes Typ 1 immer mit Insulin behandelt werden muss, sind die Therapiemöglichkeiten beim Typ-2-Diabetes breiter gefächert. Zum Einsatz kommen neben einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung häufig auch Tabletten, Insulin oder eine Kombination aus beidem. Viele Betroffene fürchten, dass sie durch eine Insulintherapie zunehmen. Dabei macht Insulin als Hormon an sich nicht dick, weiß Dr. med. Jens Kröger: Ob und wie viel man zunimmt, hängt von mehreren Faktoren ab. Er beantwortet am Donnerstag, dem 13. Oktober 2016, im Expertenchat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Fragen rund um die Diabetestherapie.
„Die meisten Typ 2-Diabetiker sind übergewichtig. Daher beginnt ihre Therapie zunächst mit einer Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und der Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten. Im Laufe ihrer Erkrankung benötigen viele jedoch auch eine Insulintherapie“, erklärt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf.
Werden Menschen mit Diabetes Typ 2 beispielsweise von der Tabletten- auf eine Insulintherapie umgestellt oder erhalten diese zusätzlich, kann eine Gewichtszunahme die Folge sein. „Insbesondere eine schlechte Blutzuckereinstellung kann dazu führen, dass die Waage mehr anzeigt, im Durchschnitt zwei bis sieben Kilogramm“, sagt Dr. Kröger. „Daran ist aber nicht das Insulin als Hormon an sich schuld“, so der Diabetologe. Die Insulintherapie senkt den Blutzuckerspiegel. Dadurch scheidet der Körper zum einen weniger Wasser aus als vorher. Zum anderen verwertet der Stoffwechsel aus der Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate, die vorher ebenfalls über den Urin ausgeschieden wurden, nun besser: dem Organismus stehen somit auch mehr Kalorien zur Verfügung. Wer jedoch mehr Kalorien verzehrt als sein Körper verbraucht, nimmt zu. Das könne auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel geschehen, betont Dr. Kröger: „Kommt es zu einer Unterzuckerung, ist es wichtig, schnellwirksame Kohlenhydrate zu essen. Geschieht dies jedoch sehr häufig, kann dies auch ein Grund für eine Gewichtszunahme sein.“ Die Grundpfeiler einer erfolgreichen Therapie seien immer eine individuell angepasste Ernährung sowie viel Bewegung.
Der falsche Weg sei, wegen einer möglichen Gewichtsaufnahme auf Insulin zu verzichten: „Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist eine gute Stoffwechsellage die Voraussetzung – und diese ist häufig auf Dauer nur mit einer Insulintherapie zu erzielen“, betont Dr. Kröger. Der behandelnde Diabetologe muss dafür das jeweils am besten geeignete Mittel beziehungsweise eine Kombination mehrerer Medikamente auswählen. Wer Fragen rund um seine Diabetestherapie hat, kann sie Dr. Kröger am Donnerstag, dem 13. Oktober 2016 im Expertenchat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, zwischen 17 und 19 Uhr stellen.
aus:
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Und noch einer:
Macht Insulin dick?
Nach Beginn einer Insulintherapie können Menschen mit Diabetes an Gewicht zulegen. Mit den richtigen Gegenmaßnahmen lässt sich das aber oft vermeiden
Viele Menschen mit Diabetes fürchten, als Folge einer Behandlung mit Insulin zuzunehmen. Diese Sorge ist tatsächlich nicht völlig unberechtigt. "Etwa die Hälfte der Patienten nimmt nach dem Wechsel zu", sagt Professor Jochen Seufert, Leiter der Abteilung Endokrinologie und Diabetologie an der Uniklinik Freiburg.
Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass bei vielen der Zeiger auf der Waage nicht wandert. Und bei denen, die an Gewicht zulegen, gibt es eine große Spannbreite. Viele bringen nur ein bis zwei Kilogramm mehr auf die Waage
nsulintherapie: Körper kann Zucker wieder verwerten
Mehrere Faktoren können begünstigen, dass Betroffene zu Beginn einer Insulintherapie erst einmal an Gewicht zulegen. Zum einen bewirkt Insulin, dass der Körper den Zucker in den Blutbahnen wieder besser verwerten kann. Dabei wird ein Teil davon nicht in die Zellen weitergeleitet, um den akuten Energiebedarfs abzudecken, sondern in Form von Fettgewebe gespeichert.
"Dazu kommt, dass der Organismus bei erhöhten Werten den überschüssigen Zucker im Blut über den Urin auszuscheiden versucht", sagt Dr. Winfried Keuthage, Diabetologe und Ernährungsmediziner aus Münster. Bessert sich dank des Insulins der Zuckerhaushalt wieder, sondert der Körper wieder weniger Flüssigkeit ab. Das kann sich auf der Waage bemerkbar machen. Und schließlich besitzt das Hormon Insulin selbst noch Eigenschaften, die eine Gewichtszunahme fördern können.
Was Patienten selbst tun können
Trotz dieser drei Gründe nehmen Diabetespatienten keineswegs zwangsläufig im Zuge einer Insulinbehandlung zu. Wichtig ist in dieser Phase vor allem, auf ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung zu achten.
Oft behalten Patienten nach dem Umstieg auf Insulin ihre bisherigen Essensgewohnheiten bei. Der Körper kann die zugeführte Energie aber auf einmal effektiver nutzen. Er verfügt dadurch über mehr Energie, als er benötigt, und legt den Überschuss als Reserve an. Etwa zehn bis 20 Prozent weniger Kalorien sollten Patienten bei Beginn einer Insulintherapie zu sich nehmen, nennt Seufert als Richtwert. Gegebenenfalls kann ene Ernährungsberatung sinnvoll sein.
Lang wirkende Insuline verringern Gefahr der Gewichtszunahme
Daneben kann der Arzt mit der Auswahl des Therapieschemas das Risiko einer Gewichtszunahme verringern. Eher günstig unter diesem Gesichtspunkt sind Behandlungsschemata mit lang wirksamen Insulinen, zum Beispiel eine basal unterstützte orale Therapie (BOT). Bei dieser Kombinationstherapie spritzt der Patient zusätzlich zu seinen Tabletten einmal täglich ein lang wirkendes Insulin.
Insulintherapie nicht aufschieben
Wer fürchtet, im Zuge der Insulinbehandlung zuzunehmen, spricht am besten seinen Arzt auf diese Sorgen an. Gemeinsam lassen sich dann das im Einzelfall passende Therapieschema sowie geeignete Gegenmaßnahmen finden. "Die Angst vor einer Zunahme sollte aber nie ein Grund sein, um eine Insulintherapie aufzuschieben", sagt Seufert. Zwar ist gerade bei Typ-2-Diabetes der Abbau von Übergewicht wichtig, um den Stoffwechsel zu verbessern. "Doch im Zweifelsfall sind zu hohe Blutzuckerwerte immer schädlicher als ein paar Kilogramm mehr", so der Diabetologe.
Wieder mehr Energie
Kurz- und mittelfristig können Patienten eine Gewichtszunahme oft vermeiden, wenn sie ihr Verhalten entsprechend anpassen. Langfristig kann die Insulintherapie sogar beim Abnehmen behilflich sein: "Bei hohen Zuckerwerten fühlen Betroffene sich meist müde", sagt Keuthage. "Bessert sich das dank Insulin, fällt es ihnen leichter, wieder aktiv zu sein." Sie haben dann – im Wortsinne – wieder mehr Energie zur Verfügung.
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Macht Insulin dick?
Ist das Insulin schuld daran, wenn man zu Beginn der Insulintherapie zunimmt? Nein – wer genau hinsieht, dem wird klar, dass das so nicht stimmt. Aber was steckt wirklich hinter dieser Behauptung, die sich so hartnäckig hält?
Die Informationen in diesem Newsletter-Beitrag stammen aus einem Diabetes-Journal-Artikel von Professor. Dr. Matthias Weber. Professor Weber ist Diabetologe und leitet die Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten an der Universitätsklinik Mainz.
Insulin hat auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes viele Vorteile. Trotzdem haben viele Angst davor, mit Insulin zu beginnen. Da ist die Angst vor Unterzuckerungen, vor dem Blutzuckermessen, vor den Blicken der Leute, wenn man sich spritzt … Und da ist natürlich die Angst, dass Insulin dick macht. All dies führt dazu, dass die Insulintherapie manchmal jahrelang herausgezögert wird. Der Preis dafür ist oft eine schlechte Einstellung des Diabetes.
Insulin allein macht nicht dick …
Die Frage, ob Insulin dick macht, ist nicht so einfach zu beantworten. Hier die Fakten:
Bei einem entgleisten Diabetes wird Zucker über den Urin ausgeschieden, sobald die Blutzuckerwerte die Nierenschwelle von etwa 180 mg/dl (10 mmol/l) überschreiten. So gehen viele Kalorien über die Niere und den Urin verloren. Dieser Mechanismus fällt natürlich weg, wenn mit Insulin eine bessere Blutzuckerstoffwechsellage erreicht wird. Die zuvor ausgeschiedenen Kohlenhydrate stehen jetzt dem Körper zur Verfügung. Die Folge: Man nimmt zu. Jetzt heißt es, Kalorien zu sparen.
Wer zu viel Insulin spritzt, bekommt öfter Unterzuckerungen. Auf leicht erniedrigte Blutzuckerwerte reagieren viele, indem sie häufiger und mehr essen als nötig – und so die niedrigen Blutzuckerwerte vermeiden. Auch hier die Folge: Man nimmt zu.
Leichte Unterzuckerungen können aber auch direkt den Appetit steigern. Dies zeigen auch neuere Untersuchungen, die belegen, dass auch bei Patienten mit einer neu begonnenen Insulinbehandlung eine überhöhte Kalorienzufuhr der Hauptfaktor für ein zunehmendes Körpergewicht ist.
Was ist zu tun, um bei einer Insulintherapie nicht zuzunehmen?
aus: diabetes-online.de