Ein vereinfachter Bluttest zur Überprüfung der biologischen Uhr
Veröffentlicht am 14.09.2018 • Von Giovanni Mària
Washington (ots / PRNewswire) - Ein Forscherteam der Northwestern University in den USA hat am Montag bekannt gegeben, eine schnellere Methode entwickelt zu haben, die es ermöglicht, festzustellen ob die innere Uhr eines Patienten verschoben ist. Dies könnte auf lange Sicht eine bessere Personalisierung bestimmter Behandlungen ermöglichen.
Die Studie wurde in den Berichten der American Academy of Sciences, der Zeitschrift PNAS, veröffentlicht. Sämtliche Zellen des Körpers werden durch die “Circadiane Rhythmik” synchronisiert, ein Forschungsfeld das sich gerade stark entwickelt und letztes Jahr durch den Nobelpreis für Medizin in den Fokus geriet, der an drei Chronobiologen aus den USA verliehen wurde. Sie entdeckten molekulare Mechanismen, die diese Rhythmik steuern.
Diese innere biologische Uhr regelt die wichtigsten Funktionen des Körpers, vom Schlaf, über das Immunsystem, bis zum Hungergefühl und der Körpertemperatur. Viele Studien haben darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen der Störung der biologischen Uhr und bestimmten Krankheiten festgestellt, beginnend mit Herzerkrankungen, Diabetes oder Alzheimer.
Viele Forscher nehmen an, dass Medikamente besser wirken könnten, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt eingenommen werden, z. B. eine Chemotherapie oder ein Arzneimittel gegen Bluthochdruck. Aber die "Chronotherapie" steckt noch in den Kinderschuhen.
Um festzustellen, ob die innere Uhr falsch eingestellt ist, entnehmen Wissenschaftler einem Patienten stündlich Blut und beobachten die Genaktivität der Zellen im Verlauf des Tages. Diese Methode erlaubt es zu bestimmen, ob die innere Uhr eines Individuums beispielsweise um zwei Stunden gegenüber der Tageszeit verschoben ist. Aber die Methode ist aufgrund der vielen Bluttests sehr aufwendig.
Um die Aufgabe zu erleichtern, hat das Northwestern-Team ein großes Volumen an Daten gesammelt und ein genaueres Modell der Genaktivität der Zellen über den Tag verteilt ermittelt.
Der von den Forschern entwickelte Algorithmus erfordert nur noch zwei Blutentnahmen, um festzustellen, wie die innere Uhr eines Individuums tickt. Die Genauigkeit liegt bei eineinhalb Stunden. Der Code steht aktuell nur zu Forschungszwecken zur Verfügung. Allerdings eröffnet dies "viele Perspektiven, um zu untersuchen, wie die innere Uhr mit der Gesundheit zusammenhängt", so die leitende Wissenschaftlerin der Studie, Rosemary Braun.
AFP
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