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"So schlimm wie 15 Zigaretten am Tag"

Veröffentlicht am 24.01.2018 • Von Giovanni Mària

"So schlimm wie 15 Zigaretten am Tag"

Einsamkeit kann sich nicht nur furchtbar anfühlen, sie kann auch psychische und körperliche Folgen haben. heute.de spricht mit der Psychologin Maike Luhmann über das Problem.

heute.de: Beängstigend, bedrückend, ausweglos – so beschreiben manche Menschen die Einsamkeit. Es gibt andere, die sich allein sehr wohl fühlen. Was ist das für ein Phänomen – die Einsamkeit? Und ab wann wird sie gefährlich?


Maike Luhmann: Einsamkeit ist nicht das Gleiche wie Alleinsein. Von daher haben beide Recht. Manche Menschen fühlen sich wunderbar wenn sie alleine sind, aber manche fühlen sich auch richtig schlecht, wenn sie nicht alleine sind. Einsamkeit ist dieses subjektive Gefühl, dass die sozialen Beziehungen, die man hat, nicht ausreichen, nicht eng genug sind oder einfach zu wenig.
Einsamkeit sollte erstmal positiv gesehen werden: Es ist ein Signal der Psyche, dass etwas nicht stimmt und dass man etwas tun sollte. Erst wenn es chronisch wird, wird es wirklich zum Problem.
Das wird oft nicht beachtet und führt dazu, dass Menschen nicht gerne zugeben, dass sie einsam sind oder es sich auch selbst nicht eingestehen mögen. Was fatal ist. Denn wenn man einsam ist, neigt man dazu, sich auf bestimmte Arten zu verhalten, die in einen Teufelskreis münden, so dass man noch einsamer wird. Weil man dazu neigt, sich vor anderen Menschen zurückzuziehen oder ein bisschen feindselig zu werden. Ich denke, es gibt da ein gewisses Stigma und das abzubauen wäre sehr wünschenswert.

heute.de: Sie haben eine Studie zu dem Thema veröffentlicht. Wie verbreitet ist das Gefühl der Einsamkeit in Deutschland?


Luhmann: Wir wissen, dass Einsamkeit ein recht häufiges Phänomen ist – durch die gesamte Bevölkerung. Wir schätzen, dass sie je nach Altersgruppe zwischen zehn und 15 Prozent liegt. Dabei gibt es deutliche Altersunterschiede. Bei den sehr Alten, die haben wir als die über 85-Jährigen definiert, ist es sehr häufig, da sind 20 Prozent betroffen. Eine Erklärung ist, dass in dieser Altersgruppe soziale Kontakte wegbrechen, weil der Partner stirbt, die Freunde sterben und gesundheitliche Probleme sehr prominent sind. Es gibt aber auch andere Altersgruppen, in denen wir etwas erhöhte Einsamkeitswerte feststellen, das sind vor allem die 30-bis 40-Jährigen.

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zdf.de

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Autor: Giovanni Mària, International Traffic Manager

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