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Bei Depressionen oder einer depressiven Episode handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die durch eine Störung der Stimmungslage gekennzeichnet ist.

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Depressionen: Alles, was Sie wissen müssen!

Worum handelt es sich bei Depressionen?

Definition

Bei Depressionen oder einer depressiven Episode handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die durch eine Störung der Stimmungslage gekennzeichnet ist.

Sie äußert sich durch eine Reihe von Symptomen, darunter depressive Stimmung, Verlust von Interesse und Energie sowie Konzentrationsschwierigkeiten, die seit mindestens zwei Wochen bestehen.

Diese Störung tritt in allen Lebensabschnitten auf, wobei das Erwachsenenalter überwiegt.

Depressionen haben erhebliche Auswirkungen auf das soziale und berufliche Leben und sind mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden (10-20%).

Depressionen sind von einer einfachen Niedergeschlagenheit oder einer vorübergehenden Traurigkeit zu unterscheiden.

Kommen Depressionen häufig vor?

Depressionen gehört zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Tatsächlich erkranken 8,2% der deutschen Bevölkerung im Laufe eines Jahres an Depressionen. Studien zufolge nehmen jedoch 40% der Menschen, die an Depressionen leiden, keine angemessene Versorgung in Anspruch.

Ein 2017 veröffentlichtes Bulletin des RKI berichtet davon, dass Kostenträger seit 15 Jahren von einem erheblichen Anstieg von Depressionen berichten, die sich in Frühberentung und Arbeitsunfähigkeit ausdrücken, zeigen die offiziellen Daten keinen solchen Anstieg der Prävalenz. Dies erklärt sich vor allem dadurch, dass depressive Störungen seltener mit dieser Diagnose versehen werden.

Es wird geschätzt, dass fast einer von fünf Menschen im Laufe seines Lebens von Depressionen betroffen ist.

Die WHO schätzt, dass Depressionen weltweit die häufigste Ursache für Morbidität (Krankheitscharakter) und Behinderung sind. Nach ihren neuesten Schätzungen leben weltweit mehr als 300 Millionen Menschen mit dieser Störung.

Die psychische Verfassung stellt aufgrund ihrer wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Die hohe Prävalenz psychischer Störungen sowie die dadurch verursachten Kosten machen die psychische Gesundheit zu einem der größten Kostenfaktoren für die Krankenversicherungen.

Risikofaktoren für Depressionen

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Auftreten einer depressiven Episode begünstigen können. Es gibt in der Tat nicht nur eine einzige Ursache, die für Depressionen verantwortlich ist, sondern es handelt sich um mehrere Faktoren, die biologischer, psychologischer, soziologischer, … Art sein können.

Unter diesen Faktoren finden sich:

  • Eine komplizierte persönliche Vorgeschichte, einschließlich emotionaler oder sexueller Traumata in der Kindheit, einer komplizierten Beziehung zu den Eltern, schwieriger Erfahrungen, etc.
  • Der Tod eines nahestehenden Menschen. Trauer wird nicht als eine charakteristische depressive Episode angesehen. Tatsächlich handelt es sich um eine psychologische Reaktion auf den Verlust eines nahestehenden Menschen, die keinen pathologischen Zustand darstellt. Allerdings kann Trauer manchmal durch eine depressive Episode verkompliziert werden
  • Eine Trennung, der Verlust des Arbeitsplatzes, familiäre oder berufliche Konflikte
  • Eine Erkrankung, eine Behinderung
  • Abhängigkeiten von Tabak, Alkohol oder anderen Substanzen
  • Neurobiologische Faktoren wie ein Mangel an Neurotransmittern (Serotonin, Noradrenalin, Dopamin, ...)
  • Genetische Veranlagung: Wer einen Elternteil hat, der an Depressionen erkrankt ist oder war, hat ein zwei- bis viermal höheres Risiko, im Laufe seines Lebens ebenfalls an einer Depression zu erkranken. In der Tat wurden bestimmte genetische Variationen identifiziert. Da es sich bei Depressionen jedoch um eine multifaktorielle Erkrankung handelt, kommt diese Veranlagung in der Regel erst zum Ausdruck, wenn ungünstige Umweltfaktoren vorliegen. In diesem Fall spricht man von Interaktionen zwischen Genen und Umwelt.

Diagnose von Depressionen

Die Diagnose einer depressiven Episode wird durch eine klinische Untersuchung gestellt, bei der der Arzt den Patienten zunächst befragt und dann untersucht. Die Diagnose beruht auf mehreren Kriterien.

Diagnostische Kriterien

Um eine Depression diagnostizieren zu können muss die folgende Situation in Bezug auf die Symptome vorliegen:

  • Über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen vorhanden sein, und zwar jedes Symptom in einem bestimmten Schweregrad fast jeden Tag
  • Eine Veränderung gegenüber der bisherigen Funktionsweise (beruflich, sozial, familiär) darstellen
  • Einen erheblichen Leidensdruck verursachen

Darüber hinaus muss der Patient vorweisen:

Mindestens zwei Hauptsymptome:

  • Depressive Stimmung
  • Interessenverlust, Niedergeschlagenheit
  • Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit

Und mindestens zwei Nebensymptome:

  • Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
  • Negative oder pessimistische Zukunftssicht
  • Suizidgedanken oder -verhalten
  • Schlafstörungen
  • Verminderter Appetit

Auch andere Symptome wie Schmerzen und Sexualstörungen können beobachtet werden.

Im klinischen Gespräch führt der Arzt eine Erstuntersuchung der depressiven Episode durch und sucht beim Patienten nach einer möglichen verbundenen psychiatrischen Störung, einer Einschränkung der sensorischen, körperlichen oder kognitiven Funktionen, Auto- oder Heteroaggressivität, ... Und er schätzt das Suizidrisiko ein. Er beurteilt zudem die persönliche und familiäre Vorgeschichte psychiatrischer Störungen.

Bewertung des Schweregrades

Schließlich existieren zur Beurteilung des Schweregrads der Depression zwei Klassifikationen: die ICD-10 der WHO und das DSM-5 bzw. DSM-IV.

Zur Beurteilung des Schweregrads der Störung können drei Intensitätsstufen verwendet werden:

Depressionen können auch mit Suizidgedanken, psychotischen Symptomen sowie der Unfähigkeit, alltägliche Aktivitäten auszuüben, einhergehen.

Die Einschätzung des Suizidrisikos ist sehr wichtig und sollte regelmäßig vorgenommen werden.

Schließlich kann in einigen Fällen auch eine stationäre Behandlung in Betracht gezogen werden.

Behandlung von Depressionen

Vor Beginn der Behandlung muss mit dem Patienten eine hilfreiche, vertrauensvolle und unterstützende Beziehung aufgebaut werden.

Der Therapieplan wird gemeinsam mit dem Patienten aufgestellt, der vor allem über die Art seiner Erkrankung, die positiven Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen der Behandlung sowie über die einzurichtende Betreuung informiert wird. Sofern notwendig, kann mit Zustimmung des Patienten auch sein Umfeld informiert werden.

Eine regelmäßige Neubewertung des Therapieplans ist von entscheidender Bedeutung und falls notwendig kann eine Neuanpassung vorgenommen werden.

Die Behandlung berücksichtigt die Präferenzen des Patienten und den Schweregrad der Depressionen.

Psychotherapie

Unabhängig von der Intensität der depressiven Störung (leicht, mittelschwer oder schwer) wird eine Psychotherapie als Behandlung empfohlen.

Bei leichten Formen kann sie die einzige Behandlungsart darstellen, bei mittelschweren und schweren Formen kann sie mit Antidepressiva kombiniert werden.

Es gibt verschiedene Ansätze: unterstützende Psychotherapie, kognitive Verhaltenstherapie, systemische Therapien, … Und die Wahl richtet sich nach den Symptomen und den Wünschen des Patienten.

Behandlung mit Antidepressiva

Antidepressiva werden in Kombination mit einer Psychotherapie verschrieben, in bestimmten Fällen bei mittelschweren Formen von depressiven Episoden (je nach Wahl des Patienten oder des Hausarztes) und von Anfang an bei schweren Formen.

Außerdem wird empfohlen, in den folgenden Situationen keine Antidepressiva zu verschreiben:

  • Symptome von subsyndromalen Depressionen: Symptome, deren Anzahl nicht ausreicht, um die Kriterien einer depressiven Episode zu erfüllen, oder Symptome von schwerer Intensität, die jedoch weniger als zwei Wochen andauern (gemäß ICD-10 oder DSM-5)
  • Depressive Episoden von leichter Intensität (nach ICD-10 oder DSM-5)

Es gibt viele verschiedene Antidepressiva und die Wahl wird auf jeden Patienten individuell abgestimmt, je nach den Merkmalen seiner Erkrankung und den Empfehlungen für die Anwendung.

Es ist wichtig zu wissen, dass die möglichen Nebenwirkungen dieser Behandlungsmöglichkeiten in der Regel vor den positiven Wirkungen auftreten.

Medizinische Überwachung

Wenn eine depressive Episode diagnostiziert wurde, sollte eine langfristige medizinische Betreuung eingeleitet werden.

Diese wird es ermöglichen, die Wirksamkeit der Behandlung zu beurteilen, mögliche Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung zu beheben und Komplikationen der Depression vorzubeugen, d.h. der Suizidgefahr, der Chronifizierung und den Rückfällen.

Diese Betreuung erfolgt durch regelmäßige Termine beim Hausarzt oder Psychiater.

Vier bis acht Wochen nach Beginn der Behandlung muss eine Bewertung der Wirksamkeit der Behandlung vorgenommen werden. Der Arzt wird feststellen, ob der Patient eine vollständige oder teilweise Remission erreicht hat oder ob im Gegenteil die Depressionen fortbestehen oder sich verschlimmern.

In Fällen, in denen die Remission nur teilweise erfolgt oder in Situationen, in denen die Erkrankung fortbesteht oder sich verschlimmert, kann eine Neuanpassung der Behandlung vorgenommen werden.

Der Abbruch der medikamentösen Behandlung sollte nicht ohne ärztliche Begleitung erfolgen. Diese sollte schrittweise durchgeführt werden, um dem Risiko eines Rückfalls vorzubeugen.

Neben der medizinischen Betreuung ist es ebenfalls möglich, durch Ratschläge in Bezug auf den Lebensstil auf den Alltag einzuwirken:

  • Den nykthemeralen Rhythmus (Tag-Nacht) einhalten
  • Einen gesunden Lebensstil beibehalten
  • Regelmäßig eine körperliche Aktivität ausüben
  • Mahlzeiten zu regelmäßigen Zeiten einnehmen und sich ausgewogen ernähren
  • Den Konsum von Alkohol oder anderen Suchtmitteln vermeiden
  • Regelmäßige soziale Aktivitäten unternehmen, indem die Verbindung zur Familie, zu Freunden ... gehalten wird
  • Angenehme oder interessante Aktivitäten fortsetzen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Depressionen in Deutschland sowie auf der ganzen Welt eine sehr häufig vorkommende psychische Erkrankung darstellen. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen stellen sie eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Genaue diagnostische Kriterien ermöglichen es, eine depressive Episode zu diagnostizieren und ihren Schweregrad zu bestimmen. Die Behandlung von Depressionen beruht hauptsächlich auf Psychotherapie, die bei schwereren Formen mit Antidepressiva kombiniert wird. Die ärztliche Betreuung ist sehr wichtig, um die Wirksamkeit der Behandlung beurteilen zu können, Komplikationen der Depressionen vorzubeugen und um mögliche Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung anzugehen.

avatar Manon Astruc

Autor: Manon Astruc, Pharmaziestudentin, Gesundheitsredakteurin

Manon studiert im fünften Jahr Pharmazie an der Fakultät von Châtenay-Malabry.
Bei Carenity ist sie für das Schreiben der Krankheitsblätter zuständig. Ihr besonderes Interesse gilt den ...

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