Chronische Schmerzen: Wie würdet ihr eure Lebensqualität auf einer Skala von 0 bis 10 einschätzen?

Meine Lebensqualität derzeit? Ich würde meine 2  - max. 4.

Hallo Sanarah ,

könnten Sie denen, die Sie nicht aus der Fibro-Gruppe kennen, erklären warum?

LG

Andrea

Hallo, bei mir kommen einige Sachen zusammen. Der Hauptteil ist die Fibromyalgie, gefolgt von Depressionen, Ängsten und ein gewisses Maß an Suizidgefährdung.

Von der Fibromyalgie her ist es so dass ich in der Früh mit Schmerzen aufstehe, den Tag mit Schmerzen durchstehe und Abends mich mit Schmerzen niederlege. Schlafen? Durchgehend ist gar nicht möglich, da die Schmerzen in der Nacht genauso da sind wie am Tag.

Gegen die Schmerzen habe ich schon soviele Medikamente bekommen, die alle nicht greifen, da mein Körper eine Paradoxe Wirkung der Medikamente zeigt. Zur Zeit habe ich Hydal 2mg morgens und abends und kann Hydal 1,3 mg bis zu viermal dazu nehmen. Doch auch hier werden die Schmerzen mehr.

Die Zeiten, wo die Schmerzen für mich in den Hintergrund treten, sind die, wenn ich handarbeite. Und dass mache ich mit einer Ausdauer, wie ein Langstreckenläufer. Oft stricke oder häkle ich von morgens bis abends. Doch sobald ich aufhöre und mir ohne Handarbeit einen Film anschauen möchte, da sind sie wieder in voller Stärke da.

Oftmals kann ich wegen der dauernden Schmerzen nicht mehr richtig gehen. Auch gehe ich nur mehr mit meinem Mann außer Haus. Ich habe Angst Auto zu fahren, der Gegenverkehr - ich nehme in oft nicht wahr. Angst alleine Raus zu gehen, was ist wenn mir was passiert. Ich stürze oft. Wenn mich keiner findet.

Und auf Grund der Depressionen ist alles wahrscheinlich noch mehr verstärkt. Seit einigen Tagen bin ich wieder so verzweifelt, dass ich - für mich jedenfalls - ohne jeglichen Grund zu Weinen anfange. 

Suizidgefährdung - erst vergangenes Jahr im August war ich wegen dieser Thematik auf einer psychiatrischen Station. Auch damit habe ich sehr zu kämpfen, überhaupt erst dann, wenn ich mich vor lauter Schmerzen nicht mehr aussehe. Wenn ich keinen Lichtblick mehr wahrnehmen kann.

Ich habe Antidepressiva, Schlafmedikation und Schmerzmedikation. Trotzdem rotiere ich oft mit den Gedanken. Ich bin bei einem Neurologen und einer Psychotherapeutin - doch ich fühle mich nicht wohl. Sie können mir nicht wirklich helfen. Vom Neurologen bekomme ich immer neue Medikamente. Und bei der Psychotherapie höre ich - mit mir kann man nicht arbeiten, weil ich ja nur Schmerzen habe und dadurch kann mit mir nicht psychotherapeutisch angesetzt werden.

Darum ziehe ich mich sehr zurück, ich mag es nicht, wenn ich alleine unterwegs bin und die Leute starren mich an, flüstern und lästern oft nicht gerade leise. Ich bin noch jung und komme daher wie ein altes Weib.

Mit meinem Mann ist es leichter, er geht mit mir ganz langsam. Er stützt mich, hält meine Hand. Und er lobt mich wenn ich mal eine weitere Strecke gegangen bin. Das bringt mich vorwärts.

Haushalt machen ist bei mir fast unmöglich. Einen Raum den ich normal in 5 min. zusammengekehrt habe, dauert jetzt bei mir oft bis zu einer Stunde, weil ich mich wegen der Schmerzen oftmals hinsetzen muss. Und so ist es bei jeder Tätigkeit.

Nun - jetzt mal genug von mir. Ich weiß ich bin nicht die Einzige, die Schmerzen hat. Oft geht es anderen noch schlechter als mir. Doch uns allen wünsche ich viel Kraft.

Das tut mir echt leid, Sanarah .

In der Vergangenheit haben auch zu mir Psychotherapeuten gesagt, man könne mit mir nicht arbeiten.

Für mich heißt das dann nicht "man" kann nicht mit mir arbeiten, sondern dieser spezielle Psychotherapeut und ich können das eben nicht zusammen.

Ist auch irgendwie ganz normal, dass es nicht mit jedem möglich ist, eine Psychotherapie zu machen. So eine Therapie ist ja eine ganz enge Beziehung und dazu müssen zwei Menschen plus das jeweilige Verfahren zusammenpassen.

Meine Empfehlung an dich wäre daher: Suche dir einen anderen Therapeuten. Wenn's nötig ist, schau dir mehrere an, bis du das Gefühl hast, dass es passt. (Ich bin vor Jahren auch erst bei Nr. 4 "fündig" geworden.)

Ich weiß, es ist leicht gesagt. Aber was andere über dich denken, sollte dir total egal sein. Ob andere und was andere über dich reden, auch. Vielleicht reden sie ja letztendlich außerdem gar nicht über dich und du hast nur diesen Eindruck. Vielleicht sind es ja auch wohlwollende Bemerkungen.

Ich weiß nicht, wie alt du bist. Seit ich die 40 überschritten habe, ist mir das alles schnurzpiepegal. Sollen die anderen über mich denken und reden, was sie wollen. Dass ich mich mag, ist entscheidend.

LG

Loreley

Hallo Loreley, ich weiß leider nicht wie man den Namen markiert - hoffe, dass du es trotzdem liest. Ich habe ein Problem mit der Psychotherapie - ich bekomme sie über die Krankenkasse und kann mir die Therapeutin nicht aussuchen. Wenn ich abbreche, bekomme ich keine mehr von der KK finanziert. Und so kann ich es mir nicht leisten.

Ich weiß, dass ich mir keine Gedanke über das Gesagte oder Getane von anderen keine Gedanken machen soll. Es ist von mir auch eine Thematik, dass ich alles auf mich beziehe.

Und ja, ich werde heuer 45 Jahre jung.

lg. Alexandra

Hallo @Sanarah ,

wenn du den Namen markieren willst, gehst du auf @und gibst dann den Namen ein, bis Carenity ein kleines Kästchen einblendet, in dem du auf den Namen klicken kannst. Damit das klappt, darf man sich in der Schreibweise nicht erinnern und manche braucht die Plattform außerdem etwas Zeit.

Meines Wissens kannst du dir eine Therapeutin schon aussuchen (jedenfalls unter denen, die in deiner Stadt zugelassen sind und das ist normalerweise eine ganze Menge). Früher hattest du so und so viele Probestunden, die du auf einen oder zwei, teils auch auf mehr Therapeuten verteilen konntest, bevor du dich schließlich entscheiden musstest, bei wem du das ganze "Paket" der dir zustehenden Stunden machen wolltest.

Ich weiß nicht, ob sich daran seither etwas geändert hat.

An deiner Stelle würde ich da einfach mal mit meinem Hausarzt darüber reden und ihm sagen, dass du mit der derzeitigen Therapeutin nicht weiterkommst. Er weiß sicher, wie das die Kassen momentan handhaben. Vielleicht werden ja auch manchmal Ausnahmen gemacht, würde mich da einfach beraten lassen.

Gruß

Verena

@Verena - dürfte bei mir nicht funktionieren. 

Meine Psychotherapeutin habe ich mit Überweisung vom Verband der burgenländischen Psychotherapeuten zugeteilt bekommen. Und es wurde mir gesagt, ich muss die 30 Stunden bei ihr verbringen. Ich darf keine ohne Meldung ausfallen lassen und muss mindestens 24 Stunden vorher absagen. Sonst wird ein Stunden verfallen.

Nun ist es manchmal so, oder besser gesagt - in letzter Zeit regelmäßig oft, dass ich in der Früh nicht auf kann. Wenn die Schmerzen zu arg sind. Manche Nächte sind so bescheiden, dass ich erst in der Früh ein bisschen schlafen kann. Ich sage ihr dann ab, und da es nicht Fristgerecht ist, ist eine Stunde wieder weg.

Ich muss dazu sagen, dass ich mich momentan nicht in der Lage sehe, dass ich alleine zu ihr fahre. Ich bin daher auf meinen Mann angewiesen. Er arbeitet jedoch 40 Stunden, gott sei dank mit freier Zeiteinteilung. Er fährt mich dann. Aber auch wenn er da ist, ist es für mich oft unmöglich zu ihr zu fahren.

Heute bin ich in der Früh fix fertig angezogen, sollte wegen der Medikamentenrezepte zur Hausärztin fahren. Ich bin in die Garage gegangen, habe das Tor aufgemacht, gleich wieder zugemacht und war wieder in der Wohnung.

so ist es momentan 

lg. Alexandra

Hallo nochmals, Sanarah !

Was ich erklärt hatte, galt für Deutschland. Wie ich gerade lese, bist du anscheinend in Österreich. Die scheinen da ja echt recht unflexibel zu sein. (Frankreich ist noch schlimmer, da gibt es kaum Psychotherapie, jedenfalls kaum erstattete Stunden...)

Dass sie möchte, dass du vorher absagst, verstehe ich schon, weil sie ja sonst Verdienstausfall hat. Vielleicht kommst du von dem Morgentermin weg und kannst den z. B. in den frühen Nachmittag umändern? Dass du morgens die Termine nicht wahrnehmen kannst, ist doch völlig klar, wenn du die Nacht vorher kaum geschlafen hast... Das sollte sie doch auch verstehen und dir künftig Termine zu anderen Tageszeiten anbieten.

Wünsch' dir ein möglichst schönes Wochenende!

LG

Verena

Da ist halt das Problem, dass Roland am Nachmittag meistens arbeitet. Und wie gesagt, momentan geht das Autofahren überhaupt nicht. 

Auch dir ein schönes Wochenende

lg. Alexandra

Kannst du nicht eine Nachbarin oder Freundin findet, die dich da nachmittags hinfährt, Sanarah ?

LG

Loreley