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Wer von euch leidet oder hat an Burnout gelitten?
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Mit der Zeit sieht man die Zeichen wohl schon, dauert aber.
Allerdings finde ich persönlich es als Angestellte nicht so einfach, auf diese Zeichen auch Rücksicht zu nehmen und kürzer zu treten.
Bei mir in der Arbeit verhält es sich jedenfalls so, dass der Chef ständig 180 % von den Leuten fordert, man als "faul" betitelt wird, wenn mal "nur" 120 oder gar 100 % gibt, und die Krankheitsrate recht hoch ist, so dass man ständig auch die Arbeit von anderen mitmachen muss, weil keine Vertretung eingestellt wird.
Schert dann einer aus und lehnt Überstunden ab, wird er sofort von anderen Kollegen angegriffen, die fürchten, an seiner Stelle die Mehrarbeit zu bekommen.
Einzige Möglichkeit daher für mich momentan: Mir ab und zu einen freien Tag genehmigen und schauen, dass ich nicht auch noch im Privatleben Stress bekomme. Sämtliches ehrenamtliches Engagement habe ich ferner eingestellt und schaue, dass ich stattdessen raus in die Natur komme oder irgendetwas Kreatives mache.
Manchmal muss ich mich außerdem in der Arbeit extrem zur Wehr setzen, um nicht noch mehr aufgedrückt zu bekommen. (Eigentlich arbeite ich 75 %, habe aber trotzdem regelmäßig mindestens eine 50 Stunden-Woche.)
Ein totales Burnout wie vor meiner Rehamaßnahme vor etwa zehn Jahren konnte ich allerdings seither vermeiden. (Damals hatte ich auch Herzrasen & Co und musste Betablocker nehmen.)
Hoffe, dir geht's bald besser, Gabriele . Was mir hilft: Dinge tun, die ich gerne mache, kreativ sein, spazieren gehen in der Natur, Lieblingmusik hören, im Café sitzen, dort gemütlich Zeitschriften blättern... Kurz mich verwöhnen.
Karin66
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Karin66
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@Gabriele: Das tut mir echt wahnsinnig leid, dass Du wieder einen solchen Rückfall hattest! Darf ich mal fragen, ob Du Familie hast, die Dir da eventuell Rückhalt geben könnte oder auch ein Netzwerk aus guten Freunden, die diese Anzeichen vielleicht eher bemerken würden als Du selbst? Das ist nämlich leider öfter so, dass man selbst es eben nicht bemerkt, wenn man wieder in diese Situation kommt und dann sollte man solche Menschen haben, die dann auch zu einem durchdringen und einem das sagen können. Das habe ich auch damals bei meinem ersten Aufenthalt in der Klinik gelernt, auch wenn es bei mir eben kein direkter Burnout war, der bei mir diagnostiziert wurde.
Vielleicht solltest Du Dir eventuell auch eine Selbsthilfegruppe suchen, sofern es denn eine in Deiner Nähe gibt, denn es ist wirklich was dran an dem "geteiltes Leid ist halbes Leid". Natürlich nur, wenn Du selbst dazu auch bereit bist, sonst bringt so was nämlich nichts.
Bist Du denn im Moment auch krank geschrieben und wieder in ärztlicher Behandlung? ich nehme es mal an, denn in diesem Zustand wirst Du sicher kaum arbeiten gehen können. Ich wünsche Dir so sehr, dass es wieder besser wird, auch wenn es mehr oder weniger viel Zeit brauchen wird! Ich drücke Dir die Daumen und denke an Dich.
@Verena: Das kommt mir alles sehr bekannt vor, in den meisten Firmen ist es leider ähnlich, vor allem, wenn aus Kostengründen immer weniger Leute immer mehr Arbeit leisten sollen. So ist es nämlich auch bei uns und wenn man dann krank wird und länger ausfällt (egal aus welchem Grund), kommt die Angst um den Job noch hinzu - das wird mit zunehmendem Alter natürlich auch noch schlimmer, denn wer bekommt mit über 40 überhaupt noch einen anderen Job?
Insofern hast Du wirklich alles richtig gemacht und ich hoffe, dass das bei Dir auch möglichst so bleibt und Du weiterhin so arbeiten gehen kannst.
Liebe Grüße
Karin
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Karin66 : In manchen Bereichen sind Leute mit über 40 durchaus gesucht. Arbeitgeber wissen es schon zu schätzen, wenn man Erfahrung hat. Schwierig wird es meiner Meinung nach v. a. ab 50. Ansonsten bliebe dann halt noch die Möglichkeit, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, was aber natürlich auch nicht soooo unstressig und auch mit einem großen finanziellen Risiko verbunden ist.
Schönes Wochenende!
Gruß
Verena
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Bin gerade auf einen interessanten Artikel zum Thema Chefs gestoßen (die sind nämlich meiner Meinung nach häufig maßgeblich am Burnout ihrer Mitarbeiter beteiligt):
"Auffällig viele Psychopathen werden Chef"
ZEIT ONLINE: Es heißt, Manager mit psychopathischen Zügen seien gut für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Herr Hoffmann, können Sie das bestätigen?
Jens Hoffmann: Auf keinen Fall. Psychopathen sind gefährlich – auch für den Unternehmenserfolg.
ZEIT ONLINE: Warum?
Hoffmann: Weil sie extrem gefühlskalt und hochmanipulativ sind. Sie denken nicht an das Unternehmen, sondern handeln nur in ihrem eigenen Interesse. Sie haben Spaß an Dominanz und Kontrolle. Sie demütigen gern andere und mögen es oftmals auch, wenn andere Angst vor ihnen haben. Selbst haben sie keine Angst. Gerade das macht sie in Führungspositionen gefährlich, denn sie treffen oft hochriskante Entscheidungen, die ein Unternehmen in den Ruin treiben können.
ZEIT ONLINE: Dennoch zeigen Studien, dass Menschen mit ausgeprägtem Narzissmus oder sogar einer psychopathischen Störung überdurchschnittlich oft in Führungspositionen kommen...
Hoffmann: Neueren Untersuchungen zufolge sind Menschen mit einer narzisstischen oder psychopathischen Persönlichkeit etwa drei- bis viermal häufiger in Machtpositionen vertreten als im Bevölkerungsdurchschnitt. Man geht davon aus, dass etwa vier Prozent der Bevölkerung Narzissten sind und etwa ein bis zwei Prozent Psychopathen. Deren Anteil in Führungspositionen beträgt etwa sechs Prozent.
ZEIT ONLINE: Woran liegt es, dass solche Menschen häufig Chefs sind?
Hoffmann: In Führungspositionen können Psychopathen ihr Dominanzbedürfnis natürlich gut ausleben. Man geht davon aus, dass je höher die Ebene, desto höher auch der Anteil der Menschen mit auffälligen Persönlichkeiten ist.
ZEIT ONLINE: Worin unterscheiden sich Narzissten und Psychopathen?
Hoffmann: Narzissten sind extrem ich-bezogen. Sie erzählen gerne und viel von sich – immer nur sehr positiv. Sie halten sich für grandios. Sie sind charmant, können andere oft mitreißen. Auf der anderen Seite sind sie extrem kränkbar. Auch sachliche Kritik verletzt sie zutiefst, dann reagieren sie meist sehr aggressiv. Narzissten liegt sehr viel an ihrer Außenwahrnehmung. Sie wollen im Mittelpunkt stehen und bewundert werden. Darum sind sie oft auch sehr leistungsbereit. Zugleich sind sie nur wenig empathisch. Die anderen sind für sie oft nur Instrumente. Allerdings sind sie durchaus in der Lage, Bindungen einzugehen und Gefühle zu entwickeln. Bei Psychopathen ist das anders.
ZEIT ONLINE: Sie kennen keine Gefühle?
Hoffmann: Sie sind kalt, aber sie können anderen Gefühle vorspielen. Sie sind sehr gut im Lügen. Darum sind sie oft auch sozial erfolgreich. Sie können Netzwerke aufbauen, andere stark und schnell begeistern. Besonders intelligente Psychopathen machen oft Karriere. Sie können andere extrem gut manipulieren. Sie ziehen die Strippen hinter den Kulissen. Oft merken die Manipulierten das überhaupt nicht. Menschen mit einer psychopathischen Persönlichkeit überschätzen sich und lieben in der Regel den Nervenkitzel. Sie gehen allerdings keine echten, engen Bindungen ein. Auch für sie sind andere Menschen eher Werkzeuge. Und wenn sie angegriffen werden, schlagen sie massiv zurück. Oft endet das in der Zerstörung des Angreifers, beruflich, finanziell oder auch sozial und persönlich.
ZEIT ONLINE: Gibt es Beispiele für prominente Psychopathen, die Karriere gemacht haben?
Hoffmann: Der österreichische Politiker Jörg Haider hatte vermutlich eine psychopathische Persönlichkeitsstruktur, wie ein Psychologe berichtete, der ihn persönlich kannte. Auch bei Silvio Berlusconi kann man von psychopathischen Zügen ausgehen, ebenso laut einer US amerikanischen Studie bei George Bush Junior, wenn auch in abgeschwächter Form.
aus: zeit.de
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Karin66
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@Verena Vielen Dank für den interessanten Artikel aus der Zeit, schon verblüffend, dass solche Menschen wirklich Chef werden können. Aber vielleicht auch eben gerade deswegen, weil sie ihre Gefühle kaum entwickeln können und daher nur ihren Vorteil sehen...
Je älter man wird, desto schwieriger wird es leider mit der Jobsuche, ab 50 leider ganz schwierig - teilweise aber auch in sonst gefragten Berufen. Mag vielleicht auch daran liegen, dass man den Frmen einfach "zu teuer" von der Gehaltseinstufung her wird. Denn ein 25jähriger Arbeitnehmer bekommt einfach auch weniger Gehalt...
Liebe Grüße
Karin
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Abgemeldeter Nutzer
Mein Burnout zeigte sich mit unermesslichen Müdigkeit.
Ich stand auf, machte die Kinder zurecht für die Schule, dann ging ich wieder schlafen, um 11 Uhr kochte ich, wenn die Kinder wieder in der Schule waren, ging ich wieder schlafen. Wenn die Kinder nach Hause kamen, war ich wieder wach.
In der Nacht konnte ich trotzdem schlafen.
Ich hatte keine Kraft in den Beinen, lief fast auf allen vieren die Treppe hoch.
Ich durfte mir nichts anmerken lassen, ich musste immer funktionieren.
Dann wurde unser Haus umgebaut, ich als Hauswart bekam die Schlüssel, aller 10 Wohnungen. Die Arbeiter holten bei mir die nötigen Schlüssel und brachten sie auch wieder zurück.
Da konnte ich nicht mehr schlafen.
Durch den Umbau entstand viel Schmutz und ich erwischte ein Halswirbelsäulen Syndrom. Leider konnte ich erst zum Arzt, als der Umbau fertig war. Das war zu spät, ich hatte Jahre lang so starke Schmerzen, dass ich nichts mehr tun konnte, keine Therapie half.
Erst die Meditationstherapie half langsam, es wurde jedoch nie ganz gut.
Ich musste den Garten aufgeben, den Hauswarts posten auch.
Dafür wurde mein Mann krank und ich hatte wieder keine Ruhe.
Es heisst immer, man bekommt nur so viel, wie man ertragen kann, ich war oft am Boden, leer und ausgebrannt und wusste nicht mehr weiter und doch ging es immer weiter, irgend wie....
mariüs
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Abgemeldeter Nutzer
Ich hatte zwar nie offiziell eine Diagnose für einen Burnout, allerdings hatte ich alle von dir genannten Symptome, weshalb ich schon ein wenig Erfahrung im Umgang mit diesen sammeln ,,durfte". Wichtig bei Stress, Kopfschmerzen und Co. ist denke ich, dass man seine Lage analysiert und sich wirklich Mal einen Plan macht, wie man dagegen vorgeht, indem man schaut was die Prioritäten im eigenen Leben sind und danach sein Leben strukturiert.